Essax stellt Shark-Sattel mit Flosse vor

Der spanische Sattelhersteller Essax hat vor ein paar Tagen ein innovatives Satteldesign vorgestellt. Es handelt sich nicht um eine Aussparung, um die Blutzirkulation zu verbessern oder um die Verwendung neuer Verbundmaterialien, um Gewicht zu sparen. Nein, dieser Sattel hat eine Flosse zwischen den… naja… den Arschbacken. Zugegeben, das ist neu!

Laut Hersteller verbessert der Sattel, mit dem passenden Namen Shark, die Gewichtsverteilung und vermeidet ungewollte Drehung und falsche Sitzposition. Dies wird erreicht, weil die 40mm hohe und 100mm lange Flosse dem Fahrer ein Feedback über seine Sitzposition vermittelt. Man spürt also falls man komisch sitzen sollte.

Für’n Arsch?

Wie man sich sattelt so fährt man oder so ähnlich.

Sonntags zum Bäcker das klappt im Prinzip auch ohne Sattel, aber für mittlere und längere Touren empfiehlt sich doch einen Sattel zu verwenden. Dieser sollte nicht nur gut aussehen, sondern auch ein bequemer Begleiter sein. Was bequem ist entscheidet natürlich jeder selbst, jeder Po ist anders. Ein Testsieger kann da auch mal unbequemer sein, daher an dieser Stelle die Empfehlung ruhig mal auszuprobieren welcher Sattel zu einem passt.

Grundlegend ist die Frage ob man sportlich oder moderat unterwegs ist, bzw. ob man in einer aufrechten oder in einer nach vorne gebeugten Sitzposition fährt. Dies grenzt die Auswahl der Sättel schon etwas ein; schmaler Sattel = sportlich (gebeugte Sitzposition), breiter Sattel = normal (aufrechte Sitzposition).

jugendstilBikes_Sattel

Um die benötigte Breite des Sattels herauszufinden, kann man entweder einen Fachhändler aufsuchen oder selbst den Abstand der Sitzhöcker messen.
Für letzteres benötigt man lediglich ein Lineal oder Zollstock und ein Stück Wellkarton-Pappe (30 cm x 30 cm). Dieses legt man auf einen harten Untergrund (z.B. Treppe) und setzt sich nur in Unterhose bekleidet 3-5 Minuten drauf.

jugendstilBikes_sqlab-messpappe

Anschließend sollten zwei Vertiefungen zu erkennen sein – dies sind die Sitzhöcker. Misst man nun die Strecke zwischen den Mittelpunkten der Sitzhöcker, erhält man den Sitzhöckerabstand nennen wir diesen mal „SHA“. Mithilfe diesen Wertes „SHA“ kann man nun die ideale Sattelbreite in Abhängigkeit der Sitzposition herausfinden:

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0° / Aufrechte Haltung, SHA + 4 cm = Sattelbreite
15° / leicht gebeugte Haltung, SHA + 3 cm = Sattelbreite
30° / gebeugte Haltung, SHA + 2 cm = Sattelbreite
45° / sportliche Haltung, SHA + 1cm = Sattelbreite
über 45° / sehr sportliche Haltung, SHA = Sattelbreite

Beispiel: Bei einem Sitzhöckerabstand (SHA) von 11,5 cm und einer leicht gebeugten (15°) Sitzhaltung wird die Sattelbreite (nutzbare Fläche nicht gesamte Breite) wie folgt berechnet:

Sattelbreite = 11,5 cm + 3 cm = 14,5 cm (ggf. auf 15 cm aufrunden)

Hat man den richtigen Sattel gefunden, muss dieser natürlich noch richtig montiert werden, damit es sich bequem radeln lässt. Sattelneigung und Höhe sind zwei wichtige Faktoren. Die Sattelneigung muss waagerecht sein. Die richtige Höhe hat der Sattel, wenn die Ferse mit durchgestrecktem Bein gerade noch auf dem Pedal (muss dazu unten stehen) steht.

Tipp: Bei längeren Touren empfiehlt sich neben dem geeigneten Sattel auch eine Radhose mit integrierter Polsterung zu verwenden, diese reduziert die Belastung und dadurch enstehende Schmerzen zusätzlich.

Quellen: SQ-Lab (http://www.sq-lab.com/) [Bild 2], Julia Neuß (http://junik-hpv.de) [Bild 3]