Fahrradschlösser im Test

Innovative Fahrradschlösser wurden ja vor kurzem hier vorgestellt, aber was ist sicher?
In einem Artikel im ÖKO-TEST Magazin (2/2013) wurden 12 Fahrradschlösser unter die Lupe genommen. Getestet wurde neben der Handhabung, Rostresistenz und Inhaltsstoffen auch die Widerstandsfähigkeit gegen Aufbruch. Im Detail wurde untersucht wie lange die Schlösser gegen Scheidewerkzeug, Bohrer, Säge, Schläge (in Kombination mit Vereisung) und Pickingwerkzeug standhielten,  wie sie auf Zugbelastungen in Öffnungsrichtung reagieren und deren Verdrehungsfestigkeit. Neben den Tests mit dem Schloss wurde auch geprüft wie belastbar der Schlüssel ist.

Schlösser im Test:

Abus Bordo 6000/90 Level 9
Abus Bordo Granit-X Plus 6500/85 Level 15
Abus Cetero 970/100 Level 8
Abus Ivy 9100/85 Level 10
Axa Cherto 100cm
Hiplok V1.50 All Black 90cm
Knog Strong Man High Security U-Lock 9 Ghetto
Kryotonite Evolution Series 4 LS Security 8/10
Proflex TY328 VdS Klasse A+
Trelock BC 515/85 Level 5
Trelock FS 300/85 Trigo Level 3
Trelock FS 455/85 Cops Compact Level 4

Fazit des Tests:

knog_strongman

Das Bügelschloss Strong Man High Security U-Lock 9 Ghetto von Knog erhält als einziges Schloss die Bestnote „sehr gut“. Mit seinen 1,3 Kg ist es das dritt leichteste Schloss, welches für 59,90€ offiziell im Laden zu erstehen ist.

profex_ty328

Wer auf den Preisachtet und kein Problem mit Phtalaten und phosphororganischen Verbindungen hat der kann das mit „gut“ bewertete Bügelschloss Proflex TY328 VdS Klasse A+ für 24,94€ erstehen (1,6 Kg).

trelock-fs-455-85-cops-compact

Absehen sollte man vom Kauf des Faltschloss Trelock FS 455/85 Cops Compact Level 4, welches mit „mangelhaft“ bewertet wurde. Für 74,99€ erhält man 1,3 Kg Schloss welches nach 2:48 Minuten dem Bohrer und nach 1:27 Minuten der Säge nachgibt.

Wer mehr zu den Schlössern in dem Test erfahren möchte, findet den Test und weitere Details direkt bei ÖKO-TEST.

Pimp your old MTB

Die Idee mit dem Neuaufbau kam in der Zeit der großen Winterdepression. Um der Langenweile entgegenzuwirken beschloss ich mein altes Rad etwas aufzufrischen. Grund hierfür war zum Teil nicht mehr funktionierendes Schaltwerk, ausgeleierte Gabel und katastrophaler Lackzustand (verursacht hauptsächlich durchs Umhängen eines massiven Schlosssatzes). Ich habe mich gegen eine Neuanschaffung entschieden, weil ich der Meinung war, dass diese Variante teurer wäre (hierzu später mehr). Darüber hinaus fand ich die vorhandene Basis (Alu-Rahmen, Magura Bremse) für ganz ordentlich.

Bei dem Rad handelt es sich um ein 26er MTB Hardtail, das ich 2004 oder 2005 für ca. 600 EUR gekauft habe (Active AM700). Ursprünglich ausgestattet mit einer einfachen Suntour Gabel (Scheibenbremse vorne), Magura Bremse hinten und Shimano Deore Schaltwerk. Es hat mir immer gute Dienste sowohl in der Stadt als auch auf Touren geleistet.

Da ich gewisse Schrauberkenntnisse besitze (aus dem Motorradbereich), dachte ich es kann ja nicht so schwer sein, so ein Rad mal auseinander zu nehmen und dann zusammen zu bauen. Wie es sich herausstellen sollte, weit gefehlt meine These…

Der AUSBAU: Es sei angemerkt dass der Ausbau wesentlich einfacher als der Einbau erfolgt. Da ich mir keine Sorgen um Lack machen musste bin ich nicht zimperlich vorgegangen und brauchte auch keine Halterung für das Bike (alles im „stehen“ oder „liegen“ gemacht). Räder ab, Bremse hinten ausgebaut, Brems- und Schaltzüge abgeklemmt und Sattel samt Sattelstange raus genommen. So weit so gut. Anschließend habe ich Lenker inkl Vorbau abgeschraubt und die Gabel rausgezogen. Alles bisher kein Hexenwerk und mit handelsüblichen Werkzeug zu bewältigen. Die Schalt- und Bremszüge haben an einigen Stellen entsprechende Mantel, die ich dran gelassen habe um beim Wiedereinbau eine Referenz zu haben. Alle demontierten Teile wanderten in eine Kiste damit beim Zusammenbau alles vorhanden ist.

