Jeder kennt das. Über die Feiertage isst man etwas mehr als sonst und die ersten Wochen im neuen Jahr laden eher nicht zu ausgedehnten Radtouren ein. Um zu verhindern, dass die Pfunde über den Winter mehr werden oder um sie wieder purzeln zu lassen, gibt es viele Regeln und Tipps. Es halten sich auch bei Radsportlern überholte und mitunter falsche Regeln weiterhin hartnäckig. Ich möchte hier mit ein paar dieser Regeln aufräumen.
Das gesunde Frühstück
Viele Radsport-Enthusiasten glauben, dass der angestrebte Gewichtsverlust bereits morgens mit einem spartanischen Frühstück beginnt. Prinzipiell stimmt dies auch, weil man mit einem kalorienreichem Frühstück dem Hunger über den Tag nicht vorbeugen kann. Daniela Jakubowicz hat jedoch in ihren Studien nachgewiesen, dass sich ein kleine Dekadenz zum Frühstück positiv auf die Diät auswirken kann. Da wir doch alle irgendwann schwach werden, ist es sinnvoller sich morgens ein kleines Stück Schokolade oder ein Teilchen zu gönnen, als abends dann dem selben Verlangen nachzugeben.
Abends essen setzt an
Vielen kennen dieses Spruch. Und die Erklärung scheint ja auch einzuleuchten. Wenn man abends viel ist und dann zu Bett geht hat der Körper keine Chance die Kalorien zu verwerten und setzt diese in Fett um. Aber Kalorien können die Uhr nicht lesen. In der Tat verbraucht der Körper durch den Sport am nächsten Tag die gleiche Anzahl Kalorien wie am Abend davor. Jedoch greift man abends tendenziell eher zu einem ungesunden Snack wie dem Stück Schokolade als zu einem Apfel.
Ballaststoffe machen satt
Ballaststoffe sind so was wie ein modernes Allheilmittel. Sie sollen dafür sorgen, dass die Nahrung langsamer verdaut wird und dadurch das enthaltende Wasser und die Nährstoffe über einen längeren Zeitraum an den Körper abgeben werden. Dadurch stellt sich ein ausgeglichener Wasserhaushalt ein und Hunger bleibt länger fern. Das wird von fast jedem Sport-Ernährungshersteller als Marketing genutzt, um seine Riegel und Drinks an den Sportler zu bringen. Jedoch wurde festgestellt, dass es nicht auf die bloße Menge von Ballaststoffen ankommt. Die Verbindung mit anderen Nährstoffen ist wichtig. So sollte man eher auf natürlich vorkommende Ballaststoffquellen wie Obst, Gemüse, Bohnen und Vollkorn zurückgreifen.
Auf Kohlenhydrate verzichten
Auch wenn Nudeln prinzipiell eine sehr beliebte Nahrung bei Radfahrern und Läufern sind, verzichten viele Sportler während der Wintersaison darauf. Da sie reich an Kohlehydraten sind, glaubt man dadurch Gewicht verlieren zu können. Auch wird häufig auf Zucker verzichtet und stattdessen Sucralose, Aspartam und Stevia verwendet. Jedoch sind die Kohlenhydrate für den Körper und Hormonhaushalt wichtig und können den Gewichtsverlust nachhaltig fördern. Katherine Beals von der Universität in Utah vertritt die Ansicht, dass Nudeln und zum Beispiel Kartoffeln sehr gute Beilagen einer Diät sind. Wohlgemerkt nicht die Basis.
Fette sollte man meiden
Auch wenn viele Sportler beim Fett nicht so weit gehen, wie bei den Kohlenhydraten, so wird doch häufig auf Fett verzichtet. Es hat nun mal die meisten Kalorien pro Gewicht. Jedoch bewirkt ein Fettmangel, dass unser Körper früher in die Verbrennung der eigen Muskeln geht. Man sollte auch während der Gewichtsreduzierung ca. 30% der Kalorien durch Fette zuführen. Gerade wenn ihr vorhabt weiter Sport zu treiben. Dabei am besten auf gesunde Fette zurückgreifen wie Avocado, Fish oder Nüsse.
Abschließend kann man sagen, dass nicht der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel die Pfunde purzeln lässt. Natürlich sollte klar sein, dass die Eisschale am Abend nicht zum Gewichtsverlust beiträgt. Prinzipiell sind es aber weder die Kohlenhydrate der Nudeln, das Fett der Nüsse oder die Zeit wann man sie zu sich nimmt entscheidend sondern das Mengenverhältnis. Zu viele Kalorien sind eben zu viele Kalorien. 🙂
Ein Gedanke zu „Radsport-Mythen über den Winterspeck“