Sexy Radhöschen

Fahrradbekleidung ist erstmal funktional! Man(n) und Frau möchte aber auch etwas anziehen, was gut aussieht und bequem ist. Genau das verfolgen die Leute von Urbanist mit ihrer Chamois Panties Unterwäsche für Frauen. Offensichtlich sind klassischen Materialien wie Elastan nicht wirklich alltagstauglich. Selbst das Darunterziehen ist schwierig. Wer schon einmal mit der Radlerhose ins Büro gefahren ist, wird das bestätigen können. 🙂  Abgesehen vom Tragekomfort zeichnen sich die Polster ab, die Beine schauen unten raus oder man schwitzt sich einen Wolf. Deshalb ist es nicht überraschend, dass das Kickstarter-Projekt innerhalb von 30 Sekunden finanziert wurde. Entworfen wurden die Modelle von der Designerin Christiana Guzman.

The Brigitte

The Bettie

Lenkerhalterung Schnäppchen fürs Smartphone

Ich habe gerade bei rewe einen Lenkerhalter fürs Smartphone gesehen. Da der Halter oder eigentlich vielmehr die Smartphone-Tasche nur 10€ kosten soll, habe ich zugeschlagen. Ich besitze zwar schon eine Halterung für mein iPhone von einem Markenhersteller aber ich dachte einen Vergleich ist es doch wert. Wozu braucht man sowas? Ich benutze meinen regelmäßig mit den jeweiligen Apps zum Navigieren auf Radtouren oder in der Stadt oder gelegentlich als Fahrradcomputer.

Vorab kann ich nach dem Auspacken schon mal sagen, dass es sicherlich hochwertigere Taschen gibt. Jedoch scheint diese ganz stabil und solide zu sein. Die Tasche ist laut Packung für das Samsung Galaxy S2, S3, alle iPhones und die meisten anderen 4,3″ Smartphones geeignet. Das macht schon mal stutzig, da ein Galaxy S3 ein 4,8″ Display hat. Mein iPhone4 sitz jedenfalls sehr locker sowohl was die Displaygröße als auch die Dicke angeht. Damit es nicht zu stark in der Tasche wackelt, habe ich sie innen mit Styropor ausgelegt. Langfristig müsste es wohl ein anders Material wie beispielsweise Moosgummi sein. Das iPhone lässt sich problemlos in der Tasche bedienen. Die Tasche lässt sich durch einen Schnappmechanismus vom Lenker lösen. Der mitgelieferte Gürtelklipp wird es bei mir wohl nicht an den Gürtel schaffen. 🙂

Update vom Sonntag den 22.09.2013

Die Smartphone-Tasche hat heute einen 25km Ausflug gemacht. Es ging dabei in den Grafenberger Wald mit durchaus recht holprigen Passagen. Ich wollte die Tasche ja auch wirklich testen! Hier kann ich schon mal sagen, dass sie gehalten hat. Das ist ja erstmal der wichtigste Punkt von allen.

Die Montage vorher war denkbar einfach. Die Plastikschlaufe des Lenkerklipps wird mit einer Kreuzschraube festgezogen. Da man die Schlaufe vollständig öffnen und relativ flexibel in der Größe einstellen kann, ist das Prinzip sehr vielseitig. Ich habe den Lenkerklipp mittig am Vorbau meines Cross-Country Bikes montiert. Das ginge mit der Lenkerschelle meiner Otterbox beispielsweise nicht. Leider ist die Schraube recht sensibel und man sollte sie vorsichtig anziehen. Hier kann ich weder einen Plus- noch Minuspunkt vergeben.

Während der Fahrt, viel mir als erstes die recht starke Reflexion der Folie auf, was das Ablesen des Displays auch bei größter Helligkeit und nur bedecktem Himmel erschwert. Jedoch habe ich das gleiche Problem auch mit dem bereits genannten Markenprodukt. Insgesamt war es aber trotz Reflexion möglich mit dem Smartphone zu navigieren. Auch hier würde ich keinen Punkt vergeben aber auch keinen abziehen.