 

Übrig blieb der Rahmen mit Schaltung hinten, Kurbel und der Kette. Hier fing schon das erste Problem an. Die Kurbel kann man nicht mit „Standardwerkzeug“ abziehen. Wenn man nicht gerade Gewalt anwenden will, lässt sich die Kette auch nicht ohne weiteres demontieren. Der Umbau sollte möglichst kostengünstig stattfinden. Somit habe ich online günstiges Werkzeug gesucht. Nach ein paar Tagen waren Kettennieter und Kurbelabzieher da. Die Kette habe ich ohne große Probleme abgezogen, bei der Kurbel musste ich etwas mehr Kraft aufwenden. Was blieb war der Rahmen mit dem Gabelsteuersatz und dem Kurbellager. Das waren die Knackpunkte bei deren Ausbau ich gescheitert bin. Obwohl ich mir einen Spezialabzieher für Kurbellager ausgeliehen habe, konnte ich eine Seite nicht abschrauben. Dies lag vor allem daran, dass ich das Rad nicht stabil befestigen konnte. Beim Gabelsteuersatz habe ich auch nur eine Seite mit Hilfe von Schlitzschraubenzieher „rausgeklopfen“ können. Die andere Seite war unbeeindruckt von meiner Gewalteinwirkung. Um den Rahmen nicht zu beschädigen, bin ich dann doch zum freundlichen Händler gegangen, der beides nebenbei gemacht hat (diesmal blieb es beim Kaffeekassenbeitrag).

Nun konnte ich den Rahmen für die neue Lackierung vorbereiten. Der ursprüngliche Plan sah vor den Rahmen abzuschleifen und anschließend mit matt schwarzen Lack zu besprühen (Low-Budget Lösung in Eigenregie…). Schleifpapier und zwei Dosen Lack gekauft und es konnte losgehen. Ich habe gefüllt eine Stunde gebraucht um ein 10cm langes Stück des Rohres vom Lack zu befreien. Weitere Versuche wurden sofort eingestellt. Nun hab ich 2 Dosen matt schwarzen Lack Zuhause rumstehen. Auf Empfehlung eines Kollegen habe ich den Rahmen sandbestrahlen und pulvern lassen (zu einen fairen Kurs). Hierbei hab ich mich für das RAL 7024 entschieden. Das Ergebnis war mehr als zufriedenstellend und die Ausgabe wert.

Vor dem Zusammenbau habe ich einige Teile neu gekauft: Kurbel, Kurbellager, Gabel, Steuersatz, Kette, Lenkergriffe, Brems- und Schaltzüge und etwas Kleinkram.

Der EINBAU: Beim Einbau wusste ich, dass ich gewisse Sachen nicht alleine bewältigen kann. Das fing schon mit Steuersatz und Kurbellager an. Hier hatte ich keine Wahl als es beim freundlichen Händler machen zu lassen. Diesmal mit Rechnung und harter Währung, was ja die Kosten wieder in die Höhe trieb. Hier kam der erste Gedanke es doch „machen zu lassen“. Das Hauptproblem war die fehlende Befestigungsmöglichkeit für das Rad und spätestens bei Schaltung wäre ich mit meinen Fachkenntnissen am Ende gewesen. Beim Händler wollte ich es nicht machen lassen, da in diesem Fall eine Neuanschaffung sicherlich günstiger wäre. Vom Kumpel wurde mir Matze von Jugendstilbikes.de empfohlen. Kurzfristig Termin zu Begutachtung gemacht und schon ein paar Tage später konnte es losgehen.

Matze bot mir an bei den Arbeiten dabei zu sein, da mich die Feinheiten ohnehin interessiert haben. Das erste was ihm auffiel war die falsche Kette, die ich gekauft habe…Statt für 9-er Kranz habe ich welche für 6-7-8 Schaltwerk geholt, die jedoch dicker ist als die richtige. Das sind Sachen, die man als Laie halt nicht bedenkt. Im Vorfeld des Einbaus habe ich einige Sachen gereinigt (z.B. hinteres Schaltwerk). Nach genauer Betrachtung waren die jedoch nicht sauber genug, da ich nur oberflächlich gereinigt hab. Die Teile wurden auseinander gebaut und nochmal von Fett und Dreck befreit. Die Gleitfähigkeit hat sich dadurch enorm verbessert.

