Sechste Etappe auf dem Hellweg

Gestern hatten wir einen eher ungemütlichen Start in den Tag. Das Gewitter aus der Nacht hat sich noch am Morgen ein wenig abgeregnet. Zum Glück hatten wir Gestern noch einige zusätzliche Kilometer gemacht. So hatten wir heute bereits einen Vorsprung.

Ab Helmstedt war jedoch wieder bestes Wetter und damit die Gelegenheit ein Frühstück zu sich zu nehmen. Im Zentrum der Altstadt aßen wir in einem Café.

Danach machten wir noch einen kurzen Abstecher zur ehemaligen innerdeutschen Grenze. Unsere Rösser posierten vor dem Denkmal zur Deutschen Wiedervereinigung.

Auf den folgenden Kilometern wurde uns nur zu sehr bewusst, dass der Hellweg auch heute noch eine beliebte Handelsroute ist. Auf der B1 staute sich LKW an LKW und wir mussten mitunter mit riskanten Überholmanövern auf unserer Spur leben. Da das Fahrradfahren so sehr anstrengend ist, haben wir uns entschlossen die B1 zu verlassen und Magdeburg über kleinere Landstraßen zu erobern. Hier war wesentlich weniger Verkehr und somit entspannteres Fahren möglich.

In Magdeburg angekommen besuchten wir noch den ehemaligen Bürgermeister und Erfinder der Luftpumpe. Als Fahrradfahrer war es uns wichtig im unseren Tribut zu zollen. Aufgrund von Rissen im Mantel, musste Ginos schicker Vittoria Mantel einem Schwalbe weichen und unsere Minifußpumpe kam genau hier in Magdeburg zum Einsatz!

Fünfte Etappe auf dem Hellweg

Auf den Feldbett im 10 Mannzelt… wir zwei haben trotz kräftigem Gewitter, super geschlafen. Selbst die Räder durften mit ins Zelt. Das musikalische Abendprogramm der Pfadfinder auf dem Zeltplatz war einmalig.

Morgens begrüßte uns die Sonne durch das Zeltfenster und wieder das Singen/Brüllen. Es gab ein super Frühstück für’nen schmalen Taler. Wir haben uns den Bauch für den Feiertag voll geschlagen. Nach dem alles wieder im Sack verstaut war und am Rad hing ging es gut gelaunt in Richtung Braunschweig.

Kurzentschlossen verabschiedeten wir uns wieder von den Radwegweisern und folgten einfach der Bundesstraße 1. Das klappte sehr gut, an einigen wenigen Stellen wurde noch mal auf die Karte geguckt, aber es lief und lief. Kurz vor Hildesheim gönnten wir uns eine Schale Erdbeeren und weiter ging es. Wir waren ja noch satt vom Frühstück.

Nach 80km waren wir am Ziel, aber das abwechselnde Fahren im gegenseitigen Windschatten und die gute Bundesstraße hatte Kraft gespart. Darum fuhren wir dann knapp 30km weiter bis nach Hordorf.  Für Matze war es ein Schwung leichter, da er sich schon auf das, wie er sagt, Land mit den goldenen Feldern, grünen Wiesen und frisch sanierten Denkmälern freut. Ich glaub er meint den Osten.

Die letzten 10 km waren dann aber doch eine Qual. Auf der Suche nach einer Unterkunft am Feiertag hatten wir mehrfach keinen erreicht, es war kein Zimmer mehr frei oder der Preis eine Ecke zu fürstlich für arme Sportler. Matze schaffte es dann doch noch genug Verzweiflung in seine Stimme zu legen und ein Doppelzimmer neben einem netten kleinen Landgasthof für 20€ pro Nase zu organisieren.

Zum Abendbrot gab es Pizza und Weißwein vom Lieferdienst… Herz was willst du mehr.

Vierte Etappe auf dem Hellweg

Nach der doch recht guten Nacht im Zelt – okay es war etwas zu warm und das Zelt hätte 20cm länger sein können aber wir wollen uns hier nicht mit Kleinigkeiten aufhalten – wartete die Bialetti auf uns. Denn Kaffee am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.

