Nicht nur im Radsport gibt es Aberglauben und Werbemärchen. Trotzdem möchte ich hier mit den im Radsport verbreitetsten aber falschen Informationen über den Wasserhaushalt aufräumen.
Vor dem Sport
Viele Athleten trinken noch einmal ausgiebig direkt vor der sportlichen Einheit. Jedoch bringt dies nicht viel, außer das man ziemlich schnell nach einem stillen Ort Ausschau halten muss. Trinkt lieber zwei Stunde vor dem Start eine kleine Flasche eines Drinks eurer Wahl. Ein paar Kohlenhydrate und Mineralstoffe wie Natrium aber auch Kalzium, Kalium und Magnesium sind zu empfehlen.
Während des Sports
Der extrem ausgepowerte Athlet aus dem Werbesport löscht seinen Durst und tankt dadurch Kraft, um danach noch eine Runde mit neuer Bestzeit hinzulegen. Um euren Wasserhaushalt aber vernünftig in Form zu halten ist es viel wichtiger regelmäßig und über den Tag verteilt zu trinken. Die meisten Sportler starten bereits unterhydriert. Tagsüber alle zwei Stunden ein Glas Wasser ist eine gute Faustregel. Während der Fahrt solltet ihr 75% eures Wasserverlustes ersetzen. Da Schweiß schwer zu messen ist, könnt ihr auch alle 15 min zwei… drei Schlücke von eurer Trinkflasche nehmen.
Proteine im Drink
Sportdrinks mit einem hohen Anteil Protein werden immer populärer. Letzte Forschungen ergeben, dass Proteine die Leistung während des Ausdauersport kaum beeinflussen. Man braucht natürlich ein paar Proteine, um die nach 2-3 Stunden einsetzende Proteinverbrennung und die Regeneration nach dem Sport zu unterstützen. Wahrscheinlich habt ihr jedoch unterwegs schon genug Proteine durch einen Snack zu euch geführt.
Koffein dehydriert
Koffein regt die Nieren an. Viele glauben, dass man dadurch wichtige Flüssigkeit verliert. In Wahrheit verliert man nur minimal mehr als im direkten Vergleich ohne Koffeinzufuhr. Jedoch hat Koffein ein positiven Effekt auf die Leistungsfähigkeit. Untersuchungen haben ergeben, dass Sportler unter Koffeinzufuhr die Belastungen und Hitze während des Sports als weniger anstrengend empfinden. Außerdem ist euer Körper in der Lage mehr Energie aus Kohlehydraten bereitzustellen wenn diese ausreichend zugeführt werden.
Euer Körper zeigt euch bereits bei einem Wasserverlust von unter 1%, dass Nachschub gebraucht wird. Also hört auf euren Durst. Und bevor ihr euch bei eurer nächsten Ausfahrt auf den Rückweg macht, einfach mal im nächsten Cafe einen Espresso bestellen.
Das Dunlop-Ventil (DV) war in meiner Jugend eigentlich das einzige Fahrradventil. Heute werden sie vor allem an Touren- und Cityrädern verwendet. Das Ventil selbst ist ohne Werkzeug austauschbar da es mit einer Überwurfmutter befestigt ist. Es funktioniert durch einen Gummischlauch, der die Öffnung zum Reifen verschließt. Beim Aufpumpen wird dieser Gummischlauch durch den Pumpendruck angehoben und Luft kann in den Schlauch strömen. Der Druck im Reifen wiederum drückt den Gummischlauch gegen die Öffnung und verschließt das Ventil. Sehr einfaches und reparierbares Prinzip. Leider ist es nicht für hohe Drücke geeignet. Die Luft lässt sich nur durch Öffnen der Mutter ablassen.