Da ich eine insg. größere Kurbel genommen habe (44 statt 42) ist das mit der Kettenlänge auch kein einfaches Unterfangen. Matze hats nach ein paar Einstellungsversuchen richtig angepasst. Spätestens hier wusste ich dass es richtig war es nicht selbst zu versuchen.

Die Verlegung der Schalt und Bremszüge ist zwar kein Hexenwerk, erfordert jedoch etwas Geschick. Die anschließende Einstellung der Schaltung ist für meine Verhältnisse recht komplex und ich verzichte an der Stelle auf weitere Ausführungen. Als Ergebnis stellte sich nur raus, dass das Innenleben des vorderen Schalthebels altersbedingt beschädigt ist, sodass Hochschalten nur bedingt möglich ist. Hier wird ein entsprechender Ersatz geordert.

Zu Farbgestaltung gab es zwar keine Kritik, aber Optimierungsvorschläge, die ich gerne angenommen habe. Das Rad verfügt über viele schwarze Teile und einen dunkel grauen Rahmen. Silberne oder hell graue Teile (aktueller Lenker+Vorbau) passen da nicht ganz ins Bild. Hier habe ich mich nachträglich entschlossen für einen schwarzen 620 Rise Lenker mit einem entsprechenden Vorbau. Gleiches gilt für den Sattel und die Sattelstütze.

FAZIT: Insgesamt bin ich sehr froh das Rad in die Hände von Matze abgegeben zu haben. Ich bereue nur, dass ich es nicht von vornherein gemacht habe. Es hätte mir einiges an Geld erspart, was ich in Werkzeug (1 Mal benutzt) oder teilweise falsche Teile investiert habe. Nicht zu unterschätzen ist der Zeitbedarf, den ich in Teilebeschaffen, Ausbau und „Schleifarbeiten“ aufgewendet habe.

Für das investierte Geld hätte ich mir auch ein MTB von der Stange kaufen können. Das wäre aber dann eher ein Anfänger Modell. Die Komponenten wären beim neuen Bike schlechter und der individuelle Touch würde auch fehlen. Wer sein altes Bike etwas frisch machen möchte und keine voll ausgestattete Fahrradwerkstatt hat, dem empfehle ich jugendstilbikes.de zu beauftragen. Ihr spart Geld und Zeit und habt am Ende was Individuelles.

Cheers

UPDATE: Es ist vollbracht, das Bike ist fertig. Ein gewisser Stilanspruch hat mich dazu bewegt die Frontpartie, analog zu restlichen Teilen, schwarz zu gestalten. Es wurde ein Monkey Bar Lenker mit schraubbaren Griffen sowie ein neuer Schalthebel mit integrierter VR Bremse montiert. Bei der Gelegenheit wurde gleich ein SLX Umwerfer vorne montiert.

Hier die finalen Bilder meines „Custom City Racers“

Alarmanlagen fürs Fahrrad

Alarmanlagen für Fahrräder tauchen immer mal wieder auf dem Markt auf. So richtig hat sich meines Wissens noch kein System durchgesetzt. Es gibt prinzipiell verschiedene Ansätze eine Alarmanlage an ein Fahrrad zu montieren. Alle haben ihre Berechtigung jedoch haben alle meiner Meinung auch ihre Nachteile. Ein gemeinsames Problem ist, dass der Alarm nur funktionieren kann solange die Batterien nicht leer sind. Diese müssen dann also auch regelmäßig gewechselt werden. Außerdem ist es relativ schwierig diese Schlösser so zu konzipieren, dass sie bei einem Diebstahl reagieren jedoch ungewollte Rempler von Passanten oder Erschütterungen auf der Straße ignorieren. Keine leichte Aufgabe.

Alarmanlagen
Es existieren klassische Alarmanlagen die an den Rahmen montiert werden und auf Bewegung und Manipulation mit einem lauten Signal reagieren. Diese sind meist deutlich als Alarmanlage zu erkennen damit sie eine möglichst große Abschreckungswirkung haben. Das System schützt natürlich nicht vor dem Diebstahl, sondern macht sich eben nur, im Falle dessen, lautstark bemerkbar. Ein Schloss benötigt man zusätzlich. Ich kenne nur wenige Modelle und nur von mir unbekannten Herstellern. Leider sehen diese Alarmanalgen recht klobig und unschön aus weshalb sie an meinem Lieblingsrad nicht in Frage kommen.

