Heute ist das Steppenwolf fertig geworden. Es handelt sich um einen Kundenauftrag bei dem ein altes Steppenwolf Taiga von 1999 neu aufgebaut werden sollte. Leider hatte das Taiga schon einige Jahre auf dem Buckel und dazu noch einige Jahre im Keller verbracht. Die Korrosion des Lacks und der meisten Teile sprang einem so stark entgegen, dass man die eigentlich Werte des Rades erst auf den zweiten Blick erkennen konnte. Das Ergebnis des Umbaus seht ihr hier.
Für ein bisschen Abwechslung im Training kann durch neue Strecken gesorgt werden. Wie man diese findet möchte ich euch hier vorstellen. Die Strecke muss prinzipiell für den Fahrstil geeignet sein. Das heißt vor allem richtige Beschaffenheit der Wege und Straßen. Mangelnde Beschilderung und übermäßige Verkehrsdichte lassen nur schwer Spaß aufkommen. Des weiteren möchte man natürlich eine geeignete Strecke bezüglich Länge, Steigungen und Anspruch auswählen können.
Öffentliche Strecken sind beispielsweise in Reiseführern, Fahrradzeitschriften, Radwanderkarten zu finden. Hier gibt es meist eine ausführliche Beschreibung über die Beschaffenheit sowie weitere Interessante Details. Das Beispiel der Road Bike hatte ich ja bereits in einem anderen Beitrag erwähnt. Die Qualität der Streckenführung und der angegebene Informationen ist hier sehr hoch. Radwanderstrecken sind meist zusätzlich gut ausgeschildert und vermeiden Straßen. Bei längeren Strecken benötigt man trotzdem eine Karte. Leider ist es schwer genau die für das Trainingsprogramm passende Strecke in erreichbarer Nähe zu finden.
Eine andere Möglichkeit ist das Recherchieren im Internet. Neben vielen Foren und Blogs existieren auch Webseiten, die sich nur auf das sammeln und austauschen von Strecken spezialisiert haben. Eine Webseite, die ich hier empfehlen möchte ist GPSies. Die Strecken werden von Benutzern des Forums selbst erstellt. Dies kann man tun, indem man selbst eine Route abfährt und dabei die GPS Daten mit einem geeigneten Navigationsgerät oder einem Smartphone aufzeichnet und danach auf die Webseite lädt. Oder man plant die Strecke auf einer Karte im Browser, die sich dann als GPS Daten speichern und exportieren lässt. Ein gängiger Dateityp ist das GPS Exchange Format kurz gpx. Auf der GPSies Webseite hat man die Möglichkeit nach vielen Kriterien genau die richtigen Strecke zu suchen und sich diese auf einer Karte anzeigen zu lassen. Zusätzlich kann man die Meinung des Erstellers lesen und manchmal sogar auf Erfahrungen anderer Benutzer zu dieser Strecke zurückgreifen. Durch herunterladen und kopieren der gpx Datei auf das Navigationsgerät oder Smartphone hat man während der Fahrt nicht nur die Karte sondern auch eine Routenführung dabei. Das funktioniert dann auch abseits von kartographierten Wegen. Geniale Technik und super Webseite.
Für eine längere Radtour muss man sich natürlich gut vorbereiten. Neben dem persönlichen Training und der allgemeinen Wartung des Rades wird man sich eventuell auch noch mal mit der Technik auseinandersetzen. Wir haben uns mit der Überquerung des Timmesljochs einen ganz schönen Brocken in den Weg gelegt. Die Road Bike hat dazu einen interessanten Artikel veröffentlicht. Während der Vorbereitung habe ich mich gefragt, welche Übersetzung geeignet ist. Durch verschiedenen Foren und Blogs habe ich herausgefunden, dass eine Übersetzung von 39/27 (vorn 39 Zähne und hinten 27) für die Steigung ausreichend ist. Das sind natürlich subjektive Angaben, die sehr stark vom persönlichen Trainingszustand abhängen. An Rennrädern findet man häufig 39 Zähne am kleineren Kettenblatt. Bei Kurbeln mit einem Lochkreis von 130cm ist da auch nicht viel Spielraum weil das Kettenblatt nicht kleiner sein kann als der Lochkreis an dem er befestigt wird. Mein restauriertes KOGA MIYATA 750-SR Rennrad hat eine 2×7 Schaltung mit 52 und 42 Zähnen vorn. Da ich für die Alpentour einen neuen Laufradsatz einsetzen werde habe ich nicht das Kettenblatt (vorn) sonder das Ritzelpaket (hinten) so gewählt, dass ich eine passende Übersetzung bekomme. Mit einem 13-34 Ritzelpaket entsteht dadurch eine Übersetzung von 42/34 die mir sogar etwas Luft nach unten mit einem weiteren Gang verschafft. Mit dem Ritzelrechner kann man das sehr schön selbst überprüfen. Ich vergleiche hier meine Kombination (oben) mit einer 2×10 Shimano 105 (unten).