Das Schrader-Ventil ist vor allem als Autoventil (AV) bekannt. Es wird heute an vielen Mountainbikes verwendet. Das Ventil kann nur mit Spezialwerkzeug gewechselt aber dafür auch nicht gestohlen werden. Es funktioniert mittels einer Feder, die den Ventilkegel von unten in die Dichtung drückt. Um Luft aufzupumpen oder abzulassen muss dieser Ventilkegel herunter gedrückt werden. Dieses Prinzip ist für hohe Reifendrücke geeignet da der Kegel dadurch noch fester in die Dichtung angedrückt wird. Außerdem dauert es etwas länger wenn einem Spitzbuben die Luft ablassen wollen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man ohne Luftpumpe oder Adapter Luft an jeder Tankstelle aufpumpen kann.
Das Sclaverand-Ventil (SV) ist benannt nach seinem französischen Erfinder, weshalb es auch oft als französisches Ventil bezeichnet wird. Man findet es sowohl an Mountainbikes als auch an fast allen Rennrädern. Es ist ebenfalls für hohe Drücke geeignet jedoch mit Standardwerkzeug wechselbar. Anders als beim Autoventil wird der Ventilkegel von einer Mutter am oberen Ende des Ventils gehalten. Wird diese Mutter gelockert, hält nur noch der Reifendruck den Kegel in der Dichtung. Durch diese Bauweise ist das Aufpumpen leichter, da kein Gummischlauch und keine Feder überwunden sondern nur der Reifeninnendruck überwunden werden muss. Darüber hinaus ist dieses Ventil sehr schlank wodurch kleinere Felgenbohrungen nötig und dadurch eine höhere Stabilität der Felge erreicht wird.
Ich habe hier nur die wichtigsten Informationen aufgelistet. Mehr zum Thema gibt es auf Wikipedia. Welches ist nun aber für euer Rad das Richtige? Für einen klassischen Look verwende ich gern schon mal Dunlop-Ventile. Die manipulationssicheren und mit jeder Tankstelle kompatiblen Autoventile haben aber auch was für sich. Aus technischer Perspektive empfehle ich jedoch das schlanke und für hohe Drücke ausgelegte Sclaverand-Ventil.
Erinnert ihr euch noch an den Test der iON Adventure, wie versprochen hier der Test der iON Air Pro 3 Wifi, ein weiteres Produkt aus dem Hause iON.
Die iON Air Pro 3 Wifi geizt nicht an Zubehör, für etwa 420 Euro (Herstellerpreis, im Netz ab 350 Euro zu haben) kommt die Air Pro mit USB Kabel, Ladestecker, Helmhalter, CamLOCK™ Adapter, Stativ, Wifi-Modul, Sicherheitsband und Handbuch. Das Bike Mount Kit, mit Lenkerhalterung kostet zusätzlich knapp 20 Euro .
Die Air Pro ist mit Wifi Modul circa 142 Gramm leicht und mit einer Größe von (HxBxT) 39,5 x 39,5mm x 105,1mm sehr kompakt. Regen hält die Air Pro ohne extra Schutzhülle aus. Erst ab Wassertiefen von 15 Metern wird es kritisch.
Start klar ist die Air Pro eigentlich direkt, MicroSD Speicherkarte (maximal 64 GB, mindestens Class 6) in den entsprechenden Slot einlegen, sich für FHD oder HD entscheiden, einschalten und die Aufzeichnung starten! Mit der mitgelieferten Helmhalterung kann man die Kamera am Helm befestigen oder man investiert in das Bike-Mount-Kit und befestigt die Kamera am Lenker.
Feedback bekommt man über drei LED-Anzeigen, eine für den Wifi-Status, eine für den Betriebsstatus und eine weiterer für den Netzstatus. Neben den verschiedenen optischen Signalen gibt die Kamera noch Feedback durch Vibration, z.B. wenn der Akku zu schwach ist. Für den Alltag am wichtigsten, blinkt die Betriebs-LED grün dann läuft die Aufnahme.
Wem das zu viel geblinke ist, der kann sich sein Smartphone schnappen, die iON App installieren und sich per W-LAN mit der Kamera verbinden. Neben der „Remote“ Funktion, welche es ermöglicht direkt zu sehen was die Kamera „sieht“ kann man den aktuellen Status der Kamera abrufen, alle Einstellungen (Foto/Video) anpassen und auf Fotos und Videos zugreifen.