Die Bedienung des iPhones ist etwas wackelig. Wenn man den Homebutton drückt gibt die Tasche stark nach. Die ganze Konstruktion ist recht beweglich. Es gibt anscheinend eine Art simplen Dämpfer der Bewegungen nachgibt. Wahrscheinlich damit sich die Halterung nicht kaputt-vibriert. Gut finde ich, dass man die Tasche jederzeit leicht in Horizontal- und Portrait-Position drehen kann. Trotzdem würde ich hier einen Minuspunkt geben, da die Bedienung doch schon etwas schlechter ist als mit der Otterbox und ich bereits Anpassungen mit dem Styropor vorgenommen habe.. Fotos oder Videos aus der Lenkerperspektive sind mit der Tasche während der Fahrt zum Beispiel auch nicht möglich.

Die Tasche ließ sich bei meinem Zwischenstopp sehr leicht vom Klipp entfernen und danach wieder aufstecken. Anders als bei der Otterbox hatte ich bei dem Preis auch nicht das Gefühl ich müsste den Lenkerklipp auch mitnehmen. Hier würde ich sogar einen Pluspunkt für die Tasche geben.

Was den Schutz des Smartphones angeht, kann ich nicht viel sagen. Ich werde meine iPhone nicht unnötig gefährden. Ich könnt mir aber vorstellen, dass die Tasche etwas weniger Schutz bei Stürzen im Gelände bietet wie die Vollgummihülle meiner Otterbox. Ganz wasserdicht ist sie übrigens nicht. Nach einer Weile in der Dusche war etwas Feuchtigkeit im Inneren der Tasche. Das ist aber bei beiden Produkten so.

Ein knappes Rennen mit leichtem Vorteil für die Otterbox. Jedoch kann ich für diejenigen, die sich eine günstige Halterung fürs Smartphone wünschen auch die ActionBag von rewe empfehlen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Tasche auch etwas länger hält.

 

Ein 30er Schnitt – kein Problem!!!

Für diejenigen, die mit dem Titel nichts anfangen können. Ein 30er Schnitt steht für eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 30km/h. Das stellt für viele Fahrradfahrer eine wichtige Geschwindigkeitsmarke dar. Für einen Freizeitfahrer ist es durchaus ein Erfolg längere Strecken mit einem 30er Schnitt wegzutreten.

Sebastiaan Bowier hat mit seinem aerodynamisch optimierten Velox 3 einen ganz anderen Erfolg weggetreten. Bei den diesjährigen World Human Powered Speed Challenge vom 9.-14. September in Battle Mountain hat er den bisherigen Weltrekord für vom Menschen angetretene Fahrzeuge über 5 Meilen geschlagen. Er hat es tatsächlich geschafft die ca. 8km lange und ebene Strecke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 133,78 km/h zu bewältigen. Die Bestätigung des Rekords durch die International Human Powered Vehilcle Association wird gerade bearbeitet.

Ich kann nur sagen Hut ab… und ich schwinge mich jetzt mal auf Rad, um wenigsten einen 30er Schnitt zur Arbeit zu schaffen.

Die richtige Reifenwahl

Damit ihr für einen Reifenwechsel nicht immer direkt zum Händler um die Ecke gehen müsst, habe ich diesen Beitrag verfasst. Ich setze hier voraus, dass ihr einen Reifen wechseln könnt. Trotzdem ist es nicht immer einfach die richtigen Reifen für den jeweiligen Anspruch, Geschmack und Geldbeutel zu finden. Ersetzt man einen alten aber gut funktionierenden Reifen, kann man natürlich den gleichen nachbestellen. Oft möchte man aber das Fahrverhalten anpassen oder aus anderen Gründen zu einem anderen Modell oder Hersteller wechseln. Mit den folgenden Hinweisen könnt ihr eingrenzen welche Reifen technisch in Frage kommen und müsst dann nur noch Geschmack und Geldbeutel entscheiden lassen.

Welche Reifen kommen in Frage?

