Gepäckträger am Rennrad

Für längere Radtouren mit dem Rennrad ist es wohl oder übel nötig Gepäck zu transportieren. Man kann das Gepäck natürlich auch transportieren lassen. Falls man jedoch nicht an einer organisierten Tour mit Versorgungswagen teilnehmen möchte stellt man sich schnell die Frage wie transportiere ich das Gepäck…?

Jeder hat sein Päckchen zu tragen

Eine Beispiel meiner Gepäckliste für meine 7-tägige Alpenüberquerung werde ich noch online stellen. Stellt sich nur noch die Frage wer das ganze Zeug tragen soll. Wer schon mal längere Radtouren mit dem Rucksack gemacht hat, der weiß wie unangenehm das sein kann. Angenehmer ist es da schon das Gewicht auf einen Gepäckträger am Fahrrad zu verteilen. Ich hab mich für einen Racktime LightIt 28″ entschieden. Er ist sehr leicht und sieht sportlich aus. Es gibt keine Klemmvorrichtung aber er ist ideal für Gepäcktaschen geeignet. Bei der Montage musste ich jedoch die Haltestangen etwas biegen und feilen damit das Ganze an der Sattelstützenschraube befestigt werden konnte. Ich habe mich für die Ortlieb Back-Roller Classic Gepäcktaschen entschieden. Sie sind absolut robust und wasserdicht. Man kann sie sehr schnell montieren und mit einem Griff wieder abnehmen.

Pimp your old MTB

Die Idee mit dem Neuaufbau kam in der Zeit der großen Winterdepression. Um der Langenweile entgegenzuwirken beschloss ich mein altes Rad etwas aufzufrischen. Grund hierfür war zum Teil nicht mehr funktionierendes Schaltwerk, ausgeleierte Gabel und katastrophaler Lackzustand (verursacht hauptsächlich durchs Umhängen eines massiven Schlosssatzes). Ich habe mich gegen eine Neuanschaffung entschieden, weil ich der Meinung war, dass diese Variante teurer wäre (hierzu später mehr). Darüber hinaus fand ich die vorhandene Basis (Alu-Rahmen, Magura Bremse) für ganz ordentlich.

Bei dem Rad handelt es sich um ein 26er MTB Hardtail, das ich 2004 oder 2005 für ca. 600 EUR gekauft habe (Active AM700). Ursprünglich ausgestattet mit einer einfachen Suntour Gabel (Scheibenbremse vorne), Magura Bremse hinten und Shimano Deore Schaltwerk. Es hat mir immer gute Dienste sowohl in der Stadt als auch auf Touren geleistet.

Da ich gewisse Schrauberkenntnisse besitze (aus dem Motorradbereich), dachte ich es kann ja nicht so schwer sein, so ein Rad mal auseinander zu nehmen und dann zusammen zu bauen. Wie es sich herausstellen sollte, weit gefehlt meine These…

Der AUSBAU: Es sei angemerkt dass der Ausbau wesentlich einfacher als der Einbau erfolgt. Da ich mir keine Sorgen um Lack machen musste bin ich nicht zimperlich vorgegangen und brauchte auch keine Halterung für das Bike (alles im „stehen“ oder „liegen“ gemacht). Räder ab, Bremse hinten ausgebaut, Brems- und Schaltzüge abgeklemmt und Sattel samt Sattelstange raus genommen. So weit so gut. Anschließend habe ich Lenker inkl Vorbau abgeschraubt und die Gabel rausgezogen. Alles bisher kein Hexenwerk und mit handelsüblichen Werkzeug zu bewältigen. Die Schalt- und Bremszüge haben an einigen Stellen entsprechende Mantel, die ich dran gelassen habe um beim Wiedereinbau eine Referenz zu haben. Alle demontierten Teile wanderten in eine Kiste damit beim Zusammenbau alles vorhanden ist.

 

Übrig blieb der Rahmen mit Schaltung hinten, Kurbel und der Kette. Hier fing schon das erste Problem an. Die Kurbel kann man nicht mit „Standardwerkzeug“ abziehen. Wenn man nicht gerade Gewalt anwenden will, lässt sich die Kette auch nicht ohne weiteres demontieren. Der Umbau sollte möglichst kostengünstig stattfinden. Somit habe ich online günstiges Werkzeug gesucht. Nach ein paar Tagen waren Kettennieter und Kurbelabzieher da. Die Kette habe ich ohne große Probleme abgezogen, bei der Kurbel musste ich etwas mehr Kraft aufwenden. Was blieb war der Rahmen mit dem Gabelsteuersatz und dem Kurbellager. Das waren die Knackpunkte bei deren Ausbau ich gescheitert bin. Obwohl ich mir einen Spezialabzieher für Kurbellager ausgeliehen habe, konnte ich eine Seite nicht abschrauben. Dies lag vor allem daran, dass ich das Rad nicht stabil befestigen konnte. Beim Gabelsteuersatz habe ich auch nur eine Seite mit Hilfe von Schlitzschraubenzieher „rausgeklopfen“ können. Die andere Seite war unbeeindruckt von meiner Gewalteinwirkung. Um den Rahmen nicht zu beschädigen, bin ich dann doch zum freundlichen Händler gegangen, der beides nebenbei gemacht hat (diesmal blieb es beim Kaffeekassenbeitrag).

