Pünktlich zum Frühling das Fahrrad auf Vordermann bringen mit den folgenden vier Schritten.
Schritt 1 – Kette
Die Fahrradkette besteht aus etlichen metallischen Einzelteilen, die starken mechanischen Belastungen ausgesetzt sind. Darum sollten gerade die Kette und Kettenblätter von Rost und Schmutz befreit werden. Dafür eignet sich ein öliger Lappen z.B. mit WD40. Den Einsatz von Ketten-Reinigungsmitteln (Degreasern) oder Bürsten empfehle ich nicht. Nach der Reinigung sucht man nach festsitzende Kettengliedern und trägt neue Schmierung auf. Ich nutze Brunox Top Kett jedoch könnt ihr auch Alternativen nutzen. Habt ihr eine Kettenlehre dann könnt ihr den stetigen Verschleiß messen. Habt ihr dieses Werkzeug nicht, fahrt einfach beim freundlichen Händler um die Ecke vorbei. Verschlissene Ketten müssen zügig gewechselt werden da sonst die Kettenblätter Schaden nehmen können. Das würde eventuell erst einmal nicht auffallen, wird aber am Ende um einiges teurer.
Schritt 2 – Antrieb
Da man sowieso gerade in der Gegend der Kette unterwegs ist, sollte man Tretlager, Kurbeln und Pedale auf Spiel prüfen. Stellt das Rad auf den Kopf und dreht die Kurbeln ein paar Umdrehungen. Achtet darauf, dass das Tretlager frei und geräuschlos läuft.
Das Schaltwerk und der Umwerfer sollten gereinigt und die beweglichen Teile geschmiert werden. Ganz fleißige können das Schaltwerk auch demontieren und die Röllchen separat reinigen. Nach der Reinigung alle Gänge an den Schalthebeln durchschalten. Dabei permanent die Kurbeln drehen und die Gänge bei denen die Kette extrem diagonal steht vermeiden. Die Gänge sollten sich leicht einlegen lassen und nahezu geräuschlos laufen. Falls nicht muss wahrscheinlich nur die Bowdenzugspannung mittels Stellschrauben nachjustiert werden.
Schritt 3 – Bremsen
Auch wenn es sich anbietet mit der Kette anzufangen, ist die Bremse wohl das wichtigste Teil. Man sollte überprüfen ob die Bremsbeläge abgefahren sind und ausgetauscht werden müssen. Eine unregelmäßige Abnutzung der Beläge zeigt, dass die Bremse eingestellt werden muss. Der Bremshebel sollte sich leicht jedoch nicht bis zum Anschlag am Lenker ziehen lassen. Meist müssen auch hier nur die Stellschrauben nachjustiert werden. Nach dem loslassen des Bremshebels muss sich die Bremse schnell und leichtgängig öffnen. Im Zweifel könnten neue Bremszüge fällig sein. In jedem Fall die Züge ölen. Das Gleiche gilt auch für die Schaltzüge.
Schritt 4 – Laufräder
Beide Laufräder müssen sich leicht und geräuschlos drehen und ungebremst auslaufen. Dabei nach Seiten- und Höhenschläge der Felge suchen. Eier im Millimeter-Bereich sind noch ok, die Felge sollte aber justiert werden. Die Naben bzw. Achsen auf Spiel prüfen. Die Speichenspannung kann man durch zusammendrücken zweier Speichen zwischen Daumen und Zeigefinger prüfen. Gibt es deutliche Eier in der Felge bzw. lassen sich die Speichen mehrere cm zusammendrücken oder wackelt das Laufrad auf der Achse muss ein Fachmann ran. Zu guter Letzt die Reifen auf Schäden und Risse prüfen.
Sind diese Schritte abgearbeitet kann man Luft auf die Reifen pumpen und sich seelisch und moralisch auf die erste Testfahrt vorbereiten. Vor dem Aufsatteln jedoch noch einmal kurz das Fahrrad aus ca. 20 cm fallen lassen. Dadurch hört man ob Teile lose sind. Falls nicht, steht der Testfahrt nichts im Wege.
Bild oben: Walt Jabsco
http://www.duesseldorf.de/presse/pld/d2013/d2013_11/d2013_11_20/13112010_162.pdf
Radschnellwegstrasse von Neuss über :DUS nach Monheim.