Das Anpassen der Einstellungen ist auch per Computer möglich, dazu schließt man die Kamera einfach über das mitgelieferte USB Kabel an den Computer an. Auf dem Speicher der Kamera findet man die iON Konfigurationsanwendung und kann Foto- und Viedoauflösung, Foto-Modus und weitere Einstellungen anpassen. Ebenfalls findet man auf dem Speicher alle Foto und Videoaufnahmen. Besitzer der iON Air Pro 3 Wifi erhalten auch die Möglichkeit kostenlos 8GB Daten in der iON Cloud abzulegen.
Weg vom Schreibtisch, rann ans Rad. Dreht man die Einstellungen hoch, auf das Maximum, und Filmt mit einer Full-HD Auflösung von 1080P (1920 x 1080 Pixel, 30 Bilder / Sekunde) liefert die Kamera folgendes Video (ein Klick auf das Bild startet das Video):
Drückt man während der Fahrt den Auslöser für ein Foto bekommt man folgendes Foto (12 Megapixel):
Technische Daten:
– 142g leicht
– bis 15m Tiefe wasserdicht
– 160° Weitwinkel Linse
– 12 Megapixel Sensor
– Videos mit 30 Bilder/Sekunde bei 1080p
– Fotos mit bis 12 Megapixel (4000×3000)
– G-Sensor
– arbeitet mit bis zu 64GB großen MircroSD Karten
– 1200mAh Akku, Betriebszeit bis zu 2,5 Stunden
– 8GB iON Cloud Speicher inklusive
– Viel Zubehör verfügbar (Bike-, Car-, Board-Kit)
Zusammenfassung Neben den kompakten Maßen, dem geringen Gewicht und der hochwertigen Verarbeitung zeichnet sich die iON Air Pro 3 durch ihre leichte Bedienung und die guten Ergebnisse aus. Während der Fahrt reicht ein Knopfdruck und die Kamera schießt ein Foto (auch während der Videoaufnahme), die 160° Weitwinkellinse macht schöne breite Fotos und Videos. Der Akku hält bei Full-HD knappe 2 Stunden, 115 Minuten wurden versprochen. Befestigt man die Kamera am Lenker lässt sich diese sehr leicht bedienen, am Helm gehört schon etwas Übung dazu. Sehr positiv aufgefallen ist die Möglichkeit die Kamera per Smartphone-App zu bedienen, so kann man sich z.B. nach der Montage vergewissern was alles vor der Linse ist, mal eben schnell von HD auf Full-HD umstellen oder einfach den Akku-Status prüfen. Zubehör wie das Stativ macht das Teil auch abseits des Fahrrads nutzbar. Kauft man beim günstigsten Händler liegt der Preis mit 350 Euro gute 70 Euro unter dem Listenpreis.
Fazit
Ich persönlich sehe in der iON Air Pro 3 Wifi eine gute Alternative zu den Platzhirschen a la GoPro. Das Zubehör ist ausreichend, als Fahrradfahrer sollte man sich jedoch noch das Bike-Mount-Kit zulegen. Mir gefällt die Montage mit dem Bike-Mount-Kit besser als die Helm Variante, letzteres ist einfach zu viel Gewackel. Die Bild/Video Qualität ist auch bei ruppiger Fahrt gut. Die Bedienung der Kamera lenkt nicht ab, ist intuitiv und es benötigt vor Inbetriebnahme nicht zwingend einen Blick in die Anleitung. Dank des Wifi-Moduls lässt sich die Kamera auch unterwegs bequem per Smartphone-App (iOS/Android) einstellen und Fotos oder Videos können ‚quasi‘ während der Tour geteilt werden.
Die meisten Fahrradfahrer werden einen Kettenwechsel wohl nicht selbst durchführen sondern lieber zu einer Werkstatt des Vertrauens fahren. Leider warten aber zu viele Fahrer mit genau diesem Besuch beim Fachmann. Damit ihr einen Kettenwechsel selbst durchführen könnt, braucht ihr drei Dinge.