Schlösser mit Alarm
Fahrradschlösser die eine Alarmanlage integriert haben sind etwas flexibler da sie sich auch am Zweitrad ohne größere Umbauarbeiten einsetzen lassen. Sie reagieren auch auf Bewegung und Manipulation bieten darüber hinaus den Schutz eines Schlosses. Mir sind einige Modelle bekannt, die von bekannten Hersteller OxfordLockAlarm und Xena mit entsprechender Qualität angeboten werden. Diese Schlösser sind meist für Motorräder oder andere Sportgeräte entwickelt lassen sich aber bedingt auch am Fahrrad verwenden. Man findet leider viele Berichte über NoName-Modelle die im Regen volllaufen oder Fehlalarme geben. Die meisten dieser Schlösser sind mir einfach zu groß und zu schwer.

Bremsscheibenschlösser mit Alarm
Bei Motorrädern ist das Sichern mit Bremsscheibenschlössern weit verbreitet. Diese Schlösser sind relativ klein wenn doch meistens recht stabil. Trotzdem lassen sie sich leicht in der Tasche verstauen oder am Gürtel befestigen. Sie werden auch mit integrierten Alarmanlagen hergestellt. Hier gibt es durchaus hochqualitative Systeme von Markenherstellern wie Abus und Xena, die jedoch darauf ausgelegt sind Motorräder zu schützen. Man kann sie ab 60,-€ bis 180,-€ selbstverständlich auch am Fahrrad an der Bremsscheibe oder am vorderen Zahnkranz (ohne Schaltung) benutzen. Leider ließe sich das Fahrrad immer noch wegtragen, wobei jedoch der Alarm auslösen sollte. Zusätzlich bieten manche Hersteller auch noch Ketten an, die mittels des Bremsscheibenschlosses geschlossen werden können. Falls das Fahrrad dann doch mal länger stehen bleiben soll.

Lokationssysteme
Darüber hinaus gibt es auch Systeme, die über GPS die Position Überwachen können. In Kombination mit einem GSM Modul und einer SIM Karte sind solche Systeme auch in der Lage SMS zu empfangen oder zu verschicken. Den TopCap Tracker von SpyBike hatten wir hier ja schon einmal kurz vorgestellt. Er wird im vorderen Rahmenrohr versenkt und schützt unsichtbar vor Diebstahl. Nur mit einem speziellen Schlüssel kann der Tracker montiert und demontiert werden. Per SMS lässt sich das System scharf schalten und schickt eine SMS im Falle einer Bewegung. Gleichzeitig erwacht das System und beginnt mit dem bei GPS-Empfang. Die GPS Daten lassen sich auf der Tracking-Website des Herstellers verfolgen. Der integrierte Lithium Ionen Akku hält nach Herstellerangaben je nach Verwendung bis zu mehrere Monate ohne Aufladung. Für 149,-€ kann man dieses System erwerben. Leider ersetzt es das Fahrradschloss nicht, aber ergänzt es meiner Meinung nach sinnvoll.

 

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Innovative Fahrradschlösser

Fahrradschlösser sind für mich aktuell ein Thema da vor zwei Woche mein eigenes Rad ein Scott Scale 40 in Düsseldorf gestohlen wurde. Im Nachhinein denkt man sich natürlich, was wenn ich ein besseres Schloss dabei gehabt hätte? Das Problem ist für mich aber eben genau das Dabeihaben. Ich möchte mir eigentlich kein 3kg Kettenschloss in den Rucksack stecken müssen, nur weil ich mal eben auf den Weg in die Kneipe bin. Auch die Montage der meisten Schlösser am Rahmen ist meist weder praktisch noch tut es dem Design einen Gefallen. Es gibt Ausnahmen und tolle Ideen, die hier vorgestellt werden sollen. Kennt ihr weitere interessante Schlösser, dann lasst doch einen Kommentar da.

Heimdallr KS-001

Hergestellt von der Firma Kreima ist dies eine Idee wie man ein Schloss so an ein Fahrrad montieren kann, dass es sich in das Design integrieren lässt und nicht unangenehm auffällt.


Es ist gleichzeitig Front.- und Rückleuchte und ich bin mir nicht ganz sicher ob es nicht auch als Spritzschutz taugen könnte. Es handelt sich um LEDs die mit 4 und 2 AAA Batterien betrieben werden und laut Hersteller 21 Stunden (vorn) reichen. Leider bietet es nicht viel Möglichkeit ein Fahrrad an einen Gegenstand wie eine Laterne oder gar einen Baum anzuschließen. Mit 50,-€ aber durchaus eine Alternative.

