Retrodirekt ist eine Art Gangschaltung, die ohne Umwerfer, Schalthebel und Getriebe auskommt. Es stehen zwei Übersetzungen zur Verfügung, wobei man den schnellere der beiden durch rückwärts treten benutzt. Das Prinzip ist schon seit 1903 bekannt hat sich aber nicht wirklich durchgesetzt. Kritik gab es vor allem für die ungewöhnliche Muskulaturbelastung beim rückwärts treten.
Fans dieser seltenen Retrodirekt-Technik können sich nun die notwendige Umlenkung der Kette aus Stahl in 3D-drucken lassen in dem ihr dieser Anleitung folgt. Das Prinzip ist eigentlich recht einfach. Ein Druckdesign wird bei einer Webseite hochgeladen, bei der ihr dann einen ersten Prototypen aus Kunststoff bestellen könnt. Diesen könnt ihr an eurem Rahmen und Nabe maßnehmen und eventuelle Anpassungen kommunizieren. Das angepasste Design wird wieder auf der Webseite hochgeladen. Erst dann wird der finale 3D-Druck in Stahl durchgeführt.
Die Nabe muss mit zwei unterschiedlichen Zahnkränzen mit Freiläufen in Gegenrichtung auf der rechten Seite ausgestattet sein und man benötigt natürlich eine längere Kette.
Die Helme von Melon sowie die meisten anderen urbanen Helme sind für die Stadt ideal, weil sie nicht gleich den Anspruch eines Supersports vermitteln. Sie sind eher auf Komfort und Nutzen ausgerichtet und sehen eben weniger aggressiv aus. Ich habe aus genau diesem Grund in der Vergangenheit Dirt-Helme mit unauffälligen Lackierungen und ohne Sonnen-, Spritz- oder Gesichtsschutz bevorzugt. Diese setzte ich dann nicht nur zum Rennradfahren sondern auch zum Snowboarden auf.
Kennengelernt haben wir die Helme von Melon auf einer Messe. Sie stachen vor allem durch die verschiedenen bunten Designs ins Auge. „Etwas zu verspielt“ war mein erster Gedanke. Als ich jedoch einen der Helme in der Hand hielt war ich beeindruckt von dem geringen Gewicht sowie von dem Magnetverschluss des Kinnbandes. Das fühlte sich nicht wie Spielzeug an! Als wir am Stand von unserer 9-tägigen Fahrradtour erzählten war schnell die Idee für den Melon-Helmets Fahrradhelm im Test geboren.
Die Auswahl der Helmgröße ist dank der Größentabelle sehr einfach. Ich bestellte einen in Größe M-L (52-58cm Kopfumfang). Der Helm kommt mit drei Einlagen-Sets geliefert. Falls nötig kann man also vorn, hinten und oben mehr oder weniger polstern. Bei mir passten die dünnsten Polster. Diese werden einfach per Klettverschluss im Helm befestigt. Danach Helm aufsetzen, einmal kurz am Stellrad am Hinterkopf drehen und das Kinnband an den seitlichen Klick-Schnallen einstellen …
…weniger als 2 Minuten nach dem Auspacken saß der Helm. Er fühlte sich auf Anhieb richtig gut an und ich musste bisher auch nichts nachjustieren.
Auf den insgesamt 800km unserer Hellweg-Radtour trug ich die Melone nicht nur bei Sonne und 32°C sondern auch bei Regen und Sturm, in den letzten Wochen dann auch im Düsseldorfer Stadtverkehr.
Bei hohen Temperaturen war er im Vergleich zu meinem eigenen Dirt-Helm überraschend luftig. Die im Inneren ausgesparten Belüftungskanäle scheinen tatsächlich etwas zu bringen. Das geringe Gewicht war auf dem Rennrad ein Segen für die Nackenmuskulatur. Extrem praktisch stellte sich der Magnetverschluss für das Kinnband heraus. Nach einer Weile setzt man den Helm intuitiv nur noch mit einer Hand ab. Sehr praktisch wenn man gerade das Fahrrad in der anderen Hand hält. Sehr gut ist auch, dass die Polster herausnehmbar und bei 30°C waschbar sind.