Vor dem Umbau sollte man recherchieren ob das neue Ritzelpaket kompatibel mit dem Schaltwerk ist. Die Kapazität des Schaltwerks gibt an wie viel Kettenlänge es ausgleichen bzw. spannen kann. Dabei muss die Differenz der Kettenblätter und des Ritzelpaketes addiert werden. Bei mir sind das 52-42=10 (vorn) und 34-13=21 (hinten) also insgesamt 31 Zähne. Neben der Kapazität darf auch die maximale Ritzelgröße des Schaltwerks nicht überschritten werden. Andernfalls kann das Schaltwerk baubedingt nicht mehr weit genug nach unten ausweichen.
Es ist zu beachten, dass bei gewissen Abstimmungen wie meinen 2×7 Gängen und einem Ritzelpaket von 13-34 Zähnen sehr große Schaltsprünge entstehen und sich die Gänge schwerer wechseln lassen. Nach der ersten Probefahrt dieser Kombination in Verbindung mit einer Rahmenschaltung ohne Indizierung und vorausschauender Fahrweise bin ich aber damit zufrieden.
Das Training für die Alpenüberquerung kann also weiter gehen.
Ich habe wieder ein Fahrrad fertig gestellt. Es handelt sich um ein Flying Pigeon dessen Ausgangszustand ihr auf den Fotos unten sehen könnt. Der Rahmen wurde entlackt und neu grundiert. Danach wurden in Handarbeit einzelne Szenen aus einem alten Fantastischen Vier Comic (Fantastic Four #401) mittels Mod Podg aufgebracht und danach mit mehreren Schichten Klarlack versiegelt. Das Ergebnis heißt Sky Cycle in Anlehnung an das Fahrzeug aus den Fantastischen Vier Comics. Das Resultat seht ihr hier. Dieses Rad wurde auf Kundenanfrage erstellt und ist damit bereits verkauft. Bei Interesse nehme ich gern weitere Kundenaufträge dieser Art an.
Die Idee mit dem Neuaufbau kam in der Zeit der großen Winterdepression. Um der Langenweile entgegenzuwirken beschloss ich mein altes Rad etwas aufzufrischen. Grund hierfür war zum Teil nicht mehr funktionierendes Schaltwerk, ausgeleierte Gabel und katastrophaler Lackzustand (verursacht hauptsächlich durchs Umhängen eines massiven Schlosssatzes). Ich habe mich gegen eine Neuanschaffung entschieden, weil ich der Meinung war, dass diese Variante teurer wäre (hierzu später mehr). Darüber hinaus fand ich die vorhandene Basis (Alu-Rahmen, Magura Bremse) für ganz ordentlich.
Bei dem Rad handelt es sich um ein 26er MTB Hardtail, das ich 2004 oder 2005 für ca. 600 EUR gekauft habe (Active AM700). Ursprünglich ausgestattet mit einer einfachen Suntour Gabel (Scheibenbremse vorne), Magura Bremse hinten und Shimano Deore Schaltwerk. Es hat mir immer gute Dienste sowohl in der Stadt als auch auf Touren geleistet.