Galatea KC-001

Und wieder ein Schloss der Firma Kreima. Da scheint sich jemand Gedanken zu machen wie man Schlösser an Fahrrädern montiert. Die Idee wurde mit dem Red-Dot-Designpreis ausgezeichnet. Das Galatea ist gleichzeitig auch Flaschenhalter. Während der Fahrt wird das 1m lange Kabel um den Halter gewickelt.


Mit 45,-€ durchaus für das Rennrad geeignet, dass nicht für längere Zeit stehen gelassen wird. Das Kabel wird ernst gemeinten Versuchen eines einseitig initiierten Eigentumsübergangs nicht lange standhalten denke ich.

InterLock

Das Schloss ist Sattelstütze und Kabelschloss in einem. Entworfen wurde das Konzept von Adrian Solgaard Janzen. Derzeit ist es noch ein Kickstarter-Projekt wobei es bereits erfolgreich Spenden gesammelt hat.


Theoretisch könnte man es derzeit für 29,-$ vorbestellen. Leider wird nur kostenlos in die US und nach Kanada geliefert. Aber mit den anvisierten 50,-$ Handelspreis ist das Schloss immer noch sehr interessant.

TiGr Lock

Das TiGr Lock ist ein leichtes und platzsparend montierbares Schloss aus Titan. Es handelt sich auch um ein ehemaliges Kickstarterprojekt das es bereits zur Produktreife gebracht hat. Das Schloss lässt sich einfach am Oberrohr transportieren und erlaubt es den Rahmen und beide Laufräder an einen dünnen Gegenstand anzuschließen. Es soll laut Hersteller ein Drittel eines gewöhnlichen Bügelschlosses wiegen jedoch mehr Sicherheit bieten. Bei Youtube gibt es dazu ein Video das dies belegen soll.


Es könnte sein, dass man mit diesem Schloss wirklich ein gutes Verhältnis zwischen Gewicht, cleverer Montage und Sicherheit gefunden hat. Was mich etwas stört ist die Optik während der Fahrt. Man könnte darüber nachdenken das Schloss in Rahmenfarbe zu gestalten. Der Preis ist mit 165,-$ relativ hoch aber meiner Meinung gerechtfertigt wenn die Sicherheit stimmt.

Hiplok

Das Hiplok ist eigentlich ein gewöhnliches Kettenschloss jedoch mit einer sinnvollen Erweiterung. Es ist so gestaltet worden, dass man es als Gürtel um die Hüfte (engl. hip) tragen kann. Das habe ich persönlich mit meinen Kettenschlössern schon immer gemacht. Dieses Schloss lässt sich nun aber sogar in der Weite an den Träger anpassen.


Es ist in einer Standard- und auch als Lite-Version (1kg) in verschiedenen Farbkombinationen und ab 53,-€ erhältlich. Sicherlich eine gute Wahl und nicht zu teuer.

Street Cuff

Das Street Cuff ist ein Schloss der Firma MasterLock. Abgesehen von seinem außergewöhnlichem Handschellen-Design ist es relativ klein, leicht und gut zu verstauen.


Leider lässt sich mit diesem ab 62,-€ teuren Schloss nur ein Laufrad oder der Rahmen anschließen. Wenn man jedoch Schnellspanner an den Laufrädern vermeidet sollte das für kurze Stops ausreichend sein.

Senza Bike Lock System

Dieses wirklich innovative Konzept von Jaryn Miller ist leider noch nicht als Produkt erhältlich. ich finde die Idee aber so genial, dass ich es euch trotzdem vorstellen wollte. Es handelt sich kurz gesagt, um ein „normales Rahmenschloss“ am Hinterrad und einem nicht ganz so normalen Rennradlenker. Dieser lässt sich auseinandernehmen und als Bügelschloss benutzen.


Ich hoffe dieses Konzept findet einen Produzenten, der die Idee in die Realität umsetzt. Fraglich bleibt ob ein widerstandsfähiges Material den Lenker und damit das gesamte Fahrrad zu schwer und kopflastig werden lässt.

Bottle Lock

Dieses Kabelschloss von Küat ist als Trinkflasche getarnt. Das 1,5m lange Kabel ist im inneren der Flasche um einen drehbaren Zylinder gewickelt. Das Kabel zieht sich automatisch wieder auf.