Nach dem wir den Kaffee intus hatten, das Zelt abgebaut und verstaut war wurden die Pferde gesattelt und es ging los zunächst zum Fluß um die Ecke, erstmal Waschen!

Vom Fluss ging es eigentlich frisch in die Innenstadt von Paderborn. Nach ein paar Brötchen und einer etwas längeren Pause im Schatten eines Telekom HotSpots ging es auf in Richtung Hameln.

Heute fühlte sich alles etwas schwerer an, es ging bergab doch es fühlte sich an wie bergauf. Wir einigten uns darauf das unsere Rösser wohl etwas unausgeschlafen sind.

Nach viel links rechts Quatsch, welchem man unterliegt wenn man diesen Fahrrad Wegweisern auf diesem Abschnitt des Hellwegs folgt. Entschieden wir uns die Schilder zu ignorieren und die oft doch kürzere Landstraße zu nehmen. Rollt sich dort ja auch viel besser.

Das Wetter kostete neben den teilweise steilen bergauf Passagen viel Kraft und Wasser. Auf der vergeblichen Suche nach Brunnen in Lügde, trafen wir ein älteres Ehepaar. Dieses war so freundlich unsere Wasserflaschen bei sich in der Wohnung zu füllen. Wir plauderten noch etwas über das Wetter, das Fahrradfahren und die Schwiegertochter aus Düsseldorf.

In Hameln fanden wir mit einem kleinen Schwenker dann doch den Campingplatz Tönebon Camp. Nach einer kleiner Stärkung (BoWuMiKaSa) durften wir unser Zelt beziehen. Die erste Dusche nach zwei Tagen bei 30 Grad auf dem Rad fühlte sich gut an. Genauso das Bier und das Studentenfutter – sofern unsere schmerzenden Hände das noch gegriffen bekommen.

Dritte Etappe auf dem Hellweg

Gestern ging es von Bochum nach Paderborn, 120km standen auf dem Plan. Das Wetter war wunderbar und wir, dank der netten Unterkunft bei Benny, gut erholt.

Rauf auf den Bock und erstmal ab nach Dortmund. Überrascht von den guten Fahrradwegen inkl. Fahrradampeln welche vor den Autoampeln grün schalten um gefährliche Situationen beim Abbiegen zu vermeiden.

Von Dortmund ging es weiter nach Unna aufgrund der vielen nützlichen Fahrrad Wegweisern haben wit uns in Unna und im Vorland von Unna etwas länger aufgehalten. In Werl gönnten wir uns dann nach den ersten 50km eine Pause mit Blick auf ein Prachtbau unter den Kirchen. Von dort ging es weiter nach Soest.

Irgendwo zwischen Soest und Erwitte trafen wir dann auf einen Schützenumzug und standen erstmal stramm. Nach Paderborn zog sich sie Strecke noch gut, vor allem das Finden eines guten Zeltplatzes kostete ne Menge Zeit.

Am Ende wurde auch dieser gefunden, das Waldstück etwas aufgeräumt, das Zelt aufgebaut und der Kocher mit den Ravioli an geschmissen, herrlich!

Zweite Etappe auf dem Hellweg

Gestern ging es von Düsseldorf ins Ruhrgebiet nach Bochum.
Bei bestem Wetter guckten wir uns noch kurz den Weg auf der Karte an und freuten uns auf die nächsten 80 km.

Schön ist es ja wenn solch eine Tour an der Haustür vorbei führt, so kann man die Nacht in gewohnter Umgebung genießen. Nachdem wir die erste halbe Stunde auf der Strecke waren haben wir jedoch einen Haken an der Nacht zu Hause entdeckt, Ginos Portemonnaie lag noch zu Hause. Ohne Gepäck ging es recht flott zurück, aber Zeit und gute Laune kostete es dann doch.

In der Stadt mit dem Rad war wieder ein Krampf, aber das kennen wir ja. Außerhalb wurde es um so schöner und nachdem wir den richtigen Radweg gefunden haben ging es auf bester Strecke durch den Wald. Auf dem Weg von Ratingen nach Kettwig ging es sogar über eine feine, best ausgebaute Rad und Wanderbrücke.

