Noch auf der Suche nach Klamotten für die Wintersaison? ALDI Süd bietet seit heute mal wieder Fahrradbekleidung und Zubehör an.
Vom Radlerunterhemd (€ 7,99) über das langarm Trikot (€ 9,99) bis zur auffälligen Softshell-Jacke (€ 15,99) ist alles dabei. Regenjacke (€ 14,99),Hose (€ 12,99), Handschuhe (€ 4,99) und Socken (€ 2,49) sind natürlich auch zu haben.
Neben der Bekleidung gibt es auch was für’s Bike, und zwar Licht (€ 9,99) und Speichenreflektoren (€ 4,99).
Die Klamotten sind für den Preis sicherlich tragbar, das Zubehör auch günstig aber letzteres für mich keine Kaufoption.
Was meint ihr? ALDI als Alternative zur teuren Rose-Regenjacke oder doch gleich zu Vaude?
Falls ihr auch gern eine Alpenüberquerung mit dem Fahrrad angehen wollt, möchte ich euch unsere rückblickenden Erfahrungen nicht vorenthalten. An dieser Stelle soll gesagt sein, dass wir weder Supersportler noch mit extremen Equipment gesegnet sind. Ich würde uns als Fahrrad-Enthusiasten bezeichnen. Sicherlich bewegen wir unsere Räder mehrmals wöchentlich, aber die Ausfahrten beschränken sich eher auf Strecken unter 10km und sind meist flach. So gesehen möchte ich euch motivieren, bei der Suche nach eurer nächsten mehrtägigen Radtour die Alternative einer Alpenüberquerung mit zu berücksichtigen. Die Alpen sind mit dem Rennrad eine tolle Erfahrung und mit etwas Vorbereitung und Planung durchaus auch für den Normalsterblichen machbar.
Die einzelnen Streckenabschnitte könnt ihr euch unter meinem User JugendstilBikes auf GPSies ansehen und als gpx Datei runterladen. Die Seite GPSies hatte ich in einem anderen Beitrag ja schon einmal vorgestellt.
Aber einfach die Satteltaschen packen und losfahren ist nicht empfehlenswert, auch wenn das mit unserer Gepäckliste recht leicht fallen sollte. Zum einen sollte man sich rechtzeitig vorher um Unterkünfte an den jeweiligen Orten und eventuell Zugtickets inklusive Reservierung für die Fahrradmitnahme kümmern. Zum anderen sollte man sich auch körperlich vorbereiten. Wir haben dafür eine möglichst bergige Trainingsstrecke in NRW gesucht. Hier haben wir sowohl uns als auch die Fahrräder auf die Probe gestellt. Nach der ersten Tour haben wir uns entschieden unsere Schaltung zu optimieren. Dazu sind wir von einem 13-26 Ritzel auf ein 13-34 Ritzel gewechselt um einen kleineren „kleinsten Gang“ für die steileren Streckenabschnitte zu haben. Nachdem wir diese Trainingstrecke 2-3 Mal innerhalb eines Monats mit vollem Gepäck gefahren sind und am nächsten Tag nicht vor Muskelkater im Bett liegen bleiben müssten haben wir uns entschieden, dass wir ganz gut vorbereitet sind. Für uns hat es funktioniert.
Hier mal ein kleiner Beitrag über einen beeindruckenden Aufbau eines Spaßrades. Es handelt sich ausnahmsweise mal nicht um ein altes Jugendrad, dem ein neues Leben eingehaucht wurde aber das Konzept des Kanadiers Martin Aveyard ist trotzdem sehr gelungen. Martins Idee war es ein zweidimensionales Abbild eines klassischen Cafe Racers umzusetzen. Dabei hat er Holzpaneele eingesetzt um die Optik zu erreichen, die normalerweise durch den Tanks und Sitzbereich erzeugt werden. Viele der übrigen Komponenten wurden von einem Elektrorad ausgeliehen. Martins Fahrrad wird wahrscheinlich einige Blicke auf der Straße einfangen. Bleibt zu hoffen, dass sich das Design nicht zu einem Trend entwickelt da sonst sicherlich eine Teil des Charmes dieses Rades verloren gehen würde.