Die mögliche Reifengröße wird vor allem durch die von euch verwendete Felge bestimmt. Dabei gibt es zwei Angaben der Felge, die zu beachten sind.JugendstilBikes_Felgengröße

Zum einen ist da der Felgendurchmesser, der traditionell in Zoll angegeben wird und die Höhe der aufrecht stehenden Felge kennzeichnet. Die meisten werden z.B. die Aussagen 26″ oder 28″ Felge kennen. Diese Angabe ist jedoch nicht eindeutig, weil es kein messbares Maß an der Felge mit 26″ oder 28″ gibt. Stattdessen bezeichnet sie den ungefähren Außendurchmesser eines für diese Felge geeigneten aufgepumpten Reifens. Ähnlich unglücklich misst das französische System, nur das die Angabe durch eine dreistellige Millimeterangabe z.B. 700 erfolgt. Historisch gesehen machte das Sinn, weil die meisten Reifen gleich breit und damit auch gleich hoch waren. Mit dem Aufkommen von superschmalen Reifen für Rennräder und superbreiten Reifen für MTBs ist diese Angabe nicht mehr geeignet. Da breite Reifen auch höher sind, kann ein breiter 26″ Reifen tatsächlich einen größeren Außendurchmesser als ein schmaler 28″ Reifen haben. Darum wurden die traditionellen Angaben durch den sogenannten Felgenschulterdurchmesser abgelöst. Dieser wird in Millimetern gemäß der europäischen ETRTO Norm gemessen. Beispielsweise entspricht ein Felgenschulterdurchmesser von 559 einer modernen 26″ MTB Felge und 622 einer 28″ bzw. 700 Trecking- oder Rennrad-Felge. Mit der ETRTO Angabe ist die Auswahl eines passenden Reifens sehr einfach. Nur wenn der Felgenschulterdurchmesser der Felge mit der Angabe auf dem Reifen nach ETRTO übereinstimmt, passt es.
Im Übrigen ist auch der historische Zusammenhang zwischen der Zollangabe der Reifen und der Größe des Fahrers heute nicht mehr anwendbar. Es gibt Räder mit 29″ Reifen, die für kleinere Fahrer gestaltet wurden sind und andere mit 26″ Reifen können wiederum für große Fahrer sein.

Die Felgenbreite, genauer die Maulweite, beschreibt den Abstand der Felgenwülste im Inneren der Felge. Vorsicht, die Außenbreite oder der Innenabstand der Felgenflanken sind nicht relevant. Für jede Felgenbreite gibt es einen Bereich von Reifenbreiten, die als fahrbar empfohlen werden. Ist der Reifen zu schmal für die Felge kann die Felge an Straßenunebenheiten durchschlagen und dabei den Schlauch beschädigen. Das typische Ergebnis ist der „Snake Bite“, ein Platten mit zwei kleinen Löchern im Schlauch, hervorgerufen durch die Felgenflanken, ohne sichtbare Beschädigung des Reifens. Bei entsprechender Belastung kann auch die Felge irreparablen Schaden nehmen. Ist der Reifen zu breit wird er seitlich der Felge zu sehr deformiert und die Karkasse des Reifens leidet. Darüber hinaus ist das Fahrverhalten dadurch sehr unstabil. Intuitiv möchte man dann den Luftdruck erhöhen, was jedoch die zu schmalen Felge überlasten kann. In beiden Fällen ist der Verschleiß des Reifens größer und der Reifen ist langsamer. Idealerweise sollte der Reifen etwa doppelt so breit wie die Maulweite der Felge sein.

Wer eher normalbreite Reifen nutzt, kann diesen Absatz gern überspringen. Wer sehr breite Reifen fahren möchte und bereits entsprechend breite Felgen nutzt, muss trotzdem die maximale Breite des Rahmens beachten. Alles was breiter als die Hinterbaustreben des Rahmens oder die Gabel ist kann nicht verwendet werden. JugendstilBikes_maxReifenbreiteVerschiedene Hersteller, hier das Beispiel von Schwalbe, geben Angaben für ihre extra breiten Reifen an. Sie beschreiben die maximale Breite des Reifens im aufgepumpten Zustand. Zusammen mit dem selbst gemessenen Maß an eurem Rahmen kann jeder kontrollieren ob der Reifen passt. Bei Felgenbremsen wie Cantilever oder V-Brakes kann außerdem das Problem auftreten, dass die geöffneten Bremsbacken am Reifen schleifen oder sich nicht einstellen lassen. Mir ist nicht bekannt, dass dem Problem durch Angaben der Bremsenhersteller vorgebeugt werden kann.

