Meine passende Rahmengröße ermitteln

Auf Twitter kam die Frage, wie man seine passende Rahmengröße ermitteln kann. Ich wollte kurz antworten, aber leider konnte ich nicht alle Informationen in den Twitter-Post quetschen.

Um die Rahmengröße zu ermitteln, muss man zuerst seine eigene Beinlänge ermitteln. Dafür stellt man sich gerade an eine Wand und hält eine Wasserwaage so weit oben im Schritt wie möglich. Der Abstand der Oberkante der Wasserwaage zum Boden ist die Beinlänge in cm.

Umrechnen in Zoll indem man mit 0,394 multipliziert.

Umrechnen in Rahmenhöhe (Mitte Tretlager bis Oberkante Oberrohr) indem man für ein…

  • Mountainbike Hardtail mit 0,57 multipliziert
  • Mountainbike Fullsuspension und Rennrad mit 0,67 multipliziert
  • Trecking Rad mit 0,66 multipliziert

Bis dahin war ja alles noch recht einfach. Noch leichter geht es mit unserem Rahmenrechner. Viele andere Webseiten geben noch viel genauere Multiplikationsfaktoren für unterschiedliche Fahrradtypen an. Ich halte davon jedoch nicht so viel weil es mehr zu beachten gilt als nur die Mathematik mit drei Stellen hinterm Komma.

  • Die anhand der Beinlänge berechnete Rahmenhöhe gibt nur einen Hinweis auf das Rahmenmaß zwischen Mitte Tretlager und Oberkante Oberrohr. Jedoch beziehen sich viele Hersteller bei der Angabe der Rahmengröße auf das Maß zwischen Mitte Tretlager und Oberkante Sattelrohr oder relativ selten Mitte Tretlager bis Mitte Oberrohr. Die Differenz dieser unterschiedlichen Angaben ist zu berücksichtigen.
  • Die Höhe des Tretlagers verschiedener Rahmentypen kann durchaus um einige cm variieren. Dadurch kann das Oberrohr von Rahmen gleicher Rahmengröße (Mitte Tretlager bis Oberkante Oberrohr) trotzdem unterschiedlich hoch sein.
  • Auch wenn klar ist, dass das Oberrohr nicht höher sein sollte als eure Beinlänge, ist das nicht der einzige Parameter. Moderne Rahmen sind proportional gestaltet. Das heißt ein kleinerer Rahmen hat nicht nur ein kleineres Maß zwischen Mitte Tretlager bis Oberkante Oberrohr sondern auch ein kürzeres Oberrohr und Unterrohr. Dadurch variiert der Abstand zwischen Sattel und Lenker was aber wiederum durch Vorbau, Sattelrohrneigung und Sattelposition beeinflusst wird.

Idealerweise kann man den Rahmen probefahren. Wenn das nicht geht, gilt die oben beschriebenen Formel als gute Faustregel. Eine passende Sitzposition auf eurem Rahmen erreicht ihr erst durch geeignete Position von Sattel, Pedale und Lenker.

Fahrradfreundliche Stadtplanung

Innovative Ideen sind interessant aber auch umstritten. Wir hatten ja bereits berichtet, dass Düsseldorf eine Fahrradautobahn bekommen wird. Die Kosten sind mit mehr als einer Million Euro pro Kilometer schon recht hoch. Das hält einen Architekten wie Norman Foster natürlich nicht davon ab noch weiter und höher zu denken. Der sprichwörtlichen Sky Cycle würde über die Hauptverkehrsstrassen Londons führen, 15 Meter breit und 220 Kilometern lang sein. Dadurch könnten sich 12.000 Radfahrer pro Stunde über den Köpfen aller anderen Verkehrsteilnehmer fortbewegen.

Ob so die Zukunft aussieht ist aber umstritten, da Radfahrer eine Stadt beleben und in diesem Konzept weit weg von allen Restaurants, Cafés, Kiosks und Geschäften wären. Prinzipiell muss man sich fragen, ob eine integrative Lösung nicht einfacher und für alle angenehmer wäre. Dieser Beitrag von Mikael Colville-Andersen auf der TED in Zürich hat mich sehr beeindruckt.

Aber wie soll man solche integrativen Ansätze real in die Tat umsetzen, nachdem unsere Städte nun mal zu dem geworden sind was sie sind? Das Dilemma ist, dass wir alle gern etwas aktiver wären und viel lieber in umweltfreundlicheren Städten leben würden. Aber ohne Auto mehr als 10km zur Arbeit zu fahren, ist zumindest in Düsseldorf einfach nicht attraktiv. Also fährt man mit dem Auto. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, muss man nicht erst Millionen von Euro investieren!

Weitere Erklärungen und Beispiele gibt es hier.