Der eine möchte seine Frisur nicht zerstören, der andere findet es unter dem Helm zu warm, manch einem ist das mit dem Helm zu unpraktisch und es gibt auch Leute die finden den Schutz durch den Fahrradhelm nicht gegeben (http://cyclehelmets.org/). Man kann zusammenfassend sagen – aus welchem Grund auch immer – Helmträger sind Exoten.
So spiegelt es auch die jährliche Erhebung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) wieder. Laut BASt tragen 11% aller Fahrradfahrer einen Fahrradhelm. Um so älter der Fahrradfahrer wird um so weniger fährt er mit Helm. Laut Statistik sind 56% der Helm tragenden zwischen 6 und 10 Jahre alt. Bei den 11 bis 16 Jährigen tragen nur noch 19% einen Helm. In den Altersgruppen ab 17 sinkt die Helmquote auf 4 bis 11%. Immerhin, früher trugen noch weniger einen Helm.
Die Zeitschrift ÖKO-TEST hat in der Juni Ausgabe 13 Helme auf Schutzfunktion, Handhabung, Komfort, Ausstattung und Inhaltsstoffe untersucht. Insgesamt wurden 6 Helme mit „sehr gut“, 6 mit „gut“ und einer mit „befriedigend“ bewertet.
Nutcase Helm Street gen2 Brownstone Dots Fahrradhelm
Profex Fahrradhelm City, schwarz
Uvex City 5 Helm, Cubes Brown Matt
Yakkay Helm Set Two Tokyo Blue Stripes
Der gute Durchschnitt in diesem Test macht es schwer den besten oder den schlechtesten Helm klar zu benennen. Durch die gute Bewertung der Verarbeitung sticht der Alpina Panoma City white matt reflective leicht hervor. Zu haben ist der Helm im Internet für 46,90 Euro.
Der Profex Fahrradhelm City ist mit 20,60 Euro der günstigste und gehört ebenfalls mit zu den besseren Helmen im Test.
Anscheinend kann man bei der Auswahl des Helms nicht all zu viel falsch machen. Wichtig ist das der Helm richtig eingestellt ist und korrekt auf dem Kopf sitzt sonst schütz der „Kopfschutz“ nicht viel!
Heute stand keine Tour an, dafür aber Sightseeing in Verona. Direkt nach dem italienischen Frühstück, natürlich draußen auf den Straßen Veronas, ging es in Richtung Bahnhof. Dort haben wir den Großteil unseres Gepäck verwahrt und sind dann weiter in die Stadt. Durch verschiedene Parks kleine Gassen, am Flussufer vorbei, mitten durch die Altstadt. Wo wir gerade in der Altstadt waren, haben wir die Gelegenheit genutzt und der Julia ne Runde an die Brust gepackt. Um 17 Uhr ging unser Zug, vorbei an den Alpen, über München, wieder zurück nach Hause.
Tag 7, der letzte Tag auf den Rädern. Von Torbole ging es am Gardasee entlang über Garda bis Verona. Die erste Hälfte der Strecke hat es geregnet – Gott sei Dank – sonst hätten wir unsere Regenjacken ja umsonst mitgenommen! Der Gardasee bei Regen ist so charmant, dass wir den geplanten Stop in der Altstadt von Malcesine
ausfallen ließen am Strand haben wir aber trotzdem gestoppt.
In Ponton wollten wir runter von der stark befahrenen Landstraße und einen in den Karten eingezeichneter Fahrradweg nehmen. Diesen zu finden war nicht ganz leicht aber am Ende hat es geklappt und wir konnten auf dem gut ausgebauten Fahrradweg fast bis zum Ziel durchfahren. Morgen Vormittag wollten wir die Julia vom Romeo besuchen und am Nachmittag wartet der Zug in Richtung Heimat auf uns.
Wenn ein Japaner und ein Engländer in Italien Urlaub machen….
Heute haben wir die 96km von Leifers nach Torbole hinter uns gebracht. Die Strecke war lang aber im Großen und Ganzen bergab. Hinter Trento gab es jedoch einen 250m Anstieg der uns in der Mittagssonne bei 30 Grad sehr viel Kraft gekostet hat. Danach hatten wir uns die Mittagspause am Brunnen im idyllischen Bergdorf Cadine verdient. Dabei sind auch die Fotos unserer Classic-Bikes vor italienischen Hintergrund entstanden.