Da ich gewisse Schrauberkenntnisse besitze (aus dem Motorradbereich), dachte ich es kann ja nicht so schwer sein, so ein Rad mal auseinander zu nehmen und dann zusammen zu bauen. Wie es sich herausstellen sollte, weit gefehlt meine These…
Der AUSBAU: Es sei angemerkt dass der Ausbau wesentlich einfacher als der Einbau erfolgt. Da ich mir keine Sorgen um Lack machen musste bin ich nicht zimperlich vorgegangen und brauchte auch keine Halterung für das Bike (alles im „stehen“ oder „liegen“ gemacht). Räder ab, Bremse hinten ausgebaut, Brems- und Schaltzüge abgeklemmt und Sattel samt Sattelstange raus genommen. So weit so gut. Anschließend habe ich Lenker inkl Vorbau abgeschraubt und die Gabel rausgezogen. Alles bisher kein Hexenwerk und mit handelsüblichen Werkzeug zu bewältigen. Die Schalt- und Bremszüge haben an einigen Stellen entsprechende Mantel, die ich dran gelassen habe um beim Wiedereinbau eine Referenz zu haben. Alle demontierten Teile wanderten in eine Kiste damit beim Zusammenbau alles vorhanden ist.
Übrig blieb der Rahmen mit Schaltung hinten, Kurbel und der Kette. Hier fing schon das erste Problem an. Die Kurbel kann man nicht mit „Standardwerkzeug“ abziehen. Wenn man nicht gerade Gewalt anwenden will, lässt sich die Kette auch nicht ohne weiteres demontieren. Der Umbau sollte möglichst kostengünstig stattfinden. Somit habe ich online günstiges Werkzeug gesucht. Nach ein paar Tagen waren Kettennieter und Kurbelabzieher da. Die Kette habe ich ohne große Probleme abgezogen, bei der Kurbel musste ich etwas mehr Kraft aufwenden. Was blieb war der Rahmen mit dem Gabelsteuersatz und dem Kurbellager. Das waren die Knackpunkte bei deren Ausbau ich gescheitert bin. Obwohl ich mir einen Spezialabzieher für Kurbellager ausgeliehen habe, konnte ich eine Seite nicht abschrauben. Dies lag vor allem daran, dass ich das Rad nicht stabil befestigen konnte. Beim Gabelsteuersatz habe ich auch nur eine Seite mit Hilfe von Schlitzschraubenzieher „rausgeklopfen“ können. Die andere Seite war unbeeindruckt von meiner Gewalteinwirkung. Um den Rahmen nicht zu beschädigen, bin ich dann doch zum freundlichen Händler gegangen, der beides nebenbei gemacht hat (diesmal blieb es beim Kaffeekassenbeitrag).
Nun konnte ich den Rahmen für die neue Lackierung vorbereiten. Der ursprüngliche Plan sah vor den Rahmen abzuschleifen und anschließend mit matt schwarzen Lack zu besprühen (Low-Budget Lösung in Eigenregie…). Schleifpapier und zwei Dosen Lack gekauft und es konnte losgehen. Ich habe gefüllt eine Stunde gebraucht um ein 10cm langes Stück des Rohres vom Lack zu befreien. Weitere Versuche wurden sofort eingestellt. Nun hab ich 2 Dosen matt schwarzen Lack Zuhause rumstehen. Auf Empfehlung eines Kollegen habe ich den Rahmen sandbestrahlen und pulvern lassen (zu einen fairen Kurs). Hierbei hab ich mich für das RAL 7024 entschieden. Das Ergebnis war mehr als zufriedenstellend und die Ausgabe wert.
Vor dem Zusammenbau habe ich einige Teile neu gekauft: Kurbel, Kurbellager, Gabel, Steuersatz, Kette, Lenkergriffe, Brems- und Schaltzüge und etwas Kleinkram.
Der EINBAU: Beim Einbau wusste ich, dass ich gewisse Sachen nicht alleine bewältigen kann. Das fing schon mit Steuersatz und Kurbellager an. Hier hatte ich keine Wahl als es beim freundlichen Händler machen zu lassen. Diesmal mit Rechnung und harter Währung, was ja die Kosten wieder in die Höhe trieb. Hier kam der erste Gedanke es doch „machen zu lassen“. Das Hauptproblem war die fehlende Befestigungsmöglichkeit für das Rad und spätestens bei Schaltung wäre ich mit meinen Fachkenntnissen am Ende gewesen. Beim Händler wollte ich es nicht machen lassen, da in diesem Fall eine Neuanschaffung sicherlich günstiger wäre. Vom Kumpel wurde mir Matze von Jugendstilbikes.de empfohlen. Kurzfristig Termin zu Begutachtung gemacht und schon ein paar Tage später konnte es losgehen.