Nun konnte ich den Rahmen für die neue Lackierung vorbereiten. Der ursprüngliche Plan sah vor den Rahmen abzuschleifen und anschließend mit matt schwarzen Lack zu besprühen (Low-Budget Lösung in Eigenregie…). Schleifpapier und zwei Dosen Lack gekauft und es konnte losgehen. Ich habe gefüllt eine Stunde gebraucht um ein 10cm langes Stück des Rohres vom Lack zu befreien. Weitere Versuche wurden sofort eingestellt. Nun hab ich 2 Dosen matt schwarzen Lack Zuhause rumstehen. Auf Empfehlung eines Kollegen habe ich den Rahmen sandbestrahlen und pulvern lassen (zu einen fairen Kurs). Hierbei hab ich mich für das RAL 7024 entschieden. Das Ergebnis war mehr als zufriedenstellend und die Ausgabe wert.

Vor dem Zusammenbau habe ich einige Teile neu gekauft: Kurbel, Kurbellager, Gabel, Steuersatz, Kette, Lenkergriffe, Brems- und Schaltzüge und etwas Kleinkram.

Der EINBAU: Beim Einbau wusste ich, dass ich gewisse Sachen nicht alleine bewältigen kann. Das fing schon mit Steuersatz und Kurbellager an. Hier hatte ich keine Wahl als es beim freundlichen Händler machen zu lassen. Diesmal mit Rechnung und harter Währung, was ja die Kosten wieder in die Höhe trieb. Hier kam der erste Gedanke es doch „machen zu lassen“. Das Hauptproblem war die fehlende Befestigungsmöglichkeit für das Rad und spätestens bei Schaltung wäre ich mit meinen Fachkenntnissen am Ende gewesen. Beim Händler wollte ich es nicht machen lassen, da in diesem Fall eine Neuanschaffung sicherlich günstiger wäre. Vom Kumpel wurde mir Matze von Jugendstilbikes.de empfohlen. Kurzfristig Termin zu Begutachtung gemacht und schon ein paar Tage später konnte es losgehen.

Matze bot mir an bei den Arbeiten dabei zu sein, da mich die Feinheiten ohnehin interessiert haben. Das erste was ihm auffiel war die falsche Kette, die ich gekauft habe…Statt für 9-er Kranz habe ich welche für 6-7-8 Schaltwerk geholt, die jedoch dicker ist als die richtige. Das sind Sachen, die man als Laie halt nicht bedenkt. Im Vorfeld des Einbaus habe ich einige Sachen gereinigt (z.B. hinteres Schaltwerk). Nach genauer Betrachtung waren die jedoch nicht sauber genug, da ich nur oberflächlich gereinigt hab. Die Teile wurden auseinander gebaut und nochmal von Fett und Dreck befreit. Die Gleitfähigkeit hat sich dadurch enorm verbessert.

Da ich eine insg. größere Kurbel genommen habe (44 statt 42) ist das mit der Kettenlänge auch kein einfaches Unterfangen. Matze hats nach ein paar Einstellungsversuchen richtig angepasst. Spätestens hier wusste ich dass es richtig war es nicht selbst zu versuchen.

Die Verlegung der Schalt und Bremszüge ist zwar kein Hexenwerk, erfordert jedoch etwas Geschick. Die anschließende Einstellung der Schaltung ist für meine Verhältnisse recht komplex und ich verzichte an der Stelle auf weitere Ausführungen. Als Ergebnis stellte sich nur raus, dass das Innenleben des vorderen Schalthebels altersbedingt beschädigt ist, sodass Hochschalten nur bedingt möglich ist. Hier wird ein entsprechender Ersatz geordert.

Zu Farbgestaltung gab es zwar keine Kritik, aber Optimierungsvorschläge, die ich gerne angenommen habe. Das Rad verfügt über viele schwarze Teile und einen dunkel grauen Rahmen. Silberne oder hell graue Teile (aktueller Lenker+Vorbau) passen da nicht ganz ins Bild. Hier habe ich mich nachträglich entschlossen für einen schwarzen 620 Rise Lenker mit einem entsprechenden Vorbau. Gleiches gilt für den Sattel und die Sattelstütze.

FAZIT: Insgesamt bin ich sehr froh das Rad in die Hände von Matze abgegeben zu haben. Ich bereue nur, dass ich es nicht von vornherein gemacht habe. Es hätte mir einiges an Geld erspart, was ich in Werkzeug (1 Mal benutzt) oder teilweise falsche Teile investiert habe. Nicht zu unterschätzen ist der Zeitbedarf, den ich in Teilebeschaffen, Ausbau und „Schleifarbeiten“ aufgewendet habe.