Insgesamt hatten wir eine sehr abwechslungsreiche Strecke die von angenehmen Radwegen über autobahnähnlichen Straßen und ohrenbetäubenden Tunnel in denen die Autos gefährlich nah an einem vorbeisausen bis hin zu einer Geröllstrecke die wir hinter Cadine als Abkürzung gewählt hatten.
Diese „Abkürzung“ ist nur bedingt zu empfehlen und hat das Material und uns stark gefordert. Ohne die von uns gewählten Bereifung, welche ein Mix aus Rennrad- und Trecking-Profil ist, wäre die Sache gar nicht möglich gewesen.
Morgen erwartet uns wieder eine eher harmlose Strecke zum Abschluss unserer Alpenüberquerung. Wir hoffen etwas Zeit für Sightseeing in Malcesine verbringen zu können.
Nach dem guten Frühstück in der insgesamt zu empfehlenden Unterkunft „Gasthof Lanthaler“ ging es ausnahmsweise mal erst um 10 Uhr los von Moos in Passeier nach Leifers (hinter Bozen).
Die Strecke ging überwiegend bergab (von ca. 1050 Höhenmeter auf ca. 250 Höhenmeter) und war mit 65 Kilometern auch nicht besonders lang. Der größte Teil der Abfahrt war nach einer Stunde schon vorbei. Anders als geplant sind wir auf Empfehlung des Hotelbesitzers überwiegend abseits der Landstraße über einen Radwanderweg gefahren. Nah an der Natur weg vom Verkehr.
Zeitweise haben wir uns an zwei Rennradler drangehängt und den Windschatten ausgenutzt, ein 40er Schnitt haben wir nicht geschafft, aber so konnten wir trotz Gegenwind und der brennenden Sonne eine gute halbe Stunde einen 30er Schnitt fahren. Nach der halben Stunde haben die beiden dann einen anderen Weg gewählt. Nachteil beim Windschattten-Fahren ist das man nur den Hintern vom Vordermann im Blick hat und weniger von der (schöneren) Landschaft sieht.
Kurz vor dem Ziel mussten wir durch Bozen, doch die Route durch die Stadt war eine Qual, Tunnel die man nicht befahren darf, viele Ampeln und plötzlich endende Fahrradwege in der so genannten „Fahrradstadt Bozen“. Nach vielen Stopps um die Route zu prüfen und mehrmaligen umdrehen haben wir es dann nach knappen 3:45 Stunden zu unserem Etappenziel nach Leifers geschafft.
Morgen heißt es wieder früh aufstehen, 92 Kilometer warten auf uns. Wir sind gespannt und sehen der Etappe mit Respekt entgegen!
Von Zwieselstein ging es heute rauf auf das Timmelsjoch (2509m) und weiter runter nach Moos in Passeier. Es ging direkt mit einer großen Steigung los, doch uns erwarteten noch einige mehr auf der Strecke. Schlimm war diese Kontinuität der Steigungen es ging im Prinzip den ganzen Tag von Kehre zu Kehre bergauf. Unsere Classic-Bikes hatten wir schon, was die Kassette angeht, von 12-24 auf 13-34 Zähne optimiert, aber selbst der leichteste Gang wurde irgendwann schwer. Der prüfende Blick auf die Kette während der Fahrt häufte sich deutlich. Ist das wirklich schon der leichteste Gang? Langsam aber sicher kämpften wir uns an die Baumgrenze. Immer häufiger mussten wir aus dem Sattel, um die langen Steigungen von teilweise mehr als 13% zu bestehen. Das kostete zusätzliche Kraft und auch die Waden wurden langsam fest. Wir waren nur froh, dass dieses Auf und Ab der Vortage ein Ende hatte. Auch wenn jede Abfahrt Erholung verspricht, führt sie doch nur wieder zu einem erneuten Aufstieg. Jeder Höhenmeter den man dem Berg abgerungen hat möchte man nicht mehr hergeben. Die Wahrnehmung verändert sich. Bin ich nur erschöpft oder schon schwindelig? Ebene Streckenabschnitte fühlen sich auf einmal wie Abfahrten an. Nur Geschwindigkeit will nicht mehr aufkommen. Kurven werden zu verräterischen Propheten der nächsten Steigung. Der Berg wird mit unnachgiebiger Kraft und stoischem Charakter wahrgenommen. Wir kämpfen gegen ihn und mit uns selbst. Das Ziel scheint unwichtig geworden. War vielleicht ne blöde Idee mit den Alpen.