Wer sich also einen Helm zulegen möchte, der in allen Lebenslagen funktioniert, angenehm leicht zu tragen und einen genialen Verschluss am Kinnband hat, der sollte sich den Helm von Melon Helmets genauer ansehen. Ich kann ihn empfehlen, da ein komfortabler Helm immer besser ist als einer, der zu Hause liegen bleibt. Es gibt ihn in vielen Farben und Designs. Für die Sichtbarkeit hat er einen reflektierenden Aufkleber am Hinterkopf. Eine Sonnenblende ist übrigens auch erhältlich.
Einziger Verbesserungsvorschlag von mir wäre den Helm auch in matt-schwarz anzubieten.
Die Graphik Designerin Jennifer Beatty kreiert gerade im Rahmen der 100-days Serie sehr schön anzusehende Poster aus alten Fahrradteilen. Viele dieser Poster sind nachempfundene bekannten Photos, Cover oder Drucke. Das ganze läuft noch bis zum 15. Juli. Bis dahin könnt ihr bei 100hoopties.com jeden Tag ein weiteres Poster mitverfolgen. Hier mal eine kleine Auswahl.
Gestern ging es von Düsseldorf ins Ruhrgebiet nach Bochum.
Bei bestem Wetter guckten wir uns noch kurz den Weg auf der Karte an und freuten uns auf die nächsten 80 km.
Schön ist es ja wenn solch eine Tour an der Haustür vorbei führt, so kann man die Nacht in gewohnter Umgebung genießen. Nachdem wir die erste halbe Stunde auf der Strecke waren haben wir jedoch einen Haken an der Nacht zu Hause entdeckt, Ginos Portemonnaie lag noch zu Hause. Ohne Gepäck ging es recht flott zurück, aber Zeit und gute Laune kostete es dann doch.
In der Stadt mit dem Rad war wieder ein Krampf, aber das kennen wir ja. Außerhalb wurde es um so schöner und nachdem wir den richtigen Radweg gefunden haben ging es auf bester Strecke durch den Wald. Auf dem Weg von Ratingen nach Kettwig ging es sogar über eine feine, best ausgebaute Rad und Wanderbrücke.
In Kettwig begrüßte uns dann die Ruhr, welcher wir von dort an eine lange Zeit folgten. Ein guter Radweg führte uns am Ufer entlang, vorbei an alten Ruinen und Zeichen aus den dicken Jahren mit der Kohle.
Nachdem wir der Ruhr unseren Rücken zu drehten ging es auch wieder ein paar Meter bergauf, bergab und wieder bergauf. An der Burg Altendorf aus dem 12. Jahrhundert machten wir ebenso halt wie an noch ein paar weiteren Zechen und Denkmälern. Und schwupps war dort wieder die Ruhr zu überqueren. Auf der dem anderen Ufer trafen wir auf feinstes Kopfsteinflaster, gerade zu belgische Qualität. Nach einem mittlerem Anstieg leider auch wieder die Stadt und der Trubel auf der Straße.
Am Ende sind wir etwas später als gedacht in Bochum angekommen, aber dafür haben wir eine Menge schöner Dinge am Rande der Strecke kennengelernt. Bochum Langendreer ist aber auch ganz nett und die letzten Stunden des Tages verbringt man hier an einem schönen Sommerabend gern draußen an der Pizzaria und Eiscafe.
Gestern haben wir die erste der insgesamt 9 Etappen unserer Radtour auf dem Hellweg hinter uns gelassen. Mit dem Zug ging es zunächst nach Aachen und von da aus mit dem Rad zum Ausgangspunkt in die holländische Stadt Vaals. Hier wurden wir nicht nur durch einen deutschen Vorgarten willkommen geheißen, sondern auch noch mal an die Geschichte und Bedeutung der Strecke erinnert. Das Wetter war stark windig, kalt und nass. Arm- und Beinlinge waren definitiv angebracht.