Erhältlich in Schwarz, Weiß, Rosa und Ampel ab 34,-$ . Es bietet genug Sicherheit für einen kurzen Stop und ist lang genug für zwei Fahrräder oder um es an einen Baum anzuschließen.

Weitere innovative Fahrradschlösser findet ihr in unserem Beitrag von 2014.

 

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Lagerschalen einpressen

In der Regel geht man einfach zum Fachmann und lässt ihn mal machen,
aber wer selbst mal ran möchte und kein bequemes Schraublager hat, der muss sein Innenlager einpressen.

innenlager-0

Variante 1: Man bestellt sich das Einpresswerkzeug im Internet (Kostenpunkt ca. 250€).
Variante 2: Man baut sich das Einpresswerkzeug selbst (Kostenpunkt 10€).

Ich habe mich für Variante 2 entschieden. Benötigt wird dazu:

  • 2 Gewindestangen (M12x1600)
  • 4 Schraubenmuttern
  • 2 Holzbretter (10x20cm)

Innenlager, Lagerfett und Werkzeug (Säge, Lochbohrer-Aufsatz, Bohrer, Ratsche) sollte natürlich auch verfügbar sein.

Vorgegangen wird wie folgt:
Wichtig: Stromkabel welche im Rahmen verlegt werden, sollten vor dem Einpressen des Lagers verlegt werden!

  • Aus einem langen Holzbrett zwei kleine Bretter sägen.
  • In die Mitte der Bretter (10cm) sägt man mit dem Lochborer ein Loch (32mm) durch welches die Lagerachse bequem gesteckt werden kann.
  • 5cm links und 5cm rechts neben das große Loch bohrt man mit einem normalen Bohrer (12) jeweils ein Loch.

innenlager-1 Nun sollten die Bretter so wie auf dem Foto aussehen und der das Einpressen kann beginnen.

  • Zunächst die Lageraufnahme (im Rahmen), die Lagerschalen und das Innenlager gut einfetten.
  • Dann die Lagerschale der Antriebsseite mit der Hand leicht auf den Rahmen pressen.

Nun braucht man mindestens ein Brett um die Lagerschale (Antriebsseite) einzupressen.innenlager-2

In den Bildern habe ich ein Brett und ein Ratschenaufsatz verwendet, den Ratschenaufsatz kann man aber gerne durch das zweite Holzbrett ersetzten.

  • Nun steckt man eine Gewindestange durch eins der kleinen Löcher im Holzbrett(egal welches) und mittig durch die Lageraufnahme.
  • Auf der anderen Seite wird die Gewindestange durch den Ratschenaufsatz (oder das zweite Holzbrett, wieder eines der kleinen Löcher) gesteckt.
  • Auf beide Enden der Gewindestange wird eine Schraubmutter geschraubt.
  • Nun wird die Schraubmutter angezogen (ggf. auf einer Seite gegenhalten oder mit einer weiteren Schraubmutter kontern).

innenlager-3

Durch das Anziehen der Schraubmutter zieht sich die Lagerschale in den Rahmen.

  • Wenn die Lagerschale komplett eingezogen ist, die Gewindestange wieder aus dem Rahmen ziehen.

Nun kann das Innenlager in die Lagerschale gepresst werden.
Dies geht in der Regel mit der Hand, alternativ kann dazu auch die Einpressvorrichtung verwendet werden (dazu einfach die Lagerschale nicht auf den Rahmen pressen und fortfahren).

Diese Einpressvorrichtung benötigen wir spätestens zum Einpressen der zweiten Lagerschale.

  • Dazu wird die Lagerschale mit der Hand leicht auf den Rahmen gepresst.
  • Nun werden durch die kleinen Löcher der Holzbretter die Gewindestangen geschraubt und das Ende mit jeweils einer Schraubmutter gesichert.
  • Diese Konstruktion setzt man mittig auf die Lagerschale der Antriebsseite. Auf der anderen Seite wird nun das zweite Brett gespiegelt aufgesetzt und ebenfalls mit den Schraubmuttern gesichert.
  • Nun befindet sich die Lageraufnahme zwischen den beiden Holzbrettern.

innenlager-5innenlager-4

  • Zieht man nun auf einer Seite der Holzbretter gleichmäßig die Schraubmuttern fest (ggf. auf einer Seite gegenhalten oder mit einer weiteren Schraubmutter kontern), presst sich die Lagerschale in den Rahmen.

Eingepresst ist das Innenlager!