Nur selten hatten wir Gelegenheit den Kopf aus den Knien zu nehmen, um die Umgebung zu betrachten. Mit der Höhe veränderte sich die Landschaft. Bäume und Wiesen wurden zu Felsen und Flechten, nur um später ganz allmählich unter Schneedecken zu verschwinden. Der Schnee wurde derart mehr, dass wir am Gipfel zwischen massiven Wänden aus Schnee unsere Bahn zogen. Die Temperaturen und der eisige Wind gaben uns Gelegenheit unsere Armlinge, Beinlinge und Funktionsshirts zu der normalen Radbekeidung anzuziehen. Zum Glück blieb uns der Regen erspart.
Vom Timmelsjoch aus ging es dann stetig und steil bergab. Der aufkommende Spaß der Abfahrt war neben dem Stolz und der Aussicht der Lohn für die geleistete Arbeit. Die Straßen auf der italienischen Seite der Passstraße waren enger und ein paar unbeleuchtete und tropfende Tunnel säumten den Weg. Vorsicht war geboten, bei 65km/h mit dem Rennrad wird es gefährlich. Die Bremsen laufen heiß und das Rad kommt nur noch wiederwillig zum Stehen. Jede kleine Bewegung hat einen großen Effekt. Verkehr und Winde sind schwer vorherzusehen. Spaß macht es trotzdem – auch bei 50-60km/h! So sind wir sehr schnell wieder runter vom Berg, haben uns abseits der Strecke noch kurz gestärkt und 5km später waren wir schon am Etappenziel in Moos in Passeier.
Morgen ist eine Erholungsstrecke geplant. Die 64km ohne nennenswerte Steigung nach Laives hinter Botzen schaffen wir ohne Probleme.
Wer die Strecke nachradeln möchte, im Nachhinein hätten man die Etappe des Vortages auch bis zu einer der Pansionen in Pill u. Angern legen können. Das hätte die Anstrengungen etwas mehr verteilt.
Der dritte Tag auf dem Rad war mit 30km wie erwartet deutlich weniger lang aber schon etwas hügeliger (750m bergauf und 250m bergab). Man bemerkt die Berge bedrohlich näher kommen, wie die Straßen sich mehr und mehr zwischen Berwänden schlängeln und die großen weiten Wiesen weniger werden. Treu blieb uns aber die liebe Sonne!
Die Kürze der Strecke lässt Raum für etwas Erholung gerade nach der Strecke vom Vortag. Obwohl die Knie brennen, hätte man die Strecke heute etwas länger wählen können. Unser Etappenziel heute hing aber auch mit den wenigen Übernachtungsmöglickeiten zusammen.
Wichtig für alle die auch mal in Richtung Timmelsjoch unterwegs sind, viele Orte haben weder Kiosk, noch Supermarkt geschweige denn ein gutes Restaurant. Wenn es letzteres gibt dann natürlich unverschämt teuer! Zum Supermarkt sind wir heute nochmal 3km zurück nach Sölden geradelt, alles gut bergab – nur der Rückweg nicht. Für das nächste Mal wissen wir dann Bescheid.
Morgen steht uns das Timmelsjoch bevor, oder wie man hier zu sagen pflegt: morgen geht’s übern Timmel! Von der Hauptstraße lassen sich die ersten Serpentinen ausmachen… Wolken ziehen auf und lassen Regen vermuten. Wir hoffen dem vorhergesagten Regen für morgen Nachmittag nach Italien entwischen zu können. Da oben erwarten uns gefühlte Temperaturen von 5-10 Grad. Wir stärken uns jetzt und legen die Beine hoch.