Nachdem wir mit Aachen eine sehr fahrradfreundliche Stadt durchfahren hatten, haben wir in Mönchengladbach ein anderes Bild erlebt. Radwege führen kreuz und quer vom Bürgersteig auf die Straße, für 3 m im scharfen Winkel zurück auf den Bürgersteig um dann ohne Ankündigung im Nirvana zu enden. Zusätzlich ist die Qualität der wenigen Radwege unterirdisch, bzw. von anderen Verkehrsteilnehmern besetzt. Es fühlte sich fast so an als hätten wir unser Ziel Düsseldorf bereits erreicht! 🙂
Von Mönchengladbach ging es über Landstraßen nach Neuss. Unterwegs haben wir uns während eines weiteren Regenschauers eine Mittagspause gegönnt. Ab Neuss lichtetet sich das Wetter und damit unsere Stimmung deutlich. Wir verspürten in Düsseldorf angekommen sogar Lust auf einen schnellen Koffeinboost, waren jedoch froh als wir den Rhein dann endlich überquert hatten.
Wir fühlen uns durchgeschüttelt und man spürt die ersten 90km deutlich. Hoffentlich verbessert sich unsere Kondition im Laufe der nächsten Tage noch etwas. Das Wetter soll heute auf der Etappe nach Bochum laut Wetterbericht mitspielen. Drückt uns die Daumen.
Rauf auf’s Rad und breit gemacht. Unter diesem Motto organisiert der Düsseldorfer ADFC am 04.05.2014 die Fahrraddemonstration, bei der sich sechs sternförmig angeordnete Routen aus ganz NRW in Düsseldorf zu einem riesen Radlerstrom vereinen.
Was fordert der ADFC für Düsseldorf?
Breite Radwege von min 1,60m
Ansonsten Tempo 30 km/h für Autos
Überholabstand 1,50m für Autos
Radschnellwege durch Düsseldorf
Einen Radverkehrsetat von 10€ pro Einwohner
Abschließbare Fahrradparkanlagen von Bauherren
Auf der Königsallee findet ab 16:00 Uhr das große Abschlussfest mit Bühnenprogramm,Fahrrad-Contest, Parkplatz-Schmücken und Kundgebung statt. Die Kö ist übrigens schon ab 12:00 Uhr autofrei!
Es ist schön zu sehen, dass ein Fahrradclub in Frauenhand ist. Und die Ovarian Psycles Cycle Brigade ist ganz fest in der Hand der Frauen von Eastside Los Angeles. Ihr Mantra ist:
“LA is characterized by car culture, and bike culture in LA is characterized by white dudes in Spandex. And that’s why the Ovarian Psycles exist.”
Überprüft doch mal ob das für eure Stadt auch gilt! Sind die Straßen dominiert durch Autos… und die Fahrradszene besteht größtenteils aus spandex-tragende Typen? Dann wird es für euch Frauen in Deutschland eventuell Zeit dem nachzueifern?!
Mir persönlich sind leider nur die Matschhühner hier aus dem Ruhrgebiet und bikelovin von Christiane aus Osnabrück bekannt, die vergleichbar wären. Sehr schöne Beispiele aber kann das schon alles sein? Wer kennt noch Fahrradprojekte von und für Frauen?
Der Hammerhead macht aus eurem Smartphone ein waschechtes Navigationsgerät für das Fahrrad. Es ist ein LED-Display zur Richtungsanzeige am Lenker. Es wird mittels BLE (Bluetooth Low Energy) mit Karten-Apps verbunden, um euch zu einer bestimmten Adresse zu leiten oder einer vorher festgelegten GPX Route eurer Tracking-App zu folgen. Und wer gern frei wie der Wind unterwegs sein möchte, der kann es auch nur als Kompass oder Richtungsanzeiger zu einer bestimmten GPS-Koordinaten benutzen.