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Laufradbau

 

Laufradbau nach Schraner's Way

Ich baue Laufräder seit mehreren Jahren nach euren Wünschen und mit Liebe zum Detail. Dabei verwenden ich nicht nur einen Hersteller. Nabenschaltung, Rücktritt, Hochflanschnaben, Nabendynamo und vieles mehr kann nach euren Wünschen realisiert werden. Ich berate ich euch gern und ihr könnt euch danach bestimmte Naben, Felgen, Speichen und Nippel aussuchen oder schickt mir die Teile die ihr bereits habt.

Ich berechne pro Laufrad 100€

  • Entgraten der Ventil und Speichenbohrungen, falls notwendig
  • Berechnung und Bestellung der optimalen Speichenlänge
  • Bearbeitung der Flanschbohrungen für den Einsatz von Messerspeichen
  • Speichennippel werden mit einem Tropfen Leinöl versehen, um eine umweltschonende Gewindesicherung zu erzeugen
  • Treiben der Speichenköpfe in den Nabenflansch
  • In der Regel empfehle ich 3-fach gekreuztes Einspeichen. Nach Absprache und Anwendungsfall sind auch andere Speichenmuster möglich
  • Mehrfaches Abdrücken während des Zentrierens
  • Prüfung der Zugspannung jeder Speiche mit Tensiometer
  • Auf Laufräder aus Neuteilen gebe ich 5 Jahre Garantie

Zusätzliche Leistungen nach Absprache

  • Messingunterlegscheiben, um Speichenbruch noch weiter Vorzubeugen
  • Polieren von Aluminium Teilen (Naben oder Felgen)
  • Entfernen von Rost auf Chromteilen, Polieren und Versiegelung (Naben und Felgen)
  • Ausspeichen eines alten Laufrades

 

Einspeichen

Die meisten Fahrradfahrer werden diesen Teil des Laufradbaus wohl nicht selbst durchführen. Obwohl es keine sonderlich schwere Aufgabe ist muss man sich vorher etwas Informieren und das richtige und hochwertige Werkzeug besitzen. Hier seht ihr ein paar Bilder wie ich beim Einspeichen vorgehe. Ich habe eine 36 Loch Nabe (Automatix von Sram) mit Rücktritt in eine 26″ MTB Felge (SARI M-19 R von Xtreme) eingespeicht. Das Verfahren nennt sich Schraner’s Way und ist von Gerd Schraner entwicklet. Prinzipiell fängt man mit der rechten Laufradseite an und arbeitet sie im Uhrzeigersinn ab, um danach auf die linke Seite zu wechseln. Das Buch die Kunst des Laufradbaus (ISBN-13: 9783856541019) ist sehr zu empfehlen.

Die Nabe und Felge sind gewählt worden weil dieses Laufrad einen Rücktritt bekommen und die Felge zum Vorderrad passen sollte. Die SARI M-19 R von Xtreme ist grundsätzlich eine gute und stabile geöste Holkammerfelge mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie hat zusätzlich einen Reflexionsring aufgeklebt damit man sich die unschönen Speichenreflektoren sparen kann. Die SRAM Automatix ist eine relativ schwere Nabe, die jedoch eine 2 Gang Automatikschaltung mitbringt. Durch die Fliegkraft schaltet diese Nabe bei einer bestimmten Trittfrequenz. Dadurch spart man sich den Schaltzug und den Schalthebel. Da es sich um eine Rücktrittbremse handelt speiche ich nur 3-fach gekreuzt ein. Alternative Speichenmuster sind für andere Anwendungen möglich müssen vorher aber abgesprochen werden. Als Speichen habe ich DT Swiss Competition mit DT Swiss Pro Lock Nippel verwendet. Die Competition ist eine verjüngte Speiche. Die Verjüngung von Seichen hat positive Auswirkungen auf die Stabilität und Belastbarkeit. Klingt komisch ist aber so.

Schritt 1: Man startet auf der rechten Nabenflanke mit zwei beliebigen Löchern zwischen denen man 7 Löcher frei läßt. Loch 1 bekommt eine innenliegende Speiche wobei Loch 8 eine außenliegende Speiche bekommt. Diese werden nun in die Ösen um das Ventilloch geführt wobei rechts ein Loch freigelassen wird. Das liegt daran, dass immer nur jede zweite Öse der Felge für die rechte Nabenflanke vorgesehen ist. Die anderen sind natürlich für die linke. (Bei manchen Felgen sind die Ösen nicht mittig sondern leicht nach außen versetzt gebohrt, so dass die Zuordnung zur Flankenseite bereits vorgegeben ist. Nach dem Einfädeln den Speichennippel zwei Umdrehungen aufdrehen.