Matze bot mir an bei den Arbeiten dabei zu sein, da mich die Feinheiten ohnehin interessiert haben. Das erste was ihm auffiel war die falsche Kette, die ich gekauft habe…Statt für 9-er Kranz habe ich welche für 6-7-8 Schaltwerk geholt, die jedoch dicker ist als die richtige. Das sind Sachen, die man als Laie halt nicht bedenkt. Im Vorfeld des Einbaus habe ich einige Sachen gereinigt (z.B. hinteres Schaltwerk). Nach genauer Betrachtung waren die jedoch nicht sauber genug, da ich nur oberflächlich gereinigt hab. Die Teile wurden auseinander gebaut und nochmal von Fett und Dreck befreit. Die Gleitfähigkeit hat sich dadurch enorm verbessert.
Da ich eine insg. größere Kurbel genommen habe (44 statt 42) ist das mit der Kettenlänge auch kein einfaches Unterfangen. Matze hats nach ein paar Einstellungsversuchen richtig angepasst. Spätestens hier wusste ich dass es richtig war es nicht selbst zu versuchen.
Die Verlegung der Schalt und Bremszüge ist zwar kein Hexenwerk, erfordert jedoch etwas Geschick. Die anschließende Einstellung der Schaltung ist für meine Verhältnisse recht komplex und ich verzichte an der Stelle auf weitere Ausführungen. Als Ergebnis stellte sich nur raus, dass das Innenleben des vorderen Schalthebels altersbedingt beschädigt ist, sodass Hochschalten nur bedingt möglich ist. Hier wird ein entsprechender Ersatz geordert.
Zu Farbgestaltung gab es zwar keine Kritik, aber Optimierungsvorschläge, die ich gerne angenommen habe. Das Rad verfügt über viele schwarze Teile und einen dunkel grauen Rahmen. Silberne oder hell graue Teile (aktueller Lenker+Vorbau) passen da nicht ganz ins Bild. Hier habe ich mich nachträglich entschlossen für einen schwarzen 620 Rise Lenker mit einem entsprechenden Vorbau. Gleiches gilt für den Sattel und die Sattelstütze.
FAZIT: Insgesamt bin ich sehr froh das Rad in die Hände von Matze abgegeben zu haben. Ich bereue nur, dass ich es nicht von vornherein gemacht habe. Es hätte mir einiges an Geld erspart, was ich in Werkzeug (1 Mal benutzt) oder teilweise falsche Teile investiert habe. Nicht zu unterschätzen ist der Zeitbedarf, den ich in Teilebeschaffen, Ausbau und „Schleifarbeiten“ aufgewendet habe.
Für das investierte Geld hätte ich mir auch ein MTB von der Stange kaufen können. Das wäre aber dann eher ein Anfänger Modell. Die Komponenten wären beim neuen Bike schlechter und der individuelle Touch würde auch fehlen. Wer sein altes Bike etwas frisch machen möchte und keine voll ausgestattete Fahrradwerkstatt hat, dem empfehle ich jugendstilbikes.de zu beauftragen. Ihr spart Geld und Zeit und habt am Ende was Individuelles.
Cheers
UPDATE: Es ist vollbracht, das Bike ist fertig. Ein gewisser Stilanspruch hat mich dazu bewegt die Frontpartie, analog zu restlichen Teilen, schwarz zu gestalten. Es wurde ein Monkey Bar Lenker mit schraubbaren Griffen sowie ein neuer Schalthebel mit integrierter VR Bremse montiert. Bei der Gelegenheit wurde gleich ein SLX Umwerfer vorne montiert.
