Stadtradeln, war vor ein paar Wochen noch das Thema in Düsseldorf, am Rheinufer zählt seit kurzem ein Fahrradzähler jeden Radfahrer und fahrradfreundlich ist Düsseldorf auch. Klingt super – sicherlich ist es an manchen stellen auch recht fahrradfreundlich, ab er es stellt sich auch oft die Frage „Wo soll ich denn mit dem Fahrrad fahren?“
Beispiel Klever Straße
Auf meinem täglichen Weg zur Arbeit fahre ich, egal ob mit dem Auto oder mit dem Fahrrad über die Klever Straße in Düsseldorf.
Im Auto stellt man fest, dass der rechte Fahrstreifen (in Richtung Cecilienallee / Westen) kaum genutzt wird, da Rechtsabbieger oder Fahrradfahrer den Fahrstreifen „blockieren“.
Auf dem Fahrrad muss man ein besonderes Auge auf plötzliche Spurwechsel vom mittleren Fahrsteifen auf den rechten Fahrstreifen werfen, hat aber in der Regel Platz.
Warum also kein Radweg? Eine sichtbare Markierung würde allen Verkehrsteilnehmern deutlich machen, dass hier ein Radweg ist. Das schafft Klarheit und Sicherheit für alle!
rote Markierung = fehlende Radwege / Radwegnetzlücken
„Opfert“ man den rechten Fahrstreifen für einen Fahrradweg bzw. einen Radfahrstreifen (1,50m breit), kann der zusätzlich gewonnene Raum den Autofahrern als Parkraum zurückgegeben werden.
Durch effizienteres Querparken entstünden so zusätzliche Parkplätze. Die vorgeschlagenen Maßnahmen könnten durch entsprechende Fahrbahnmarkierungen umgesetzt werden und es bedarf keiner großen – mit hohen Kosten verbundenen – baulichen Veränderung.
orange Markierung = neuer Radweg
Durch einen Radweg auf der Klever Straße wird der Radverkehr aus den östlichen Stadtteilen besser an die bereits vorhandene, gute Radweginfrastruktur am Rheinufer / Cecilienallee angebunden. Ebenfalls können durch die Umgestaltung der Klever Straße leicht zusätzliche Parkflächen geschaffen werden. Win-Win Situaton für Auto und Fahrradfahrer.
Den Vorschlag zur „Optimierung der Klever Straße“ haben wir der Stadt Düsseldorf zukommen lassen und recht rasch folgende Antwort erhalten:
„Zu Ihren Vorschlägen: Radfahrstreifen oder Schutzstreifen hinter Schräg- oder Querparkständen sind nicht ausgeschlossen, aber grundsätzlich problematisch, da der Sichtkontakt fehlt. Schrägparkstände sind je nach Aufstellwinkel 4,30m – 4,60m tief und benötigen einen zusätzlichen Überhang von 0,70m. Ein Radfahrstreifen sollte aktuell mindestens 1,60m breit sein, mit einem zusätzlichen Breitstrich gegenüber der Fahrbahn von 0,25m und einem Sicherheitsabstand zum Parkstreifen. Die Schaffung zusätzlicher Parkmöglichkeiten sind deshalb leider nicht möglich.
Es ist aber unstrittig, dass der vorhandene Zustand für den Radverkehr auf der Klever Straße unbefriedigend ist. Aus diesem Grund gibt es in der Bezirksvertretung und der Verwaltung Überlegungen, ob und wie auf der Klever Straße eine Radverkehrsanlage möglich ist. Da nur teilweise aktuelle Verkehrszahlen vorlagen, wurden als Planungsgrundlage aktuelle Zahlen erhoben. Nach derzeitigem Planungsstand sind auf dieser Grundlage beidseitig Radfahrstreifen möglich, wenn in den Kreuzungsbereichen entsprechende Aufweitungen der Fahrspuren unter teilweiser Inanspruchnahme vorhandener Längsparkstreifen realisiert werden.
Detailplanungen und politische Entscheidungen dazu sind für 2015 vorgesehen.“
Fazit
Verzichtet man auf die zusätzlichen Parkflächen wäre ein Fahrradweg realisierbar und scheinbar ist die Idee bei der Stadt bereits angekommen. Wir sind gespannt wann der ersten Tropfen Farbe die Straße berührt und ob die Detailplanungen und politischen Entscheidungen dazu 2015 tatsächlich kommen…