Für das investierte Geld hätte ich mir auch ein MTB von der Stange kaufen können. Das wäre aber dann eher ein Anfänger Modell. Die Komponenten wären beim neuen Bike schlechter und der individuelle Touch würde auch fehlen. Wer sein altes Bike etwas frisch machen möchte und keine voll ausgestattete Fahrradwerkstatt hat, dem empfehle ich jugendstilbikes.de zu beauftragen. Ihr spart Geld und Zeit und habt am Ende was Individuelles.

Cheers

UPDATE: Es ist vollbracht, das Bike ist fertig. Ein gewisser Stilanspruch hat mich dazu bewegt die Frontpartie, analog zu restlichen Teilen, schwarz zu gestalten. Es wurde ein Monkey Bar Lenker mit schraubbaren Griffen sowie ein neuer Schalthebel mit integrierter VR Bremse montiert. Bei der Gelegenheit wurde gleich ein SLX Umwerfer vorne montiert.

Hier die finalen Bilder meines „Custom City Racers“

Lagerschalen einpressen

In der Regel geht man einfach zum Fachmann und lässt ihn mal machen,
aber wer selbst mal ran möchte und kein bequemes Schraublager hat, der muss sein Innenlager einpressen.

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Variante 1: Man bestellt sich das Einpresswerkzeug im Internet (Kostenpunkt ca. 250€).
Variante 2: Man baut sich das Einpresswerkzeug selbst (Kostenpunkt 10€).

Ich habe mich für Variante 2 entschieden. Benötigt wird dazu:

  • 2 Gewindestangen (M12x1600)
  • 4 Schraubenmuttern
  • 2 Holzbretter (10x20cm)

Innenlager, Lagerfett und Werkzeug (Säge, Lochbohrer-Aufsatz, Bohrer, Ratsche) sollte natürlich auch verfügbar sein.

Vorgegangen wird wie folgt:
Wichtig: Stromkabel welche im Rahmen verlegt werden, sollten vor dem Einpressen des Lagers verlegt werden!

  • Aus einem langen Holzbrett zwei kleine Bretter sägen.
  • In die Mitte der Bretter (10cm) sägt man mit dem Lochborer ein Loch (32mm) durch welches die Lagerachse bequem gesteckt werden kann.
  • 5cm links und 5cm rechts neben das große Loch bohrt man mit einem normalen Bohrer (12) jeweils ein Loch.

innenlager-1 Nun sollten die Bretter so wie auf dem Foto aussehen und der das Einpressen kann beginnen.

  • Zunächst die Lageraufnahme (im Rahmen), die Lagerschalen und das Innenlager gut einfetten.
  • Dann die Lagerschale der Antriebsseite mit der Hand leicht auf den Rahmen pressen.

Nun braucht man mindestens ein Brett um die Lagerschale (Antriebsseite) einzupressen.innenlager-2

In den Bildern habe ich ein Brett und ein Ratschenaufsatz verwendet, den Ratschenaufsatz kann man aber gerne durch das zweite Holzbrett ersetzten.

  • Nun steckt man eine Gewindestange durch eins der kleinen Löcher im Holzbrett(egal welches) und mittig durch die Lageraufnahme.
  • Auf der anderen Seite wird die Gewindestange durch den Ratschenaufsatz (oder das zweite Holzbrett, wieder eines der kleinen Löcher) gesteckt.
  • Auf beide Enden der Gewindestange wird eine Schraubmutter geschraubt.
  • Nun wird die Schraubmutter angezogen (ggf. auf einer Seite gegenhalten oder mit einer weiteren Schraubmutter kontern).

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Durch das Anziehen der Schraubmutter zieht sich die Lagerschale in den Rahmen.

  • Wenn die Lagerschale komplett eingezogen ist, die Gewindestange wieder aus dem Rahmen ziehen.

Nun kann das Innenlager in die Lagerschale gepresst werden.
Dies geht in der Regel mit der Hand, alternativ kann dazu auch die Einpressvorrichtung verwendet werden (dazu einfach die Lagerschale nicht auf den Rahmen pressen und fortfahren).

Diese Einpressvorrichtung benötigen wir spätestens zum Einpressen der zweiten Lagerschale.

  • Dazu wird die Lagerschale mit der Hand leicht auf den Rahmen gepresst.
  • Nun werden durch die kleinen Löcher der Holzbretter die Gewindestangen geschraubt und das Ende mit jeweils einer Schraubmutter gesichert.
  • Diese Konstruktion setzt man mittig auf die Lagerschale der Antriebsseite. Auf der anderen Seite wird nun das zweite Brett gespiegelt aufgesetzt und ebenfalls mit den Schraubmuttern gesichert.
  • Nun befindet sich die Lageraufnahme zwischen den beiden Holzbrettern.

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  • Zieht man nun auf einer Seite der Holzbretter gleichmäßig die Schraubmuttern fest (ggf. auf einer Seite gegenhalten oder mit einer weiteren Schraubmutter kontern), presst sich die Lagerschale in den Rahmen.

Eingepresst ist das Innenlager!

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