Hier die finalen Bilder meines „Custom City Racers“
Alarmanlagen für Fahrräder tauchen immer mal wieder auf dem Markt auf. So richtig hat sich meines Wissens noch kein System durchgesetzt. Es gibt prinzipiell verschiedene Ansätze eine Alarmanlage an ein Fahrrad zu montieren. Alle haben ihre Berechtigung jedoch haben alle meiner Meinung auch ihre Nachteile. Ein gemeinsames Problem ist, dass der Alarm nur funktionieren kann solange die Batterien nicht leer sind. Diese müssen dann also auch regelmäßig gewechselt werden. Außerdem ist es relativ schwierig diese Schlösser so zu konzipieren, dass sie bei einem Diebstahl reagieren jedoch ungewollte Rempler von Passanten oder Erschütterungen auf der Straße ignorieren. Keine leichte Aufgabe.
Alarmanlagen
Es existieren klassische Alarmanlagen die an den Rahmen montiert werden und auf Bewegung und Manipulation mit einem lauten Signal reagieren. Diese sind meist deutlich als Alarmanlage zu erkennen damit sie eine möglichst große Abschreckungswirkung haben. Das System schützt natürlich nicht vor dem Diebstahl, sondern macht sich eben nur, im Falle dessen, lautstark bemerkbar. Ein Schloss benötigt man zusätzlich. Ich kenne nur wenige Modelle und nur von mir unbekannten Herstellern. Leider sehen diese Alarmanalgen recht klobig und unschön aus weshalb sie an meinem Lieblingsrad nicht in Frage kommen.
Schlösser mit Alarm
Fahrradschlösser die eine Alarmanlage integriert haben sind etwas flexibler da sie sich auch am Zweitrad ohne größere Umbauarbeiten einsetzen lassen. Sie reagieren auch auf Bewegung und Manipulation bieten darüber hinaus den Schutz eines Schlosses. Mir sind einige Modelle bekannt, die von bekannten Hersteller Oxford, LockAlarm und Xena mit entsprechender Qualität angeboten werden. Diese Schlösser sind meist für Motorräder oder andere Sportgeräte entwickelt lassen sich aber bedingt auch am Fahrrad verwenden. Man findet leider viele Berichte über NoName-Modelle die im Regen volllaufen oder Fehlalarme geben. Die meisten dieser Schlösser sind mir einfach zu groß und zu schwer.
Bremsscheibenschlösser mit Alarm
Bei Motorrädern ist das Sichern mit Bremsscheibenschlössern weit verbreitet. Diese Schlösser sind relativ klein wenn doch meistens recht stabil. Trotzdem lassen sie sich leicht in der Tasche verstauen oder am Gürtel befestigen. Sie werden auch mit integrierten Alarmanlagen hergestellt. Hier gibt es durchaus hochqualitative Systeme von Markenherstellern wie Abus und Xena, die jedoch darauf ausgelegt sind Motorräder zu schützen. Man kann sie ab 60,-€ bis 180,-€ selbstverständlich auch am Fahrrad an der Bremsscheibe oder am vorderen Zahnkranz (ohne Schaltung) benutzen. Leider ließe sich das Fahrrad immer noch wegtragen, wobei jedoch der Alarm auslösen sollte. Zusätzlich bieten manche Hersteller auch noch Ketten an, die mittels des Bremsscheibenschlosses geschlossen werden können. Falls das Fahrrad dann doch mal länger stehen bleiben soll.
Lokationssysteme
Darüber hinaus gibt es auch Systeme, die über GPS die Position Überwachen können. In Kombination mit einem GSM Modul und einer SIM Karte sind solche Systeme auch in der Lage SMS zu empfangen oder zu verschicken. Den TopCap Tracker von SpyBike hatten wir hier ja schon einmal kurz vorgestellt. Er wird im vorderen Rahmenrohr versenkt und schützt unsichtbar vor Diebstahl. Nur mit einem speziellen Schlüssel kann der Tracker montiert und demontiert werden. Per SMS lässt sich das System scharf schalten und schickt eine SMS im Falle einer Bewegung. Gleichzeitig erwacht das System und beginnt mit dem bei GPS-Empfang. Die GPS Daten lassen sich auf der Tracking-Website des Herstellers verfolgen. Der integrierte Lithium Ionen Akku hält nach Herstellerangaben je nach Verwendung bis zu mehrere Monate ohne Aufladung. Für 149,-€ kann man dieses System erwerben. Leider ersetzt es das Fahrradschloss nicht, aber ergänzt es meiner Meinung nach sinnvoll.