Schritt 2: Einfädeln der innenliegenden Speichen (wie Speiche 1) in jedem zweiten Loch der rechten Flanke bzw. jedem vierten der Felge und Aufdrehen der Speichennippel. Darauf achten, dass diese Speichen alle nach innen eingefädelt werden und oberhalb der außenliegende Speiche 8 verlaufen.

Schritt 3: Danach werden die außenliegenden Speichen eingefädelt. Dies ist nun etwas schwerer, weil sie von innen nach außen durch den Flansch gefädelt werden müssen und erst oberhalb dann unterhalb der innenliegenden Speichen gefädelt werden müssen. Diese Prinzip ist wichtig, weil sich die Speichen so gegenseitig abstützen und so dem Laufrad weit mehr Stabilität geben.

Schritt 4: Wiederholen des gesamten Verfahrens auf der linken Seite des Laufrades.

Schritt 5: Leichtes anziehen der Speichennippel mit einem Nippelschrauber. Dieser Nippelschrauber hat einen Stift in der Mitte den man in der Länge justieren kann. Dadurch ist gewährleistet, dass alle Speichen gleich weit in die Nippel geschraubt werden. Die Speiche druckt den Schrauber von innen heraus und verhindert ein weiteres Drehen.

Damit ist das Einspeichen beendet. Im Nachfolgenden müssen die Speichen sorgfältig und  mit einem Nippelspanner gespannt werden. Dabei werden alle Speichen möglichst gleichmäßig gespannt und Unebenheiten der Felge (Höhen- und Seitenschläge) entgegengewirkt. Dies erfordert Geduld und Übung sowie einen Zentrierständer. Zusätzlich kontrolliere ich jede Speiche auf die Zugspannung mit einem Tensometer.

Rennradlenker mit Textilband

Heute möchte ich euch einen wunderschönen und klassischen Rennradlenker vorstellen. Es handelt sich um einen alten Raleigh aus Aluminium. Sehr gut geeignet für klassische Stahlrahmen.

Die Oberfläche ist über die Jahre stumpf geworden und ich musste sie erst einmal ausführlich polieren. Wie ihr sehen könnt erstrahlt sie im alten Glanz. Außerdem heben sich die wirklich schönen und aufwendigen Gravuren dadurch stärker ab.

Ich habe klassischen textiles Lenkerband verwendet. Es gibt natürlich Alternativen zur Baumwolle. Wer sich weiterführend informieren möchte, den empfehle ich den lovelybike.blogspot.de

Ich fixiere das Lenkerband nicht mit Isolierklebeband oder anderen Plastik-Gedöns. Nach einigen Nachforschungen und jahrelanger Erfahrung haben sich Korkstopfen (natürlich nur von ausgewählten Rotweinflaschen) und Hanf-Garn bewährt. Textiles Lenkerband wird zudem noch durch zwei Schichten Schellack versiegelt und dadurch wetterfest. Alle Materialen sind umweltfreundlich, passen zur damaligen Zeit, sind 100% hautverträglich und der Look ist einfach unschlagbar.

Ihr könnten diesen Lenker inklusive Bremsen und Lenkerband kaufen.
Kosten: 60€ + Versand

Auf Nachfrage produziere ich nach. Falls ihr bereits einen Lenker habt aber euch das Design gefällt. Ich kann euch jeden beliebigen Lenker mit einem Textilen Lenkerband versehen.

Kosten: 30€ + Lenkerband eurer Wahl (Farbe, Textil, Kork, Gel, etc etc)

 

PS: Das geschulte Auge fragt sich wahrscheinlich wie man diesen hier abgebildeten Lenker montieren bzw. wie man damit bremsen soll.
Erst einmal gar nicht… 🙂 Man bringt das Lenkerband natürlich normalerweise im montierten Zustand an. Die Bremszüge werden unterhalb des Lenkers mit eingewickelt, so dass sie kaum sichtbar sind.

Eure Fotos

cropped-JugendstilBikes_OldTire.jpgBei der Bearbeitung eines alten Rahmens, den ich netterweise von einer Kollegin bekommen habe ist mir dieser Reifen aufgefallen. Das Rad stand schon etwas rum und wie man sieht, hat der Zahn der Zeit ein sehr schönes Muster erzeugt. Leider so nicht fahrbereit aber doch ein sehr schönes Bild. Und auf das Ergebnis des überarbeiteten Rades und darf man auch gespannt sein. Es wird Sky Cycle heißen in Anlehnung an den Marvel Comic „Fantastic Four“. Dann natürlich mit neuer Bereifung.