Einen Kettennieter bzw. Nietendrücker, den es in guter Qualität bereits ab ca. 35€ gibt. Hier macht es Sinn etwas mehr Geld auszugeben denn billige Kettennieter verrichten ihren Dienst unpräzise.
Eine neue Fahrradkette, passend zu der Anzahl der Gänge, die ihr hinten auf dem Ritzelpaket fahrt. Die Angabe heißt dann z.B. „9fach“ wenn die Kette für ein Ritzel mit 9 Gängen geeignet ist.
Die für eure Schaltung optimale Kettenlänge. Neue Ketten werden in Überlänge hergestellt, damit sie an möglichst alle Fahrräder passen.
Ist die Kette zu kurz kann beim Schalten auf die großen Kränze das Schaltwerk beschädigt werden. Ist sie zu lang, wird sie bei den kleinen Kränzen durchhängen. Legt die Kette auf die beiden grössten Kränze, ohne sie durch das Schaltwerk zu führen. Jetzt führt die beiden Kettenenden zusammen. Wenn ihr nun noch ein weiteres Kettenglied hinzufügt, ist die optimale Kettenlänge bereits ermittelt. Da jedoch nur ein Innenglied mit einem Außenglied verbunden werden kann, müsst ihr im Zweifel die Kette noch einmal um ein Glied verlängern. Entfernt die überschüssigen Glieder mit dem Kettennieter. Nun führt ihr die Kette durch das Schaltwerk und verbindet die Enden mit dem Kettennieter. Prüft ob die zusammengefügte Stelle frei beweglich ist. Falls nicht, biegt die Kette an der Stelle quer zur normalen Gelenkbewegung der Kettenglieder hin und her. Da sollte ein schwergängiges Kettenglied wieder lösen.
PS: Ich empfehle Nieten beim Kürzen nie ganz herauszudrücken. Falls nötig kann man den Vorgang so nämlich rückgängig machen.
Bild oben von Rado bladteth Rzeznicki (Self-photographed) [Public domain], via Wikimedia Commons
Auf der VeloMesse in Berlin wurde letzte Woche die App Wegeheld vorgestellt, deren Konzept mir bisher neu war. Sie macht es Autofahrern, Fußgängern und Radfahrern möglich in der Gemeinschaft auf Probleme, Ordnungswiedrigkeiten und Verkehrsverstöße hinzuweisen. Mit dem Smartphone können Uhrzeit, GPS Koordinaten, Foto und Sachverhalt aufgenommen und eine geeignete Maßnahme ausgewählt werden. Das kann vom bloßen Posten auf einer Webseite bis hin zur Email an das Ordnungsamt bei notorischen Falschparkern gehen.
Das ganze hat zwei Seiten für mich. Wenn tatsächlich viele Verkehrsteilnehmer diese App nutzen, könnte man sich untereinander verständigen ohne die Person bzw. Fahrzeughalter kennen oder antreffen zu müssen. Man kann sich zum Beispiel gegenseitig darauf hinweisen, dass noch das Schiebedach im Auto offen ist oder sich gerade komische Typen am Fahrrad zu schaffen machen. Jedoch könnte die App auch als Mittel gegen einen scheinbaren Gegner genutzt werden. Endlich kann man ganz bequem einen Gehwegparker anzeigen oder noch schlimmer öffentlich an den Pranger stellen. Aus Datenschutzgründen müssen laut AGBs zwar persönliche Informationen wie das Kennzeichen für öffentliche Postings mit einem integrierten Tool entfernt werden. Jedoch habe ich trotzdem Bauchschmerzen mit der Vorstellung, dass wir uns demnächst gegenseitig überwachen. Fragt sich auch wie ein Ordnungsamt diesen Hinweisen nachgehen wird.
Pünktlich zum Frühling das Fahrrad auf Vordermann bringen mit den folgenden vier Schritten.