 

Welche Reifen passen zu euch?

Euer Fahrverhalten und Anspruch bestimmt natürlich auch sehr stark die Wahl des richtigen Reifens. Hier wird noch einmal die Reifenbreite wichtig. Breitere Reifen sind besonders gut für weiche Untergründe geeignet, da sie weniger einsinken und damit schneller und leichter zu kontrollieren sind. Für das Gelände wie z.B. MTBs eignen sich Reifenbreiten zwischen 37 und 62mm. Manche gehen so weit, dass sie sich spezielle FatBikes aufbauen mit denen man auf Schlamm, Sand und sogar Schnee fahren kann. Hier geht es bei Breiten von 76mm erst richtig los. Breite Reifen sind übrigens auch auf festen und glatten Untergründen schneller. Es ist ein Irrglaube, dass schmale Reifen weniger Rollreibung hätten. Es ist richtig, dass sie leichter sind und weniger Windwiderstand besitzen. Dieser Effekt überwiegt bei gleichbleibender Geschwindigkeit gegenüber dem höheren Rollwiderstand jedoch erst jenseits der 30km/h. Warum dann überhaupt schmale 23mm Rennradreifen? Hier spielt das Gewicht eine große Rolle. Schmale Reifen sind leichter und können auf schmaleren Felgen gefahren werden, was wiederum Gewicht spart. Da die Laufräder während einer Fahrt mehrfach beschleunigt und abgebremst werden müssen, spart man mit leichten Laufrädern Kraft. Rennradreifen werden in der Regel für hohen Luftdruck ab 7bar ausgelegt, um den Effekt der höheren Rollreibung zu minimieren. Für die Nicht-Rennradfahrer unter uns ist wahrscheinlich interessanter, dass breitere Reifen mehr Federvolumen haben und deshalb komfortabler sind. Darum werden bei Touring-, City-, Holland- und Trekking-Rädern häufig Reifen zwischen 32 und 37mm und weniger Luftdruck verwendet.

Neben der Breite ist das Profil des Reifens für die Fahreigenschaften ausschlaggebend. Mit einem Slick-Reifen lässt sich kein schlammiger Aufstieg erklettern oder in der Abfahrt sicher bremsen. Deshalb haben sich im MTB Bereich grob-stollige Reifenprofile auf breiten Reifen durchgesetzt. Stollen erhöhen auf festem und glattem Untergrund die Rollreibung stark und nutzen sich schnell ab. Da sich Stollen unter starker Belastung biegen können verlieren sie auf hartem Untergrund sehr schnell an Haftung. Viele Hersteller haben mittelbreite Trecking-Reifen im Programm, die eine Lauffläche mit geringem Profil in der Mitte besitzen. Dadurch radelt oder bremst man bei normaler Fahrt auf leichtrollendem Profil mit guter Haftung zu glatten Untergründen. Lehnt man sich jedoch in eine Kurve oder fährt auf losen Untergrund greift das seitliche Profil mit der benötigten Haftung. Selbst reine City-Reifen haben leichtes Profil, auch wenn dieses mehr oder weniger psychologische und kosmetische Gründe hat. Aquaplaning kommt bei den üblichen Breiten von Fahrradreifen und den gewöhnlichen Geschwindigkeiten nicht vor. Lediglich auf feuchtem Grass habe ich persönliche bessere Erfahrungen mit City-Reifen gegenüber Slicks ohne Profil gemacht. Slicks haben theoretisch einen minimalen Rollwiderstand und sind besonders auf glatten Asphalt sehr schnell. Die Haftung eines Fahrradreifens auf Asphalt wird durch den rauen Asphalts und nicht durch das Profil des Reifens hergestellt. Der Gummireifen greift in die poröse Oberfläche. Bei Regen lässt die Haftung auf Asphalt nach. Dieser Effekt ist mit Slicks vergleichbar stark wie mit dem eines City-Reifens mit leichtem Profil.