In Kettwig begrüßte uns dann die Ruhr, welcher wir von dort an eine lange Zeit folgten. Ein guter Radweg führte uns am Ufer entlang, vorbei an alten Ruinen und Zeichen aus den dicken Jahren mit der Kohle.

Nachdem wir der Ruhr unseren Rücken zu drehten ging es auch wieder ein paar Meter bergauf, bergab und wieder bergauf. An der Burg Altendorf aus dem 12. Jahrhundert machten wir ebenso halt wie an noch ein paar weiteren Zechen und Denkmälern. Und schwupps war dort wieder die Ruhr zu überqueren. Auf der dem anderen Ufer trafen wir auf feinstes Kopfsteinflaster, gerade zu belgische Qualität. Nach einem mittlerem Anstieg leider auch wieder die Stadt und der Trubel auf der Straße.

Am Ende sind wir etwas später als gedacht in Bochum angekommen, aber dafür haben wir eine Menge schöner Dinge am Rande der Strecke kennengelernt. Bochum Langendreer ist aber auch ganz nett und die letzten Stunden des Tages verbringt man hier an einem schönen Sommerabend gern draußen an der Pizzaria und Eiscafe.

Erste Etappe auf dem Hellweg

Gestern haben wir die erste der insgesamt 9 Etappen unserer Radtour auf dem Hellweg hinter uns gelassen. Mit dem Zug ging es zunächst nach Aachen und von da aus mit dem Rad zum Ausgangspunkt in die holländische Stadt Vaals. Hier wurden wir nicht nur durch einen deutschen Vorgarten willkommen geheißen, sondern auch noch mal an die Geschichte und Bedeutung der Strecke erinnert. Das Wetter war stark windig, kalt und nass. Arm- und Beinlinge waren definitiv angebracht.

Nachdem wir mit Aachen eine sehr fahrradfreundliche Stadt durchfahren hatten, haben wir in Mönchengladbach ein anderes Bild erlebt. Radwege führen kreuz und quer vom Bürgersteig auf die Straße, für 3 m im scharfen Winkel zurück auf den Bürgersteig um dann ohne Ankündigung im Nirvana zu enden. Zusätzlich ist die Qualität der wenigen Radwege unterirdisch, bzw. von anderen Verkehrsteilnehmern besetzt. Es fühlte sich fast so an als hätten wir unser Ziel Düsseldorf bereits erreicht! 🙂

Von Mönchengladbach ging es über Landstraßen nach Neuss. Unterwegs haben wir uns während eines weiteren Regenschauers eine Mittagspause gegönnt. Ab Neuss lichtetet sich das Wetter und damit unsere Stimmung deutlich. Wir verspürten in Düsseldorf angekommen sogar Lust auf einen schnellen Koffeinboost, waren jedoch froh als wir den Rhein dann endlich überquert hatten.

Wir fühlen uns durchgeschüttelt und man spürt die ersten 90km deutlich. Hoffentlich verbessert sich unsere Kondition im Laufe der nächsten Tage noch etwas. Das Wetter soll heute auf der Etappe nach Bochum laut Wetterbericht mitspielen. Drückt uns die Daumen.

Ich packe meine Fahrradtaschen

In fast genau einer Wochen machen wir den Hellweg unsicher. Im Vergleich zur Alpenüberquerung 2013 sind wir dieses mal 9 statt 7 Tage auf dem Rad und planen unterwegs auch zu Campen. Für letzteres ist Zelt und Campingkram neu in der Liste, damit das Gepäck nicht überhand nimmt haben wir die Anzahl an Klamotten trotz der zwei Tage längeren Tour reduziert – man selbst riecht sich ja nicht 😉

