Helmpflicht, Wo?

Ob mit Helm oder ohne Helm – jeder wie er mag. Ich glaub fest an die Schutzfunktion des Helms – besonders wenn ich an der Ampel mit Klickies kurz vorm Umkippen bin – und fahr nur mit Helm. Generell gilt in Deutschland keine Helmpflicht, jedoch ist man nicht überall in Europa ohne Helm straffrei unterwegs. Bei der Recherche für unsere Radtour 2015 las ich was von Helmpflicht und war überrascht.

jugendstilbikes.de Helmpflicht - Wo? Europa
Rosa – Helmpflicht ohne Bußgeld, Lila – Teilweise Helmpflicht, Orange – Nur für Kinder, Grün – Keine Helmpflicht

Wie die Grafik zeigt hält sich die Pflicht innerhalb Europas in Grenzen. In Spanien (außerhalb geschlossener Ortschaften) und Finnland ist der Helm Pflicht! In der Slowakei und Schweden gilt die Helmpflicht für Kinder unter 15 Jahren und in Österreich für Kinder unter 12. In Tschechien gilt die Pflicht für Radfahrer unter 18 Jahren. Jedoch bleibt man trotz Pflicht zu mindestens in Österreich und Finnland straffrei und in Spanien entfällt die Pflicht bei extremer Hitze oder langen Steigungen 😉

Außerhalb Europas sieht es schon etwas strenger aus. In Neuseeland, Australien, Chile und Südafrika herrscht generelle Helmpflicht. Die USA macht es wie so oft von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich, so dass in etwa 50% der Staaten eine Pflicht zum Tragen eines Helms herrscht.

jugendstilbikes.de Helmpflicht - Wo? USA / Kanada
Rot – Generelle Helmpflicht, Orange – Nur für Kinder, Blau – Teilweise lokale Verordnungen,  Grün – Keine Helmpflicht,

Ob der Helm nun was bringt, da streiten sich die Geister. Interessant finde ich den Ansatz, dass trotz eines Verstoßes gegen die Helmpflicht keine automatische Mitschuld im Falle eines Unfalls angenommen wird – so die Lage in Österreich.

Quellen: DVR, Wikipedia #Fahrradhelmpflicht
Bilder:  Elekhh auf Wikipedia unter Creative Commons Lizenz

Der intelligente Helm

Volvo, Ericsson und POC kooperieren und präsentieren Anfang Januar auf der CES ihren intelligenten Helm der Unfälle zwischen Autos äh Volvos und Fahrradfahren äh Helmträgern vermeiden soll.

Intelligenter Helm - JugendstilBikes - by Volvo Cars

Dank des City Safety System von Volvo können die aktuellen XC90 jetzt schon von alleine Hindernisse erkennen und sich selbst bremsen. Die Kombination dieses Systems mit GPS Daten von Radfahrern soll es ermöglichen Positionsdaten zwischen Volvo und Helm auszutauschen. Wird eine Kollision errechnet, so wird der Radfahrer bzw. Helmträger über ein Licht in seinem Helm und der Autofahrer per Nachricht auf dem Head-Up Display gewarnt.

An die GPS Daten kommt der Volvo über Smartphone Apps wie Strava welche aktuelle Positiondaten Volvo zur Verfügung stellen kann. Volvo verarbeitet diese Daten und ermöglicht seinen Fahrzeugen auf diese Daten zu zugreifen – nur so kann eine eventuelle Kollision berechnet werden.

Okay nicht jeder fährt Volvo, nicht jeder trägt einen Helm und nicht jeder nutzt Strava, aber für ein Prototyp eine nette Idee. Nur das Problem wird ja nicht behoben. Wenn der Fahrradfahrer nicht gesehen wird weil die Verkehrsführung (Straße, Radweg, Ampelphasen) unzureichend ist sollte man die Situation entschärfen und nicht Instrumente entwickeln die weniger Bewusstsein für den Straßenverkehr und eventuelle Gefahren fördern.

 

Melon-Helmets Fahrradhelm im Test

Die Helme von Melon sowie die meisten anderen urbanen Helme sind für die Stadt ideal, weil sie nicht gleich den Anspruch eines Supersports vermitteln. Sie sind eher auf Komfort  und Nutzen ausgerichtet und sehen eben weniger aggressiv aus. Ich habe aus genau diesem Grund in der Vergangenheit Dirt-Helme mit unauffälligen Lackierungen und ohne Sonnen-, Spritz- oder Gesichtsschutz bevorzugt. Diese setzte ich dann nicht nur zum Rennradfahren sondern auch zum Snowboarden auf.

Kennengelernt haben wir die Helme von Melon auf einer Messe. Sie stachen vor allem durch die verschiedenen bunten Designs ins Auge. „Etwas zu verspielt“ war mein erster Gedanke. Als ich jedoch einen der Helme in der Hand hielt war ich beeindruckt von dem geringen Gewicht sowie von dem Magnetverschluss des Kinnbandes. Das fühlte sich nicht wie Spielzeug an! Als wir am Stand von unserer 9-tägigen Fahrradtour erzählten war schnell die Idee für den Melon-Helmets Fahrradhelm im Test geboren.

Die Auswahl der Helmgröße ist dank der Größentabelle sehr einfach. Ich bestellte einen in Größe M-L (52-58cm Kopfumfang). Der Helm kommt mit drei  Einlagen-Sets geliefert. Falls nötig kann man also vorn, hinten und oben mehr oder weniger polstern. Bei mir passten die dünnsten Polster. Diese werden einfach per Klettverschluss im Helm befestigt. Danach Helm aufsetzen, einmal kurz am Stellrad am Hinterkopf drehen und das Kinnband an den seitlichen Klick-Schnallen einstellen …

…weniger als 2 Minuten nach dem Auspacken saß der Helm. Er fühlte sich auf Anhieb richtig gut an und ich musste bisher auch nichts nachjustieren.

Auf den insgesamt 800km unserer Hellweg-Radtour trug ich die Melone nicht nur bei Sonne und 32°C  sondern auch bei Regen und Sturm, in den letzten Wochen dann auch im Düsseldorfer Stadtverkehr.

Bei hohen Temperaturen war er im Vergleich zu meinem eigenen Dirt-Helm überraschend luftig. Die im Inneren ausgesparten Belüftungskanäle scheinen tatsächlich etwas zu bringen. Das geringe Gewicht war auf dem Rennrad ein Segen für die Nackenmuskulatur. Extrem praktisch stellte sich der Magnetverschluss für das Kinnband heraus. Nach einer Weile setzt man den Helm intuitiv nur noch mit einer Hand ab. Sehr praktisch wenn man gerade das Fahrrad in der anderen Hand hält. Sehr gut ist auch, dass die Polster herausnehmbar und bei 30°C waschbar sind.

Wer sich also einen Helm zulegen möchte, der in allen Lebenslagen funktioniert, angenehm leicht zu tragen und einen genialen Verschluss am Kinnband hat, der sollte sich den Helm von Melon Helmets genauer ansehen. Ich kann ihn empfehlen, da ein komfortabler Helm immer besser ist als einer, der zu Hause liegen bleibt. Es gibt ihn in vielen Farben und Designs. Für die Sichtbarkeit hat er einen reflektierenden Aufkleber am Hinterkopf. Eine Sonnenblende ist übrigens auch erhältlich.

Einziger Verbesserungsvorschlag von mir wäre den Helm auch in matt-schwarz anzubieten.