Hier mal eine Auswahl unterschiedlicher Profile.

Qualität und zusätzliche Features

Die Qualität eines Reifens kann durch mehrere Parameter definiert werden. In der Theorie ist ein breiter aber doch leichter Reifen ideal. Ein Qualitätsmerkmal ist darum das Gewicht eines Reifens zu seiner Breite. Dazu kommen natürlich Eigenschaften wie Haftung, Handling, Rollwiderstand, Pannenschutz, Lebensdauer und Verkehrssicherheit. Einige Parameter arbeiten hier leider gegeneinander. Ein breiter Reifen rollt besser, ist aber eben auch schwerer. Eine weiche Gummimischung hat meist gut Haftung auf glatten Oberflächen jedoch fährt sie sich schneller ab und ist nicht besonders Pannensicher. Ein Stollenreifen hat gute Haftung auf losem Untergrund, funktioniert aber nicht gut auf harten und glatten Oberflächen. Ein Reifen mit dünnen Flanken hat häufig einen höheren Anteil an dünneren Fasern und ist darum leichter und faltbar jedoch auch etwas anfälliger für Durchschläge. Es gibt also nicht den ultimativen Reifen. Um sich in dem jeweiligen Anwendungsbereich von der Konkurrenz abzusetzen, werden zum Beispiel hochwertige Materialien verwendet. Durch aufwendigere Produktionsmethoden können darüber hinaus verschiedene Gummimischungen für die unterschiedlich beanspruchten Bereiche des Reifens eingesetzt werden. Auch können zusätzliche Silikonschichten oder Aramidfasern eingezogen werden, um die Pannensicherheit zu erhöhen. Für höhere Verkehrssicherheit werden manche Reifen optional in einer Version mit reflektierender Flanke angeboten, was ich aus optischen Gründen gegenüber Speichenreflektoren bevorzuge. Viel Aufwand wird außerdem bei dem Entwurf ausgeklügelter Profile betrieben. Manche Reifen haben ein Profil mit definierter Fahrtrichtung oder unterschiedliche Profile für vorn und hinten. Man sollte aber im Hinterkopf behalten, dass das Profil eines Fahrradreifens auch zu Marketing-Zwecken benutzt wird.

Es schadet aber auch nicht, wenn der Reifen optisch eine gute Figur macht. 😉

Alpencross Rückblick

Falls ihr auch gern eine Alpenüberquerung mit dem Fahrrad angehen wollt, möchte ich euch unsere rückblickenden Erfahrungen nicht vorenthalten. An dieser Stelle soll gesagt sein, dass wir weder Supersportler noch mit extremen Equipment gesegnet sind. Ich würde uns als Fahrrad-Enthusiasten bezeichnen. Sicherlich bewegen wir unsere Räder mehrmals wöchentlich, aber die Ausfahrten beschränken sich eher auf Strecken unter 10km und sind meist flach. So gesehen möchte ich euch motivieren, bei der Suche nach eurer nächsten mehrtägigen Radtour die Alternative einer Alpenüberquerung mit zu berücksichtigen. Die Alpen sind mit dem Rennrad eine tolle Erfahrung und mit etwas Vorbereitung und Planung durchaus auch für den Normalsterblichen machbar.

Die einzelnen Streckenabschnitte könnt ihr euch unter meinem User JugendstilBikes auf GPSies ansehen und als gpx Datei runterladen. Die Seite GPSies hatte ich in einem anderen Beitrag ja schon einmal vorgestellt.