Schritt 1 – Kette
Die Fahrradkette besteht aus etlichen metallischen Einzelteilen, die starken mechanischen Belastungen ausgesetzt sind. Darum sollten gerade die Kette und Kettenblätter von Rost und Schmutz befreit werden. Dafür eignet sich ein öliger Lappen z.B. mit WD40. Den Einsatz von Ketten-Reinigungsmitteln (Degreasern) oder Bürsten empfehle ich nicht. Nach der Reinigung sucht man nach festsitzende Kettengliedern und trägt neue Schmierung auf. Ich nutze Brunox Top Kett jedoch könnt ihr auch Alternativen nutzen. Habt ihr eine Kettenlehre dann könnt ihr den stetigen Verschleiß messen. Habt ihr dieses Werkzeug nicht, fahrt einfach beim freundlichen Händler um die Ecke vorbei. Verschlissene Ketten müssen zügig gewechselt werden da sonst die Kettenblätter Schaden nehmen können. Das würde eventuell erst einmal nicht auffallen, wird aber am Ende um einiges teurer.
Schritt 2 – Antrieb
Da man sowieso gerade in der Gegend der Kette unterwegs ist, sollte man Tretlager, Kurbeln und Pedale auf Spiel prüfen. Stellt das Rad auf den Kopf und dreht die Kurbeln ein paar Umdrehungen. Achtet darauf, dass das Tretlager frei und geräuschlos läuft.
Das Schaltwerk und der Umwerfer sollten gereinigt und die beweglichen Teile geschmiert werden. Ganz fleißige können das Schaltwerk auch demontieren und die Röllchen separat reinigen. Nach der Reinigung alle Gänge an den Schalthebeln durchschalten. Dabei permanent die Kurbeln drehen und die Gänge bei denen die Kette extrem diagonal steht vermeiden. Die Gänge sollten sich leicht einlegen lassen und nahezu geräuschlos laufen. Falls nicht muss wahrscheinlich nur die Bowdenzugspannung mittels Stellschrauben nachjustiert werden.
Schritt 3 – Bremsen
Auch wenn es sich anbietet mit der Kette anzufangen, ist die Bremse wohl das wichtigste Teil. Man sollte überprüfen ob die Bremsbeläge abgefahren sind und ausgetauscht werden müssen. Eine unregelmäßige Abnutzung der Beläge zeigt, dass die Bremse eingestellt werden muss. Der Bremshebel sollte sich leicht jedoch nicht bis zum Anschlag am Lenker ziehen lassen. Meist müssen auch hier nur die Stellschrauben nachjustiert werden. Nach dem loslassen des Bremshebels muss sich die Bremse schnell und leichtgängig öffnen. Im Zweifel könnten neue Bremszüge fällig sein. In jedem Fall die Züge ölen. Das Gleiche gilt auch für die Schaltzüge.
Schritt 4 – Laufräder
Beide Laufräder müssen sich leicht und geräuschlos drehen und ungebremst auslaufen. Dabei nach Seiten- und Höhenschläge der Felge suchen. Eier im Millimeter-Bereich sind noch ok, die Felge sollte aber justiert werden. Die Naben bzw. Achsen auf Spiel prüfen. Die Speichenspannung kann man durch zusammendrücken zweier Speichen zwischen Daumen und Zeigefinger prüfen. Gibt es deutliche Eier in der Felge bzw. lassen sich die Speichen mehrere cm zusammendrücken oder wackelt das Laufrad auf der Achse muss ein Fachmann ran. Zu guter Letzt die Reifen auf Schäden und Risse prüfen.
Sind diese Schritte abgearbeitet kann man Luft auf die Reifen pumpen und sich seelisch und moralisch auf die erste Testfahrt vorbereiten. Vor dem Aufsatteln jedoch noch einmal kurz das Fahrrad aus ca. 20 cm fallen lassen. Dadurch hört man ob Teile lose sind. Falls nicht, steht der Testfahrt nichts im Wege.
Wohin mit der Banane? Wer hat sich das nicht schon mal gefragt? Niemand? – Falsch, der Japaner Ken Sugimoto hat sich darüber den Kopf zerbrochen und mit seinem Banana Holdereine Lösung erfunden.