Fahrradschlösser sind für mich aktuell ein Thema da vor zwei Woche mein eigenes Rad ein Scott Scale 40 in Düsseldorf gestohlen wurde. Im Nachhinein denkt man sich natürlich, was wenn ich ein besseres Schloss dabei gehabt hätte? Das Problem ist für mich aber eben genau das Dabeihaben. Ich möchte mir eigentlich kein 3kg Kettenschloss in den Rucksack stecken müssen, nur weil ich mal eben auf den Weg in die Kneipe bin. Auch die Montage der meisten Schlösser am Rahmen ist meist weder praktisch noch tut es dem Design einen Gefallen. Es gibt Ausnahmen und tolle Ideen, die hier vorgestellt werden sollen. Kennt ihr weitere interessante Schlösser, dann lasst doch einen Kommentar da.
Heimdallr KS-001
Hergestellt von der Firma Kreima ist dies eine Idee wie man ein Schloss so an ein Fahrrad montieren kann, dass es sich in das Design integrieren lässt und nicht unangenehm auffällt.
Es ist gleichzeitig Front.- und Rückleuchte und ich bin mir nicht ganz sicher ob es nicht auch als Spritzschutz taugen könnte. Es handelt sich um LEDs die mit 4 und 2 AAA Batterien betrieben werden und laut Hersteller 21 Stunden (vorn) reichen. Leider bietet es nicht viel Möglichkeit ein Fahrrad an einen Gegenstand wie eine Laterne oder gar einen Baum anzuschließen. Mit 50,-€ aber durchaus eine Alternative.
Galatea KC-001
Und wieder ein Schloss der Firma Kreima. Da scheint sich jemand Gedanken zu machen wie man Schlösser an Fahrrädern montiert. Die Idee wurde mit dem Red-Dot-Designpreis ausgezeichnet. Das Galatea ist gleichzeitig auch Flaschenhalter. Während der Fahrt wird das 1m lange Kabel um den Halter gewickelt.
Mit 45,-€ durchaus für das Rennrad geeignet, dass nicht für längere Zeit stehen gelassen wird. Das Kabel wird ernst gemeinten Versuchen eines einseitig initiierten Eigentumsübergangs nicht lange standhalten denke ich.
InterLock
Das Schloss ist Sattelstütze und Kabelschloss in einem. Entworfen wurde das Konzept von Adrian Solgaard Janzen. Derzeit ist es noch ein Kickstarter-Projekt wobei es bereits erfolgreich Spenden gesammelt hat.
Theoretisch könnte man es derzeit für 29,-$ vorbestellen. Leider wird nur kostenlos in die US und nach Kanada geliefert. Aber mit den anvisierten 50,-$ Handelspreis ist das Schloss immer noch sehr interessant.
TiGr Lock
Das TiGr Lock ist ein leichtes und platzsparend montierbares Schloss aus Titan. Es handelt sich auch um ein ehemaliges Kickstarterprojekt das es bereits zur Produktreife gebracht hat. Das Schloss lässt sich einfach am Oberrohr transportieren und erlaubt es den Rahmen und beide Laufräder an einen dünnen Gegenstand anzuschließen. Es soll laut Hersteller ein Drittel eines gewöhnlichen Bügelschlosses wiegen jedoch mehr Sicherheit bieten. Bei Youtube gibt es dazu ein Video das dies belegen soll.
Es könnte sein, dass man mit diesem Schloss wirklich ein gutes Verhältnis zwischen Gewicht, cleverer Montage und Sicherheit gefunden hat. Was mich etwas stört ist die Optik während der Fahrt. Man könnte darüber nachdenken das Schloss in Rahmenfarbe zu gestalten. Der Preis ist mit 165,-$ relativ hoch aber meiner Meinung gerechtfertigt wenn die Sicherheit stimmt.
Hiplok
Das Hiplok ist eigentlich ein gewöhnliches Kettenschloss jedoch mit einer sinnvollen Erweiterung. Es ist so gestaltet worden, dass man es als Gürtel um die Hüfte (engl. hip) tragen kann. Das habe ich persönlich mit meinen Kettenschlössern schon immer gemacht. Dieses Schloss lässt sich nun aber sogar in der Weite an den Träger anpassen.