Aber einfach die Satteltaschen packen und losfahren ist nicht empfehlenswert, auch wenn das mit unserer Gepäckliste recht leicht fallen sollte. Zum einen sollte man sich rechtzeitig vorher um Unterkünfte an den jeweiligen Orten und eventuell Zugtickets inklusive Reservierung für die Fahrradmitnahme kümmern. Zum anderen sollte man sich auch körperlich vorbereiten. Wir haben dafür eine möglichst bergige Trainingsstrecke in NRW gesucht. Hier haben wir sowohl uns als auch die Fahrräder auf die Probe gestellt. Nach der ersten Tour haben wir uns entschieden unsere Schaltung zu optimieren. Dazu sind wir von einem 13-26 Ritzel auf ein 13-34 Ritzel gewechselt um einen kleineren „kleinsten Gang“ für die steileren Streckenabschnitte zu haben. Nachdem wir diese Trainingstrecke 2-3 Mal innerhalb eines Monats mit vollem Gepäck gefahren sind und am nächsten Tag nicht vor Muskelkater im Bett liegen bleiben müssten haben wir uns entschieden, dass wir ganz gut vorbereitet sind. Für uns hat es funktioniert.

 

Martin Aveyards Café Bike

Hier mal ein kleiner Beitrag über einen beeindruckenden Aufbau eines Spaßrades. Es handelt sich ausnahmsweise mal nicht um ein altes Jugendrad, dem ein neues Leben eingehaucht wurde aber das Konzept des Kanadiers Martin Aveyard ist trotzdem sehr gelungen. Martins Idee war es ein zweidimensionales Abbild eines klassischen Cafe Racers umzusetzen. Dabei hat er Holzpaneele eingesetzt um die Optik zu erreichen, die normalerweise durch den Tanks und Sitzbereich erzeugt werden. Viele der übrigen Komponenten wurden von einem Elektrorad ausgeliehen. Martins Fahrrad wird wahrscheinlich einige Blicke auf der Straße einfangen. Bleibt zu hoffen, dass sich das Design nicht zu einem Trend entwickelt da sonst sicherlich eine Teil des Charmes dieses Rades verloren gehen würde.

Alpenüberquerung Tag 6

Wenn ein Japaner und ein Engländer in Italien Urlaub machen….

Heute haben wir die 96km von Leifers nach Torbole hinter uns gebracht. Die Strecke war lang aber im Großen und Ganzen bergab. Hinter Trento gab es jedoch einen 250m Anstieg der uns in der Mittagssonne bei 30 Grad sehr viel Kraft gekostet hat. Danach hatten wir uns die Mittagspause am Brunnen im idyllischen Bergdorf Cadine verdient. Dabei sind auch die Fotos unserer Classic-Bikes vor italienischen Hintergrund entstanden.

Insgesamt hatten wir eine sehr abwechslungsreiche Strecke die von angenehmen Radwegen über autobahnähnlichen Straßen und ohrenbetäubenden Tunnel in denen die Autos gefährlich nah an einem vorbeisausen bis hin zu einer Geröllstrecke die wir hinter Cadine als Abkürzung gewählt hatten.

Diese „Abkürzung“ ist nur bedingt zu empfehlen und hat das Material und uns stark gefordert. Ohne die von uns gewählten Bereifung, welche ein Mix aus Rennrad- und Trecking-Profil ist, wäre die Sache gar nicht möglich gewesen.

Morgen erwartet uns wieder eine eher harmlose Strecke zum Abschluss unserer Alpenüberquerung. Wir hoffen etwas Zeit für Sightseeing in Malcesine verbringen zu können.

Alpenüberquerung Tag 1

Die ersten 680km unserer Alpentour sind geschafft. Heute sind wir erfolgreich mit der Bahn und den Rädern samt Gepäck in Garmisch-Partenkirchen angekommen. Zwischendurch gab es kleine Komplikationen weil das momentane bundesweite Hochwasser zu einer Ersatzregelung mit Bussen zwischen München und Garmisch geführt hat.

Während Ende der Zugfahrt kann man die Alpenaussicht wunderbar genießen. Wir hatten gemischte Gefühle da uns auch noch mal das Ausmaß der uns bevorstehenden Tour imposant vor Auge geführt wurde.