Ein Lederhalter für den sicheren Transport einer Banane. Ja genau, einer einzelnen Banane. Für knapp 40 Euro könnt ihr das Teil kaufen und von da an findet eure Banane am Lenker, Oberrohr oder Sattel sicher halt – endlich 😉
Es klingt kurios, aber irgendwas hat das Teil. Danke für den heißen Tipp an den Kollegen von itstartedwithafight.de! Ich bin dann mal Bananen holen…
Ein Gerichtsurteil entschied, dass eine Radfahrerin beim Zusammenstoß mit einer geöffneten Autotür mangels Helm eine zwanzigprozentige Mitschuld trägt. Das Urteil (Az. 7 U 11/12) ist noch nicht rechtskräftig da Revision eingelegt wurde.
In Deutschland besteht generell keine Helmpflicht für Radfahrer jeden Alters. Jetzt stellt sich die berechtigte Frage: Warum eigentlich nicht, wenn doch offensichtlich Schaden damit verhindert oder gemildert werden kann? Die Antwort hat zwei Aspekte.
Die negativen Folgen
Eine Helmpflicht hätte starke negative Auswirkungen auf die Fahrradnutzung in den Städten. Fahrradhelme gelten immer noch als unbeliebt. Viele Radfahrer würden bei einer Helmpflicht das Rad stehen lassen und das Auto nehmen. Studien reden hier von 30%-40% der Radfahrer. Das würde wiederum den Autoverkehr zunehmen lassen und dadurch drastische Kosten verursachen und wäre weder gesund noch umweltschonend. Außerdem wäre eine Helmpflicht schwer durchzusetzen und zu kontrollieren. Der ADAC vertritt die Meinung, dass man das Unfallrisiko von Radfahrern besser durch eine radfreundliche Verkehrsplanung und niedrigere Autogeschwindigkeiten in bewohnten Gebieten verringern kann.
Der Mythos „Sicherheit“ Es ist nicht bestätigt ob man mit Fahrradhelm sicherer unterwegs ist als ohne. Anders als die Hersteller von Fahrradhelmen sind sich Institutionen, Versicherungen, Ministerien, Verbänden, Gremien, Wissenschaftler und auch die Medien nicht einig. Erfahrungen von Ländern mit Helmpflicht zeigen zwar einen starken proportionalen Zuwachs an Helmträgern aber keine proportionale Minderung der Kopfverletzungen. Die Ursachen sind unterschiedlich. Zum einen erzeugt das Zurückgehen des Fahrradaufkommens im Straßenverkehr ein gefährlicheres Klima für Radfahrer. Es scheint für Radfahrer sicherer zu werden, je mehr andere Radfahrer unterwegs sind. Zum anderen scheinen Fahrradhelme in der Praxis weniger effektiv bei schweren Unfällen zu sein als angenommen. Das betrifft vor allem die aktuelle Generation von Fahrradhelmen aus leichten Kunststoffen und dünner Außenschale. Den Labortests haben sie jedoch meist bestanden und sie sind heute die verbreitete Variante. Darüber hinaus existieren Forschungsberichte, in denen Helme zwar Kopf- und Gesichtsverletzungen reduzieren können. Jedoch steigt das Risiko einer Genicksverletzung an, auch wenn diese wohl weniger gefährlich sind.
Ich persönlich trage jedoch Helm und glaube, dass er im Falle eines Unfalls nicht schaden kann.
… und wenn dann kann man ja etwas dagegen unternehmen. Letzteres dachte ich mir auch als ich die Gazelle meiner Frau aus dem Schuppen der Eltern zurück ans Tageslicht holte. Mal eben schnell alle Teile runter vom Rad, ein paar Ersatzteile kaufen, sandstrahlen, lackieren, Teile wieder anschrauben (u.a. das Lager neu einpressen) und fertig ist die Kiste.
‚Mal eben schnell‘ dachte ich, aber wenn man etwas für sich oder die Familie so nebenbei macht und kein echter Kunde auf sein Bike wartet, dann kann es auch mal länger dauern. Nach guten zwei Jahren habe ich es am Samstag geschafft, die Gazelle läuft wieder!
Nun fehlen nur noch die Gepäckträger-Taschen und – da in der Zwischenzeit Nachwuchs gekommen ist – noch der Kindersitz.