Mit der hauseigenen und kostenlosen App kann man darüber hinaus auch seine sportlichen Leistung aufzeichnen und zum Beispiel einem anderen Fahrer folgen. Neben den LEDs zur Richtungsanzeige gibt es noch zusätzliche Beleuchtung nach vorn und zur Seite. Mit 15 Lumen ist diese aber eher zur Erhöhung der eigenen Sichtbarkeit. Der Akku des Hammerhead wird per USB geladen und hat eine Laufzeit von 14-20h. Vorher macht tendenziell also eher euer Smartphone schlapp.
Das Team hat das Produkt erfolgreich per Dragon Innovation sponsern lassen. Ihr könnt den Hammerhead jetzt noch für umgerechnet 60€ plus 15€ für internationaler Lieferung (im September) vorbestellen.
Nicht nur im Radsport gibt es Aberglauben und Werbemärchen. Trotzdem möchte ich hier mit den im Radsport verbreitetsten aber falschen Informationen über den Wasserhaushalt aufräumen.
Vor dem Sport
Viele Athleten trinken noch einmal ausgiebig direkt vor der sportlichen Einheit. Jedoch bringt dies nicht viel, außer das man ziemlich schnell nach einem stillen Ort Ausschau halten muss. Trinkt lieber zwei Stunde vor dem Start eine kleine Flasche eines Drinks eurer Wahl. Ein paar Kohlenhydrate und Mineralstoffe wie Natrium aber auch Kalzium, Kalium und Magnesium sind zu empfehlen.
Während des Sports
Der extrem ausgepowerte Athlet aus dem Werbesport löscht seinen Durst und tankt dadurch Kraft, um danach noch eine Runde mit neuer Bestzeit hinzulegen. Um euren Wasserhaushalt aber vernünftig in Form zu halten ist es viel wichtiger regelmäßig und über den Tag verteilt zu trinken. Die meisten Sportler starten bereits unterhydriert. Tagsüber alle zwei Stunden ein Glas Wasser ist eine gute Faustregel. Während der Fahrt solltet ihr 75% eures Wasserverlustes ersetzen. Da Schweiß schwer zu messen ist, könnt ihr auch alle 15 min zwei… drei Schlücke von eurer Trinkflasche nehmen.
Proteine im Drink
Sportdrinks mit einem hohen Anteil Protein werden immer populärer. Letzte Forschungen ergeben, dass Proteine die Leistung während des Ausdauersport kaum beeinflussen. Man braucht natürlich ein paar Proteine, um die nach 2-3 Stunden einsetzende Proteinverbrennung und die Regeneration nach dem Sport zu unterstützen. Wahrscheinlich habt ihr jedoch unterwegs schon genug Proteine durch einen Snack zu euch geführt.
Koffein dehydriert
Koffein regt die Nieren an. Viele glauben, dass man dadurch wichtige Flüssigkeit verliert. In Wahrheit verliert man nur minimal mehr als im direkten Vergleich ohne Koffeinzufuhr. Jedoch hat Koffein ein positiven Effekt auf die Leistungsfähigkeit. Untersuchungen haben ergeben, dass Sportler unter Koffeinzufuhr die Belastungen und Hitze während des Sports als weniger anstrengend empfinden. Außerdem ist euer Körper in der Lage mehr Energie aus Kohlehydraten bereitzustellen wenn diese ausreichend zugeführt werden.
Euer Körper zeigt euch bereits bei einem Wasserverlust von unter 1%, dass Nachschub gebraucht wird. Also hört auf euren Durst. Und bevor ihr euch bei eurer nächsten Ausfahrt auf den Rückweg macht, einfach mal im nächsten Cafe einen Espresso bestellen.