Morgen sind aber noch entspannte 70km nach Oetz ohne große Höhenmeter angesagt bevor es bergauf in Richtung Timmelsjoch geht.

Gepäckliste für 7-tägige Radtour

Weniger ist mehr!
Klar will man Gewicht und Volumen sparen. Ohne Versorgungswagen muss man natürlich auch an Werkzeug und Reparatur-Kit denken. Zusammen mit den wichtigsten Klamotten für alle möglichen Wetterzustände bleibt nicht mehr viel Platz. Hier mal zwei Beispiele unseres Gepäcks für eine 7-tägige Alpenüberquerung.

  • Bekleidung
    • Helm
    • 1 Fahrradschuhe
    • Socken und Unterwäsche (1st Layer)
    • 3 Funktionshirts (1st Layer)
    • 1 Kurze Radlerhose (2nd Layer)
    • 1 Kurzarm-Trikot (2n Layer)
    • Arm- und Beinlinge (2nd Layer+)
    • 1 Regenjacke (3th Layer)
    • 1 Regenhose (3th Layer)
    • 1 Kurze Hose
    • 1 Lange Trainingshose
    • 3 Baumwoll-Tshirts
    • 1 Wassersportschuhe (zum Duschen und rumlaufen)
  • Kulturbeutel
    • Zahnbürste und Creme
    • Funktionshandtuch
    • kleines Duschgel
    • Sonnenmilch
    • Rasierer
    • Kleines erste Hilfe Set
    • Ohropax
  • Werkzeug und Technik
    • Multitool
    • Spezialschlüssel (z.B. Nabenschloss)
    • 4 extra Bremsbeläge
    • 1 Flickzeug
    • 1 Ersatzschlauch
    • Luftpumpe
    • 1 Set Bowdenzüge
    • 1 Set Beleuchtung
  • Sonstige Ausrüstung
    • Landkarte
    • Ausweise, Bankkarte, Tickets, etc
    • Panzertape
    • Kunststoffbeutel (Regenschutz)
    • Kabelbinder
    • Sonnenbrille
    • Schloss
    • Telefon + Ladekabel
    • Reiseadapter
    • Buch
    • Reisewaschmittel
    • Feuerzeug (wasserdicht verpackt)
    • Taschenmesser
    • Campingbesteck
    • Snacks

 

Nachtrag vom 09.08.2012

Im Nachhinein haben wir zum Trocknen der Klamotten folgende Dinge in unserem Gepäck vermisst

  • Schnur oder Kordel
  • Wäscheklammer

Gepäckträger am Rennrad

Für längere Radtouren mit dem Rennrad ist es wohl oder übel nötig Gepäck zu transportieren. Man kann das Gepäck natürlich auch transportieren lassen. Falls man jedoch nicht an einer organisierten Tour mit Versorgungswagen teilnehmen möchte stellt man sich schnell die Frage wie transportiere ich das Gepäck…?

Jeder hat sein Päckchen zu tragen

Eine Beispiel meiner Gepäckliste für meine 7-tägige Alpenüberquerung werde ich noch online stellen. Stellt sich nur noch die Frage wer das ganze Zeug tragen soll. Wer schon mal längere Radtouren mit dem Rucksack gemacht hat, der weiß wie unangenehm das sein kann. Angenehmer ist es da schon das Gewicht auf einen Gepäckträger am Fahrrad zu verteilen. Ich hab mich für einen Racktime LightIt 28″ entschieden. Er ist sehr leicht und sieht sportlich aus. Es gibt keine Klemmvorrichtung aber er ist ideal für Gepäcktaschen geeignet. Bei der Montage musste ich jedoch die Haltestangen etwas biegen und feilen damit das Ganze an der Sattelstützenschraube befestigt werden konnte. Ich habe mich für die Ortlieb Back-Roller Classic Gepäcktaschen entschieden. Sie sind absolut robust und wasserdicht. Man kann sie sehr schnell montieren und mit einem Griff wieder abnehmen.