Fahrradgewinde – Speichen und Nippel

Dies ist der Anfang einer Serie über Fahrradgewinde. Jeder der sich schon mal etwas intensiver mit der Mechanik seines Drahtesels auseinandergesetzt hat, wird festgestellt haben, dass es da einige kuriose Gewinde gibt. Vor allem die zölligen Vertreter haben historische Gründe. Viele der technischen Lösungen, die wir heute an unseren Fahrrädern nutzen wurden in England und den USA entwickelt und standardisiert. Andere Gewinde sind speziell für die Anforderungen am Fahrrad entwickelt worden und existieren eben auch nur an diesen.

  1. Fahrradgewinde – Speichen und Nippel
  2. Fahrradgewinde – Innenlager und Tretlager
  3. Fahrradgewinde – Vorder- und Hinterachse
  4. Fahrradgewinde – Pedale und Kurbeln

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Dieser Beitrag heute dreht sich, um Speichen und Nippel bzw. ihre Gewinde. Ich beschränke mich auf die für Stahlrenner wichtigsten Größen.

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Der Grund warum an Speichen und Nippel keine metrischen Gewinde sondern Fahrradgewinde (FG) zum Einsatz kommen ist konstruktionsbedingt. Die Speichen müssen sehr hohe Kräfte aufnehmen, weshalb das Gewinde nicht geschnitten sondern gewalzt wird. Das schont das gehärtete Material und vermeidet Bruchkerben. Das gewalzte Material wird aus den Rillen verdrängt und sammelt sich an den Gangspitzen an. Damit hat das Gewinde einen leicht größeren Außendurchmesser (Nenn-Ø) als die Speiche. Das ist notwendig, damit die Speiche beim Zentrieren teilweise in das Gewinde des Speichennippels eintauchen kann.

Gewinde an Speichen und Nippel nach DIN 79012

GewindeSteigung mmGänge n/ZollNenn-Ø mmKern-Ø mmSpeiche-Ø mmVerwendung
FG 1,80,45561,81,321,6sehr selten
FG 2,00,45562,01,521,8Rennräder
FG 2,30,45562,31,822,0Standard
FG 2,60,45562,62,122,3Lastenräder

3 Gedanken zu „Fahrradgewinde – Speichen und Nippel“

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