Ganz ehrlich lasst uns bitte unsere Städte so bauen, dass wir uns wohl fühlen. Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer wollen doch gar nicht aneinander geraten. Das passiert nur so häufig weil unsere Städteplanung nicht bedarfsgerecht ist. Bis dahin machen wir es einfach so:

RepairRebell

24 verschiedene Werkzeuge müssen nicht mehr als 85 Gramm wiegen! Thomas Smafield hat sein Multitool den RepairRebel kreisrund entworfen und aus Titan gefertigt, um dieses Ziel zu erreichen. Das Beste ist jedoch, dass sich der RepairRebel super platzsparend unterm Sattel oder am Rucksack befestigen lässt.

  • 10 Sechskant Ringschlüsssel (3-15mm)
  • 7 Sechskant Steckschlüssel (3-8mm)
  • Je ein Kreuz-und Schlitzschraubenzieher
  • 1 Torx (T25mm)
  • 4 Nippelspanner

Ganz ehrlich… schmeißt noch einen Ersatzschlauch und eine Pumpe in die Tasche und ihr habt alles was ihr für den Notfall benötigt. Für bereits weniger als 20€ hätte man sich einen RepairRebel sichern können. Derzeit werden erst einmal die Kickstarter-Bieter bedient. Der Gründer hat uns jedoch versichert sich zu melden, sobald die erste freie Lieferung erhältlich ist. Wir bleiben am Ball…

Update 4. November 2014: Auf Kickstarter liest man in den Kommentaren zum RepairRebel nichts gutes. Scheinbar ist der Kontakt zum Gründer abgebrochen und alle Spender warten vergebens auf Projektupdates und Gewissheit wo ihr Geld tatsächlich hin ist!

Murder of Couriers

Der Film Murder of Couriers ist jetzt online erhältlich. Der Film dokumentiert sehr schön die Lebensart einer Gruppe von Kurierfahrern über einen Zeitraum von drei Jahren. Und auch wenn dieser Lebensstil nicht das ist was man selbst vom Leben erwartet, ist es doch sehr unterhaltsam. der Film kann für 3,99$ bei Vimeo ausgeliehen werden. Klare Empfehlung von mir. 🙂

Hier noch mal der Trailer zum Film.

Die Erleuchtung in 2014

Drei innovative Fahrradbeleuchtungen verfolge ich bereits seit einiger Zeit. Die Entwicklung wird langsam so konkret, dass ich euch die Produkte vorstellen möchte. Es handelt sich bei allen um ehemalige Kickstarter-Projekte .

Magnic Light

Das besondere am Magnic Light ist die Technik mit der die elektrische Energie induktiv und damit berührungslos und reibungsfrei aus der Bewegung des Laufrades erzeugt wird. Es gibt bereits andere Induktions-Lösungen wie von uns bereits in dem Beitrag Ohne Ende Licht vorgestellt. Jedoch beruht das Magnic Light auf dem Wirbelstromprinzip, wodurch ein Strom in die rotierende Aluminiumfelge induziert wird. Dieser Wirbelstrom erzeugt ein Magnetfeld was zusätzliche Magnete im Laufrad überflüssig macht. Sie sind derzeit mit 250$ für zwei Front- und ein Rücklicht noch relativ teuer und schwer zu bekommen. Hoffentlich ändert sich das in 2014.

Revolights

Effektvoll setzt euch das Revolight ins rechte Licht. Die Erfinder haben einen geteilten LED-Ring entwickelt, der von beiden Seiten an die Felge geklemmt wird. Die elektrische Energie kommt von einer Batterie im Laufrad. Die LEDs leuchten an der Felgenflanke vorbei und erhellen die Umgebung und dabei auch die Flanke der Felge. Dadurch wird die seitliche Sichtbarkeit und ein ziemlich cooler Effekt garantiert. Hinzu kommt eine elektronische Steuerung, die jeweils nur bestimmte LEDs aktiviert. Dadurch leuchten die weiße LEDs des Vorderrads den Weg nach Vorn und die roten LEDs des Hinterrads nach hinten. Das Set kostet im Store 229$. Ich hoffe, es wird auch noch eine Variante ohne Batterie geben.

XLERAD

Es handelt sich bei dem XLERAD um ein Smart-Licht. Das heißt der batteriebetriebene Scheinwerfer kann durch integrierte Sensoren feststellen ob ihr schnell, kurvenreiche oder auf einer unebene Strecke unterwegs seid. In diesen Fällen wird das Licht automatisch erhöht. Dabei wird die Batterie und die Temperatur der LED berücksichtigt, so dass kurzzeitig mehr Licht erzeugt werden kann, als im Dauerbetrieb möglich wäre. Ist die Batterie fast am Ende wird automatisch Energie gespart. Leider war die Finanzierung vor einigen Tagen auf Kickstarter nicht erfolgreich. Eine passende smarte Rückleuchte gibt es derzeit auch noch nicht.