Es ist in einer Standard- und auch als Lite-Version (1kg) in verschiedenen Farbkombinationen und ab 53,-€ erhältlich. Sicherlich eine gute Wahl und nicht zu teuer.
Street Cuff
Das Street Cuff ist ein Schloss der Firma MasterLock. Abgesehen von seinem außergewöhnlichem Handschellen-Design ist es relativ klein, leicht und gut zu verstauen.
Leider lässt sich mit diesem ab 62,-€ teuren Schloss nur ein Laufrad oder der Rahmen anschließen. Wenn man jedoch Schnellspanner an den Laufrädern vermeidet sollte das für kurze Stops ausreichend sein.
Senza Bike Lock System
Dieses wirklich innovative Konzept von Jaryn Miller ist leider noch nicht als Produkt erhältlich. ich finde die Idee aber so genial, dass ich es euch trotzdem vorstellen wollte. Es handelt sich kurz gesagt, um ein „normales Rahmenschloss“ am Hinterrad und einem nicht ganz so normalen Rennradlenker. Dieser lässt sich auseinandernehmen und als Bügelschloss benutzen.
Ich hoffe dieses Konzept findet einen Produzenten, der die Idee in die Realität umsetzt. Fraglich bleibt ob ein widerstandsfähiges Material den Lenker und damit das gesamte Fahrrad zu schwer und kopflastig werden lässt.
Bottle Lock
Dieses Kabelschloss von Küat ist als Trinkflasche getarnt. Das 1,5m lange Kabel ist im inneren der Flasche um einen drehbaren Zylinder gewickelt. Das Kabel zieht sich automatisch wieder auf.
Erhältlich in Schwarz, Weiß, Rosa und Ampel ab 34,-$ . Es bietet genug Sicherheit für einen kurzen Stop und ist lang genug für zwei Fahrräder oder um es an einen Baum anzuschließen.
Weitere innovative Fahrradschlösser findet ihr in unserem Beitrag von 2014.
Heute ist der Commuter, ein bequemes Cityrad fertig gestellt worden und steht zum Verkauf. Das ideale Transportmittel, um bequem und komfortabel die Brötchen für den Samstag Morgen zu besorgen oder auf den Wochenmarkt zu fahren.
Ich baue Laufräder seit mehreren Jahren nach euren Wünschen und mit Liebe zum Detail. Dabei verwenden ich nicht nur einen Hersteller. Nabenschaltung, Rücktritt, Hochflanschnaben, Nabendynamo und vieles mehr kann nach euren Wünschen realisiert werden. Ich berate ich euch gern und ihr könnt euch danach bestimmte Naben, Felgen, Speichen und Nippel aussuchen oder schickt mir die Teile die ihr bereits habt.
Ich berechne pro Laufrad 100€
Entgraten der Ventil und Speichenbohrungen, falls notwendig
Berechnung und Bestellung der optimalen Speichenlänge
Bearbeitung der Flanschbohrungen für den Einsatz von Messerspeichen
Speichennippel werden mit einem Tropfen Leinöl versehen, um eine umweltschonende Gewindesicherung zu erzeugen
Treiben der Speichenköpfe in den Nabenflansch
In der Regel empfehle ich 3-fach gekreuztes Einspeichen. Nach Absprache und Anwendungsfall sind auch andere Speichenmuster möglich
Mehrfaches Abdrücken während des Zentrierens
Prüfung der Zugspannung jeder Speiche mit Tensiometer
Auf Laufräder aus Neuteilen gebe ich 5 Jahre Garantie
Zusätzliche Leistungen nach Absprache
Messingunterlegscheiben, um Speichenbruch noch weiter Vorzubeugen
Polieren von Aluminium Teilen (Naben oder Felgen)
Entfernen von Rost auf Chromteilen, Polieren und Versiegelung (Naben und Felgen)
Die meisten Fahrradfahrer werden diesen Teil des Laufradbaus wohl nicht selbst durchführen. Obwohl es keine sonderlich schwere Aufgabe ist muss man sich vorher etwas Informieren und das richtige und hochwertige Werkzeug besitzen. Hier seht ihr ein paar Bilder wie ich beim Einspeichen vorgehe. Ich habe eine 36 Loch Nabe (Automatix von Sram) mit Rücktritt in eine 26″ MTB Felge (SARI M-19 R von Xtreme) eingespeicht. Das Verfahren nennt sich Schraner’s Way und ist von Gerd Schraner entwicklet. Prinzipiell fängt man mit der rechten Laufradseite an und arbeitet sie im Uhrzeigersinn ab, um danach auf die linke Seite zu wechseln. Das Buch die Kunst des Laufradbaus (ISBN-13: 9783856541019) ist sehr zu empfehlen.