Bekleidung

  • Helm
  • 1 Fahrradschuhe
  • Socken und Unterwäsche (1st Layer)
  • 3 Funktionshirts (1st Layer)
  • 1 Kurze Radlerhose (2nd Layer)
  • 1 Kurzarm-Trikot (2n Layer)
  • Arm- und Beinlinge (2nd Layer+)
  • 1 Regenjacke (3th Layer)
  • 1 Regenhose (3th Layer)
  • 1 Kurze Hose
  • 1 Lange Trainingshose
  • 3 Baumwoll-Tshirts
  • 1 Wassersportschuhe (zum Duschen und rumlaufen)

Kulturbeutel

  • Zahnbürste und Creme
  • Funktionshandtuch
  • kleines Duschgel
  • Sonnenmilch
  • Rasierer
  • Kleines erste Hilfe Set
  • Ohropax

Werkzeug und Technik

  • Multitool
  • Spezialschlüssel (z.B. Nabenschloss)
  • 4 extra Bremsbeläge
  • 1 Flickzeug inkl. Reifenheber
  • 1 Ersatzschlauch
  • Mini-Fußluftpumpe
  • 1 Set Bowdenzüge
  • 1 Set Beleuchtung

Camping & Co

  • Gaskocher & Kartusche
  • Kochgeschirr (tiefe Teller / Schüssel)
  • Edelstahl-Becher
  • Feuerzeug (wasserdicht verpackt)
  • Taschenmesser
  • Campingbesteck
  • Reisewaschmittel
  • Wäscheleine & Klammern
  • Bialetti Espresso Maschine. Kaffee
  • Kompass
  • Zelt
  • Schlafsack
  • Mülltüten

Sonstige Ausrüstung

  • Landkarte
  • Ausweise, Bankkarte, Tickets, etc
  • Panzertape
  • Kunststoffbeutel (Regenschutz)
  • Kabelbinder
  • Sonnenbrille
  • Schloss
  • Telefon + Ladekabel und zusätzliches Akkupack
  • Buch
  • Snacks

Und was meint ihr? Haben wir etwas vergessen?

Bianschi, Kampacknolo, Marzoschi…

Wenn man über italienische Fahrradmarken fachsimpelt und sich schon immer gefragt hat warum sein Gegenüber einen jedesmal so blöd anguckt, findet vielleicht in dem folgenden kurzen Video eine Erklärung:

How To Pronounce Italian Cycling Brand Names from Jai Dapito on Vimeo.

Fahrradampeln in Düsseldorf

Am Wochenende ist es mir mehrfach aufgefallen, die Stadt Düsseldorf investiert in die Infrastruktur! Okay das klingt jetzt nicht außergewöhnlich, aber es geht um die Fahrradwege! Unglaublich oder? Und zwar werden die Fußgängerampeln durch kombinierte Fußgänger und Radfahrerampeln ausgetauscht bzw. die Schablone der Ampel, d.h. der kleine grüne oder rote Mann, je nach Schicht, bekommt ein Fahrrad unter seine Füße.

Den Grund dieses wahrscheinlich teuren Umbaus, ist mir unklar. Ich dachte immer Rot ist Rot egal ob rotes Ampelmännchen, roter Kreis oder rotes Ampel-Fahrrad. Oder ist das falsch und ich Depp hab die letzten Jahre immer grundlos mit meinem Fahrrad an roten Ampeln gehalten? Hat einer eine Idee?

Google Maps Fahrradrouten mit Höhenprofil

Fahrradrouten mittels Google Maps, das geht schon länger. Nun haben die Jungs aus Mountain View den Dienst um ein kleines Detail erweitert. Google Maps zeigt nun bei Fahrradrouten auch das Höhenprofil an, sofern eine ausreichende Steigung vorhanden ist.

jugendstilBikes Google Maps

Für unsere Touren haben wir bisher immer GPSies verwendet, dort kann man nicht nur Höhenprofile sehen sondern auch die unterschiedlichsten Karten (MapQuest, Open Cycle Map, Sigma Cylce uvw.) auswählen. Um zu sehen ob die Strecke für die Sonntagstour mit den Kindern geeignet ist eine nette Sache, ich denke für den durchschnitts Fahrer spielen zumindesten hier im Rheinland die Höhenmeter kaum eine Rolle.