Perfekt wäre für mich eine Mischung aus dem induktiven Magnics Lights Systems, dem Beleuchtungsprinzip der Revolights und der Intelligenz eines Smart-Lichts. Lasst uns gespannt bleiben auf die Entwicklungen in 2014.

Fahrradautobahn durch Düsseldorf

Es ist in Düsseldorf nicht immer eine Freude mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Die Initiative http://www.duesseldorf-braucht-rad.de hat sich ein fahrradfreundliches Düsseldorf zur Aufgabe gemacht. Hier mal ein paar Bilder aus ihrer Galerie des Grauens.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Um so erfreulicher ist es, dass unter anderem Düsseldorf den Planungswettbewerb zum Bau von Radschnellwegen gewonnen hat. Dadurch kann die 30 Kilometer lange und 32 Millionen Euro teure Strecke von Neuss über Düsseldorf nach Langenfeld und Monheim mit einer Förderung von 80% durch das Land realisiert werden. Quelle

JugendstilBikes_RadAutobahn

Die Düsseldorfer Radautobahn wird wohl noch nicht wie der Designentwurf ganz oben (Chris Hardwicke) aussehen. Jedoch müssen die Wege mindestens vier Meter breit sein, damit gut überholt werden kann. Die Radler sollen so weit wie möglich Vorfahrt haben und Fußgängern nicht in die Quere kommen und umgekehrt. 🙂 Das wird durch Überführungen und zusätzliche Ampeln gewährleistet. Die Planer rechnen auf der Strecke mit bis 4500 Radlern pro Tag. Ihr müsst euch allerdings noch etwas gedulden, da der Ausbau erst 2017 starten soll.

Weitere Informationen findet ihr zum Beispiel in einem Bericht vom WDR:

jugendstilbikes_wdrvideothek

Sandwichbike

Dieser Rahmen ist tatsächlich ein Sandwich aus zwei Lagen Buchen-Sperrhholz. Verbunden ist das Ganze durch Aluminium-Zylinder. Das komplette Fahrrad bekommt ihr im Web-Shop für 800€ als Bausatz in einem 94x70x24cm großen Paket per Post und es soll innerhalb von 45min zusammengebaut sein. Es handelt sich um ein Singlespeed mit Rücktrittbremse aber ohne Vorderradbremse. 😮 Neben dem guten Gewissen durch den Einsatz von umweltfreundlichen und nachhaltigen Materialien aus Deutschland ist euch mit so einem Rad natürlich auch ein gewisser „Oha!“-Effekt sicher.

Die Dummheit der Anderen

Angefangen hatte es heute Morgen mit ein paar Fußgängerinnen im Business-Look, die nach Umschalten der Fußgängerampel kreuz und quer über den Radweg wuselten. Zum Glück war ich auf dieses Verhalten und auf die quasi nicht vorhandene Haftung meiner Reifen durch den Schnee-Regen vorbereitet. Trotzdem hätte ich nach meinem fahrerisch doch recht anspruchsvollem Bremsmanöver eher Beifall anstatt böser Blicke erwartet.

Da Radwege in Düsseldorf leider immer noch Mangelware sind, musste ich kurz danach auf die Straße wechseln. Im innerstädtischen Verkehr bewegt man sich so zwischen Autos von Ampel zu Ampel. Ich verstehe, dass das für Autofahrer nervig ist, aber für Radfahrer ist das nicht nur anstrengend, sondern auch gefährlich. Vor allem wenn so ein Polo-Fahrer meint, an jeder roten Ampel ganz rechts am Bürgersteig halten zu müssen.

Danach ging es zum Glück wieder auf dem Radweg weiter. Dieser nahm auf einem 2 Meter breiten Bürgersteig nur schlanke 60 Zentimeter ein. In diesem Moment wuchtete ein ältere Herr voller Elan die Biotonne aus der Hauseinfahrt, ohne vorher Ausschau nach Fahrradfahrern zu halten. Da waren dann katzengleiche Reflexe gefragt.

Alles in allem nutze ich hier einfach mal die Gelegenheit etwas Dampf abzulassen. Natürlich ist jedem Radfahrer und allen Zweiradfahrern klar, dass man zu jedem Zeitpunkt mit der Dummheit aller in der Nähe befindlichen Verkehrsteilnehmer rechnen muss. Alles andere wäre naiv, weil man ja doch den Kürzeren zieht. Andererseits sind Radfahrer auch keine Engel. Da wird schon mal eine Ampel übersehen oder Fahrbahnmarkierungen werden nur als freundliche Empfehlungen verstanden. Von daher… nennen wir es unentschieden.