Die Nabe und Felge sind gewählt worden weil dieses Laufrad einen Rücktritt bekommen und die Felge zum Vorderrad passen sollte. Die SARI M-19 R von Xtreme ist grundsätzlich eine gute und stabile geöste Holkammerfelge mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie hat zusätzlich einen Reflexionsring aufgeklebt damit man sich die unschönen Speichenreflektoren sparen kann. Die SRAM Automatix ist eine relativ schwere Nabe, die jedoch eine 2 Gang Automatikschaltung mitbringt. Durch die Fliegkraft schaltet diese Nabe bei einer bestimmten Trittfrequenz. Dadurch spart man sich den Schaltzug und den Schalthebel. Da es sich um eine Rücktrittbremse handelt speiche ich nur 3-fach gekreuzt ein. Alternative Speichenmuster sind für andere Anwendungen möglich müssen vorher aber abgesprochen werden. Als Speichen habe ich DT Swiss Competition mit DT Swiss Pro Lock Nippel verwendet. Die Competition ist eine verjüngte Speiche. Die Verjüngung von Seichen hat positive Auswirkungen auf die Stabilität und Belastbarkeit. Klingt komisch ist aber so.
Schritt 1: Man startet auf der rechten Nabenflanke mit zwei beliebigen Löchern zwischen denen man 7 Löcher frei läßt. Loch 1 bekommt eine innenliegende Speiche wobei Loch 8 eine außenliegende Speiche bekommt. Diese werden nun in die Ösen um das Ventilloch geführt wobei rechts ein Loch freigelassen wird. Das liegt daran, dass immer nur jede zweite Öse der Felge für die rechte Nabenflanke vorgesehen ist. Die anderen sind natürlich für die linke. (Bei manchen Felgen sind die Ösen nicht mittig sondern leicht nach außen versetzt gebohrt, so dass die Zuordnung zur Flankenseite bereits vorgegeben ist. Nach dem Einfädeln den Speichennippel zwei Umdrehungen aufdrehen.
Schritt 2: Einfädeln der innenliegenden Speichen (wie Speiche 1) in jedem zweiten Loch der rechten Flanke bzw. jedem vierten der Felge und Aufdrehen der Speichennippel. Darauf achten, dass diese Speichen alle nach innen eingefädelt werden und oberhalb der außenliegende Speiche 8 verlaufen.
Schritt 3: Danach werden die außenliegenden Speichen eingefädelt. Dies ist nun etwas schwerer, weil sie von innen nach außen durch den Flansch gefädelt werden müssen und erst oberhalb dann unterhalb der innenliegenden Speichen gefädelt werden müssen. Diese Prinzip ist wichtig, weil sich die Speichen so gegenseitig abstützen und so dem Laufrad weit mehr Stabilität geben.
Schritt 4: Wiederholen des gesamten Verfahrens auf der linken Seite des Laufrades.
Schritt 5: Leichtes anziehen der Speichennippel mit einem Nippelschrauber. Dieser Nippelschrauber hat einen Stift in der Mitte den man in der Länge justieren kann. Dadurch ist gewährleistet, dass alle Speichen gleich weit in die Nippel geschraubt werden. Die Speiche druckt den Schrauber von innen heraus und verhindert ein weiteres Drehen.
Damit ist das Einspeichen beendet. Im Nachfolgenden müssen die Speichen sorgfältig und mit einem Nippelspanner gespannt werden. Dabei werden alle Speichen möglichst gleichmäßig gespannt und Unebenheiten der Felge (Höhen- und Seitenschläge) entgegengewirkt. Dies erfordert Geduld und Übung sowie einen Zentrierständer. Zusätzlich kontrolliere ich jede Speiche auf die Zugspannung mit einem Tensometer.